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063 - Die Todesengel

063 - Die Todesengel

Titel: 063 - Die Todesengel
Autoren: Paul Wolf
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krepiere? Bitte, haben Sie doch Erbarmen mit mir! Sie können alles von mir haben. Ich gehöre Ihnen. Los, Sie Bastard, helfen Sie mir schon! Geben Sie mir den Stoff! Nur eine kleine Dosis, damit bin ich schon zufrieden! Bitte, bitte! Sie Schwein! Lüstling! Da, nehmen Sie mich! Ekelt Ihnen vor mir? Ich weiß, daß ich am Ende bin, aber wenn ich fixe, dann komme ich wieder in Fahrt.“
    So ging es weiter, mal leiser, mal lauter. Einmal bekam die Stimme einen flehenden Ton, dann folgten wieder die obszönsten Beschimpfungen.
    „Das ist Kitty, wie sie leibt und lebt“, sagte Arnie und drehte sich fragend zu Dorian um. „Sollen wir es nicht lieber bleiben lassen? Es könnte mich den Posten kosten.“
    „Der Secret Service läßt seine Kinder nicht verkommen“, sagte Dorian. Sie hatten den Eingang zu dem langgestreckten Gebäude erreicht. Arnie steckte den Schlüssel ins Schloß, und Dorian ermahnte ihn, so leise wie möglich vorzugehen. Das brauchte er Arnie nicht zweimal zu sagen, denn der war selbst darauf bedacht, von niemandem entdeckt zu werden.
    Das Tor ging mit leisem Quietschen auf, und sie schlüpften hinein. Der kurze Gang vor ihnen mit der anschließenden Treppe, die ins Halbgeschoß hinaufführte, lag im trüben Licht der Notbeleuchtung. Außer der kreischenden Frauenstimme war nichts zu hören.
    „Gibt es hier so etwas wie einen Bereitschaftsdienst?“ erkundigte sich Dorian flüsternd.
    Arnie schüttelte den Kopf.
    „Seit nur noch Kitty hier untergebracht ist, nicht. Sie wird ja ausschließlich von Dr. Deming betreut.“
    „Gene Hallowell hat aber behauptet, mit Danny noch gesprochen zu haben, nachdem dieser schon in eine andere Klinik überstellt worden war“, sagte Dorian.
    „Gene ist ein ehemaliger Patient, der bei uns sein Gnadenbrot bekommt.“
    Damit glaubte Arnie, alles gesagt zu haben.
    Am Ende der Treppe war eine Gittertür. Arnie sperrte sie auf. Sie wandten sich nach links, wo Kittys Zelle lag. Geräuschlos schlichen sie über den mit Plastik ausgelegten Fußboden.
    Dorian hielt den Wärter wenige Schritte vor der Zellentür an und raunte ihm ins Ohr: „Unterhalten Sie sich mit Kitty! Tun Sie, als sorgten Sie sich um sie. Das können Sie auch als Grund angeben, warum Sie Dr. Demings Anweisungen zuwidergehandelt haben. Sagen Sie aber auf keinen Fall, daß Sie den Zellenschlüssel haben!“
    Arnie nickte zustimmend, fühlte sich aber sichtlich nicht wohl in seiner Haut.
    „Deming, sie gemeines Schwein! Sie Betrüger! Sie haben mich nur in diese Zelle gelockt, um mich hier verrecken zu lassen.“
    Die Stimme ging in ein Schluchzen über.
    Dorian und Arnie hatten die Tür erreicht.
    Dorian gab dem Pfleger ein Zeichen.
    Der klopfte an die Tür, räusperte sich und fragte mit belegter Stimme: „Fehlt Ihnen etwas, Miß Lorraine?“
    Seinen Worten folgte Stille. Und nach einer Schrecksekunde, wie es Dorian schien, ertönte Dr. Demings Stimme: „Sind Sie’s, Arnie?“
    „Ja, Dr. Deming. Ich …“
    Kitty Lorraines Stimme fiel ihm ins Wort: „Kommen Sie nur herein, Arnie! Haben Sie mir was mitgebracht? Dann können wir einen flotten Dreier veranstalten.“
    „Was haben Sie hier zu suchen, Arnie?“ drang Dr. Demings wütende Stimme durch die Zellentür. „Ich – war in Sorge um Kitty.“
    Dorian gab Arnie ein Zeichen, so weiterzumachen, während er den Schlüssel zur Zelle lautlos ins Schloß einführte.
    „Was fällt Ihnen ein, Arnie! Habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, als ich sagte, daß ich mich allein um Miß Lorraine kümmern würde?“
    „Das schon.“ Arnie begann zu schwitzen.
    Ein schrilles Lachen kam durch die Tür. „Du wolltest mich wohl für dich allein haben, Doktorchen. Aber ich liebe die Abwechslung. Hast du einen Schlüssel, Arnie? Dann komm rein!“
    „Leider nicht“, sagte Arnie mit belegter Stimme.
    „Los, verschwinden Sie endlich!“ rief Dr. Deming im Befehlston.
    Dorian drehte den Schlüssel vorsichtig im Schloß herum. Dennoch konnte er nicht verhindern, daß es klickte. Aber das Geräusch ging in dem wüsten Geschimpfe von Kitty unter.
    „Hör nicht auf diesen Hurenbock, Arnielein. Er will mich für sich allein, aber ich gehöre allen. Arnie, ich bin schon ganz scharf auf dich!“
    Dorian hatte es geschafft. Er ergriff die Klinke drückte sie blitzschnell herunter und stieß die Tür auf.
    Vor ihnen kauerte Dr. Deming in einer Ecke. Von Kitty Lorraine war nichts zu sehen.
    Dr. Deming sagte gerade mit Kitty Lorraines Stimme: „Mein Körper
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