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063 - Im Labyrinth des Ghuls

063 - Im Labyrinth des Ghuls

Titel: 063 - Im Labyrinth des Ghuls
Autoren: Larry Brent
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Lippen und warf einen Blick auf seine Uhr. Sie waren seit
fast einer halben Stunde mit dem Taxi unterwegs.
    Der Eingang
zum Friedhof wurde von zwei Bobbys bewacht. Die Begräbnisstätte war für den
Publikumsverkehr gesperrt. Auch Iwan Kunaritschew wurde zunächst abgewiesen.
Als er jedoch den Namen Larry Brent erwähnte, ließ man ihn ohne weiteres
passieren.
    X-RAY-3
befand sich in Begleitung eines Bobbys, zweier Scotland-Yard-Beamter und zweier
Totengräber auf dem Friedhof. Das Grab, an dem er stand, war geöffnet. Deutlich
war zu sehen, daß der Sargdeckel auf der Seite lag und daß die freigelegte
Leiche mit einem grauen Laken zugedeckt war. Auf dem Grund der Öffnung stand
ein Totengräber, die Hände auf den Stiel seines Spatens gestützt, und wartete
auf weitere Anweisungen.
    Iwan
Kunaritschew begrüßte die Anwesenden. Er sah Larry, der einen ernsten und
abgespannten Eindruck machte, fragend an.
    »Wir sind
fertig«, murmelte Larry Brent »Was habt ihr entdeckt, Towarischtsch ?«
    »Um’s zu
verstehen, muß ich dir die Vorgeschichte erzählen. Eigentlich bin ich hier, um
mir ein paar Gräber anzusehen, die in letzter Zeit auf irgendeine Weise
verwüstet worden waren.
    Die
Tageszeitungen der letzten Monate waren voll davon. Man nahm an, daß Rowdys die
Grabstätten niedergetrampelt, Blumen herausgerissen und Grabsteine umgestürzt
haben.
    Solche
bedauerlichen Fälle ereignen sich jeden Tag. Überall in der Welt. Das ist noch
lange kein Grund, die PSA auf den Plan zu rufen .«
    X-RAY-3
unterbrach sich und rief dem Totengräber am Fuß des Grabes zu, nach oben zu
kommen. Der Mann befolgte den Rat, kam aus dem Loch und zündete sich eine
Zigarette an.
    »Die
Nachforschungen und Beobachtungen ergaben, daß sich in der Tat einige unreife
Burschen einen Jux daraus machen, die Stätten zu verwüsten. Nur in zwei Fällen
blieb die recherchierende Dienststelle diesen Nachweis schuldig. Da ich sowieso
mit dir einigen Problemen in London nachgehen sollte, schloß ich mich Higgins
an, als er erwähnte, daß sie durch einen anonymen Anruf veranlaßt wurden, ein
Grab zu öffnen. Hier liegt seit Dienstag vergangener Woche ein Mann begraben,
der laut Totenschein an akutem Kreislaufversagen verstorben ist. Der
geheimnisvolle Anrufer jedoch behauptet, das sei falsch. Dem Mann sei eine
Dosis Gift verabreicht worden. Für Higgins gab es da nur eins: das Grab öffnen
lassen und nachsehen .«
    Iwan
Kunaritschew nickte. »Hört sich wie eine ganz normale Mordgeschichte an. Aber
da ich dich kenne, ist kaum anzunehmen, daß du noch hier wärst, wenn man nur
nach Giftsubstanzen in der Leiche fahndete. Stimmt’s, Towarischtsch ?«
    »Genau,
Brüderchen. Higgins stieß seltsamerweise auf einen zweiten Toten, der im Sarg
lag, der hier aber nie offiziell beerdigt worden war !«
    »Wie kommt
denn das? Hat da jemand die Bestattungskosten sparen wollen ?«
    »Der Mann
hatte noch seine Ausweispapiere bei sich. Er war offenbar drei bis vier Tage
später in den Sarg gelegt worden, als der erste, angeblich vergiftete Tote. Die
Papiere des Mannes lauten auf den Namen Paul Morey. Komm, ich zeig dir was !«
    Larry setzte
sich in Bewegung. X-RAY-3 trug einen maßgeschneiderten grauen Anzug mit Weste.
Schwere, englische Stoffqualität. Dazu im Kontrast ein gelbes Hemd mit
passender Krawatte.
    Der feuchte
Boden rutschte ein wenig nach unten ab, als der Agent und sein Freund in die
Tiefe stiegen. Erst jetzt, da er einen anderen Blickwinkel hatte, wurde für ihn
das Loch sichtbar, das sich in der rechten Seitenwand des aufgeschaufelten
Grabes befand. Das Loch war beachtlich. Wenn man auf die Knie herunterging,
konnte man bequem durch die Öffnung rutschen.
    Iwan
Kunaritschew legte die Stirn in Falten und kraulte sich seinen feuerroten Bart.
»Wegen dem zweiten, Larry«, bemerkte er leise, »den ihr im Sarg gefunden habt.
Vielleicht kam er zu Besuch, als Nachbar gewissermaßen .« X-RAY-7 nahm den makabren Vorgang von der heiteren Seite.
    Larry nickte.
»Obwohl du die Hintergründe noch nicht kennst, hast du den Nagel auf den Kopf
getroffen«, ging er zu Iwan Kunaritschews Erstaunen auf die Bemerkung ein. »Er
kam tatsächlich aus dem Nachbargrab! Allerdings nicht allein. Irgend jemand,
der sich hier unten verdammt gut auskennt, hat ihn hergebracht. Morey muß ihm
über den Weg gelaufen sein, er wußte möglicherweise sogar etwas von seiner
Existenz .«
    Iwan
Kunaritschew schluckte. Die beiden Freunde sahen sich an. Sie verstanden sich,
ohne daß
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