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0631 - Die fliegenden Städte

Titel: 0631 - Die fliegenden Städte
Autoren: Unbekannt
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Verstand, dessen Schärfe seinen eigenen übertraf und legte eine gemessene Ruhe an den Tag, die ihn verblüffte. Er wollte versuchen, das hatte er deutlich zum Ausdruck gebracht, den Verfolger hinter ihnen herzuziehen und ihn in eine Falle zu locken, um zusätzliche Informationen zu bekommen.
    So weit, so gut.
    Aber irgend etwas anderes plante dieser Toraschtyn mit seinen Fledermausohren und dem moosgrünen Pelz außerdem.
    Als Verbindungsoffizier des Heltamosch kannte Gayt-Coor viele andere Existenzen. Er besaß einen gehörigen Schuß Phantasie und konnte sich in vielen Fällen genau vorstellen, wie der andere reagierte. Nicht so hier.
    Dieser Mann suchte noch etwas anderes.
    Nicht nur die Stadt. Er schien unter seiner stillen und undurchsichtigen Oberfläche zutiefst unruhig zu sein. Er jagte hinter einer Idee her. Er wirkte wie jemand, der auf der Flucht war. Oder wie ein Mann, der irgendwo in der Ferne ein Ziel hatte und versuchte, auf Umwegen diesen Punkt zu erreichen. Er wirkte gleichermaßen unsicher und hart, nachgiebig und hartnäckig. Noch immer sagte er nichts, obwohl Gayt-Coor von hier aus deutlich das riesige Energieecho erkennen konnte.
    Der Petraczer blickte durch das Glas des geschlossenen Helmes. Sie befanden sich in einer Flughöhe von mehr als achttausend Metern. Unter ihnen lag nun, nachdem sie vor sechs Stunden die leere, fliegende Stadt verlassen hatten, ein riesiger Ausschnitt der Planetenoberfläche.
    „Ich glaube, dort unten befindet sich eine höchst interessante Sache!" meinte Toraschtyn plötzlich. Er sprach leise und konzentriert. Seine Stimme kam aus den kleinen Lautsprechern nahe den Saurierohren des Petraczers.
    „Ich erkenne von hier aus nur eine Wasserfläche!" stimmte Gayt-Coor zu.
    „Sonst nichts?"
    Auf einem anderen Bildschirm kondensierten sich langsam verschwommene Massen kleiner Punkte. Es waren die Ausstrahlungen von PGT-Verfahrungskrüppeln. Gayt-Coor hatte nichts anderes erwartet.
    „Doch. Eine gewaltige Menge Bevölkerung. Sie scheinen dort in dem riesigen Klumpen zu wohnen."
    Rhodan lachte leise und, wie es schien, etwas triumphierend.
    „Das scheint Nuprel zu sein. Oder zumindest eine ähnlich große Großstadt. Was sagen Ihre Informationen, Partner?"
    „Wir müssen näher heran. Er ist noch immer hinter uns?"
    „Ja."
    Sie schwiegen wieder. Es war fast bewiesen, daß auch der Unbekannte längere Zeit in der verwüsteten, fliegenden Stadt zugebracht hatte. Als sie sich wieder in der Luft befanden diesmal in weitaus größerer Höhe und mit voll eingeschalteten, Versorgungsanlagen der geschlossenen Fluganzüge - bemerkten sie sein Echo. Er war langsamer als sie, und er schien im Augenblick nicht vorzuhaben, die beiden Männer anzugreifen.
    „Nurprel ist nach meinen Informationen", begann Gayt-Coor und verglich seine Ausführungen mit dem Bild, das unter ihnen lag und sich immer erstaunlicher gestaltete, „eine annähernd kreisrunde Stadt mit einer Ausdehnung, die auffallend groß ist.
    Rund fünfzehn Kilometer Durchmesser. Sie sieht aus, als ob sie mit einer Säge aus der Planetenkruste herausgeschnitten worden wäre. Es könnte sich hier um Nuprel handeln. Tatsächlich!"
    Die Stadt mußte erst vor kurzer Zeit abgestürzt oder gelandet sein.
    Sie war im Norden von einer gewaltigen Wasserfläche umschlossen, die gierig zwei Arme nach Osten und Westen ausstreckte und immer mehr vorzurücken schien. Dann sahen sie es deutlicher: Die Stadt war in das Bett eines alten Flusses gestürzt. Das Wasser wurde aufgestaut, brandete gegen die Felsen und die Gesteinsschichten und stieg immer höher.
    „Ein erstaunliches Bild!" meinte Rhodan.
    Er sah es jetzt, aus nunmehr, neun Kilometern Höhe, ziemlich genau. Aus der obersten Kruste des Planeten war eine gigantische, annähernd kreisförmige Fläche herausgesägt worden. Es sah aus, als habe man mit einer Stichsäge die Felsen bearbeitet.
    Diese Basisschicht war einige Kilometer dick, darauf erhob sich die Stadt mit ihren Wohntürmen, mit kleinen und großen Gebäuden, mit Straßen, Brücken und kleinen Hügeln. Blind starrten die Fensterhöhlen, und viele Gebäude waren eingestürzt.
    Nichts wuchs auf den Trümmern.
    „Vermutlich ist es doch Nuprel!" stimmte Gayt-Coor zu.
    „Es deckt sich mit meinen Kenntnissen: Die Stadt ist zum Teil von PGT-Geschädigten bewohnt. Von keiner anderen der Siedlungen wird das behauptet."
    Sie schlugen, ungeachtet ihres hartnäckigen Verfolgers, einen Kreis ein und gingen tiefer.
    „Der
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