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0634 - Ein Höllenjob für Bill

0634 - Ein Höllenjob für Bill

Titel: 0634 - Ein Höllenjob für Bill
Autoren: Jason Dark
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steckte noch eine Waffe ein, den silbernen Bumerang. Auf den Dunklen Gral verzichtete ich.
    Suko klingelte schon. Er steckte voller Ungeduld, denn vor uns lag eine lange Strecke.
    Ich brachte Sheila zum Taxi, während Suko mit dem BMW aus der Garage und vor das Haus fahren wollte.
    Sie umarmte mich zum Abschied. »Ich will ihn gesund wiedersehen, John. Wir brauchen ihn, Johnny ebenso wie ich.«
    »Das weiß ich, Sheila.«
    Bevor sie anfing zu weinen, stieg sie ein. Sie schaute sich auch nicht um, als der Fahrer startete.
    Ich stieg zu Suko in den diamantschwarzen Flitzer und sah sein Nicken.
    »Ehrlich John, in Sheilas Haut möchte ich nicht stecken. Das ist Stress hoch drei.«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht können wir dabei helfen, dass er abgebaut wird…«
    Suko erwiderte nichts. Scharf wie ein Rennfahrer fuhr er an. Es hatte lange gedauert, aber jetzt würde uns keiner mehr aufhalten können…
    ***
    Schottland!
    Meine eigentliche Heimat. Ein herrliches Land, ein Stück Natur, ein Stück Romantik, ein Stück Ruhe, eingebettet zwischen Hügeln, Bergen und weiten sanften Weiden. Dazwischen die zahlreichen Seen, deren Oberflächen im Sonnenlicht leuchteten wie blanke Spiegel.
    Wir waren nicht die ganze Nacht über durchgefahren. Zwischen drei und sieben Uhr hatten wir auf einem Rastplatz geschlafen, sogar sehr tief und fest, denn wir wussten beide nicht, was vor uns lag. Dass es kein Spaziergang werden würde, war klar. Da konnten wir es uns nicht leisten, unausgeschlafen und unkonzentriert zu sein.
    An der Raststätte hatten wir uns frisch gemacht und gefrühstückt.
    Glasgow lag hinter uns, die Berge im Norden leuchteten im Sonnenlicht, während sich in den Tälern noch der Dunst hielt. Laut Wetterbericht würden wir keinen Regen bekommen, allerdings würde es kühl werden.
    Drei Tassen Kaffee machten mich wach. Suko hielt sich an Tee, studierte die Karte und markierte den Weg, denn wir würden die schnellen Straßen verlassen müssen, wenn wir den Loch Awe erreichten und dann auf die kleine Insel zufuhren, die sogar auf der Spezialkarte eingezeichnet war.
    »Glaubst du daran, dass wir Bill auf der Insel finden?« fragte ich und leerte die Tasse.
    »Weiß nicht. Sieh hin, John.« Er drehte die Karte herum. »Sie ist auch hier sehr klein, nur ein Fleckchen mehr nicht. Ich wäre schon froh, wenn wir überhaupt Spuren finden. Aber starten können wir von einem Campingplatz aus. Er liegt der Insel gegenüber, ziemlich günstig.«
    Damit war ich ebenfalls einverstanden, zahlte die Rechnung und drängte zum Aufbruch.
    Schottland für Romantiker, für Menschen, die aus- und entspannen wollten oder einfach nur zu Fuß die Gegend erkundeten, in dem sie das Land mit seinen Seen und Hügeln durchwanderten, irgendwo bei einem Schäfer Rast machten, mit ihm eine kleine Mahlzeit einnahmen, um sich weiterhin der Schönheit des Landes zu widmen.
    Das alles hätte auch ich gern getan, nur war es leider nicht möglich. Uns trieb der Job nach Schottland und damit auch in die unmittelbare Nähe des Loch Awe.
    Wir erreichten über einen Feldweg den Platz am Ufer des Sees, wo die wenigen Wohnwagen verlassen standen, als sollten sie irgendwann vom Unkraut überwuchert werden.
    Suko stieg zuerst aus, ging bis zum Ufer vor und schaute über den See.
    Als ich neben ihn trat, hatte er die Insel bereits entdeckt. Mit dem Finger wies er auf den schwarzen Fleck im Wasser, der von kräuselnden, hellen Wellen umkreist wurde.
    »Da ist sie.«
    »Zu weit, um hinzuschwimmen.«
    »Ja, nur wenn es sein muss.«
    »Hast du dich schon nach einem Boot umgeschaut?«
    »Nein, auch nicht nach Spuren, die auf Bill hindeuten.«
    »Dann las uns gemeinsam suchen.«
    Wir entdeckten tatsächlich Hinweise, dass sich jemand auf dem Platz aufgehalten hatte. Abdrücke im Gras, das sich noch nicht aufgerichtet hatte. Ob es tatsächlich Bill gewesen war, konnten wir aus den Spuren nicht herauslesen.
    Dann fanden wir ein Boot. Es lag verdeckt im Uferschilf und hatte eine Schneise in die Rohre gebrochen. Der Kahn besaß zwei Ruder, sah einigermaßen vertrauenerweckend aus und war die einzige Möglichkeit hin zur Insel zu kommen, ohne schwimmen zu müssen.
    Suko hatte es eilig. Deshalb ließ ich ihn auch rudern und schaute zu, wie das Ufer allmählich zu einem graugrünen Brei verschwamm, in den Sonnenstrahlen hineinfielen, die auch Dunstreste von der Wasserfläche wegdampften.
    Wir sprachen kaum, konzentrierten uns auf die vor uns liegenden Geschehnisse, und ich
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