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0626 - Dracula II ist wieder da

0626 - Dracula II ist wieder da

Titel: 0626 - Dracula II ist wieder da
Autoren: Jason Dark
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Schritte umrundeten den Wagen an der rechten Seite und verstummten dort, wo sich die Fahrertür befand.
    Jane hörte genau, wie sie aufgezogen wurde. Jetzt starrte einer der Unbekannten in das Fahrerhaus und schien Morley zu fragen. Morley auf den alles ankam.
    Eine fremde Stimme sprach Morley an. Sie sprach die Vokale sehr hart aus. »Hast du alles mitgebracht?«
    »Ja, ich habe keine Puppe vergessen!«
    Jane lauschte der Antwort nach. Sie versuchte herauszuhören, wie nervös der Mann war.
    Schöpfte der Frager Verdacht?
    »Ist nicht noch einer bei dir gewesen? Du hast dich doch mit ihm treffen sollen.«
    »Ja, eigentlich schon…«
    Jane bekam starkes Herzklopfen. Drehte Morley jetzt durch? Verlor er die Nerven?
    »Was heißt hier eigentlich?«
    »Sag was!« flüsterte Jane, »aber sag das Richtige, Morley, sonst sind wir alle verloren.«
    »Der kam nicht.«
    »Was?«
    »Ja, ich wartete in der Stadt, aber er ist nicht gekommen. Vielleicht hat er die Kneipe nicht gefunden.«
    »Das wird den Meister nicht freuen.«
    »Ich kann nichts daran ändern. Den Weg habe ich mir allein gesucht. Der Chef sprach mal davon, daß er sich hier an den See zurückgezogen hat. Es tut mir leid.«
    Ein anderer trat zu dem Frager. »Ist was schiefgelaufen?«
    »Nicht direkt. Er ist nur allein gekommen.«
    »Ohne die Puppen?«
    »Die hat er mit. Aber der zweite Typ hat ihn nicht gefunden.«
    »Ach, wenn es weiter nichts ist. Wichtig ist die Blutreserve. Das andere wird sich schon regeln.«
    »Willst du mal hinten nachschauen?«
    »Ja, mache ich.«
    Jane rutschte das Herz fast in die Hose. Sie konnte sich auch vorstellen, wie es in Morley aussah.
    Tausend Tode starb sie zwar nicht, sie war auch nicht weit davon entfernt. Was sollte sie tun?
    Es gab nur eine Chance. Sich flach auf den Boden zu legen und die Puppen so zudrapieren, daß sie bei einem flüchtigen Hinschauen nicht entdeckt werden konnte.
    Das tat sie, und sie mußte sich dabei schnell und dennoch leise bewegen, um kein Mißtrauen aufkeimen zu lassen.
    Großartig herrichten konnte sie die Puppen nicht. Einzig und allein auf ihr Glück mußte sie vertrauen.
    Jane hielt den Atem an, als die Tür aufgerissen wurde. Sie sah nicht, was passierte. Wie ein heller Schatten huschte der Fächerstrahl einer Lampe durch den Laderaum.
    Einmal von links nach rechts, dann wieder zurück. Er streifte Janes Gesicht, die ihre Augen halb geschlossen hielt, wanderte weiter, wieder zurück, löste sich auf.
    Jemand drosch die Tür wieder zu.
    Jane hätte jubeln und schreien können vor Glück. Es war geschafft, vollbracht. Der Kelch war noch einmal an ihr vorbeigegangen, und sie stieß pfeifend die Luft aus.
    Längst nicht mehr unter einer so hohen Spannung stehend, hörte sie, wie die Wachtposten mit Morley sprachen und ihm erklären, daß alles in Ordnung wäre.
    »Kann ich dann fahren?«
    »Sicher.«
    »Und wohin soll ich fahren?«
    »Erst einmal geradeaus. Dann biegst du nach links zum See hin ab. Fährst aber nicht bis zum Ende der Straße, sondern zum Bunker. Du rollst die Auffahrt hoch und stellst den Wagen ab.«
    »Was mache ich dann?«
    »Frühstücken.«
    Morley lachte. »Ich glaube kaum, daß ich Hunger habe. Nein, ich werde warten.«
    »Mir egal.«
    Jane hörte, wie die Tür wieder ins Schloß geworfen wurde. Sekunden später startete Morley.
    Auch ihm mußte ein wahrer Felsbrocken vom Herzen gefallen sein. Das war alles verflucht hart an der Grenze gewesen. Beide hatten mehr Glück als Verstand gehabt.
    Rick Morley fuhr an. Hektisch und nervös. Er steckte noch immer voller Unruhe, und Jane Collins wollte nicht mehr zwischen den Blutpuppen liegenbleiben.
    Sie richtete sich auf, preßte ihren Rücken gegen die Wand und holte tief Luft.
    Das erste Hindernis war überwunden, weitere würden folgen.
    Und zwar sehr bald, wenn das Fahrzeug anhielt.
    Sie würden in einen der Bunker fahren, das hatte Jane genau verstanden. Waren sie damit schon am Ziel?
    Bestimmt nicht. Wenn jemand solche Anlagen baute, dann legte er sie weiträumig an. Wahrscheinlich mußten sie den Weg durch ein gewisses Labyrinth finden, um irgendwann eine Zentrale zu erreichen, wo sie auch John Sinclair und Suko finden konnte.
    Lebten die beiden noch?
    Wenn sie sich tatsächlich in Mallmanns Gewalt befanden, mußte er sich einfach einen Spaß daraus machen, sie regelrecht vorzuführen, wobei er sich an ihrer Hilflosigkeit weiden konnte.
    Die Linkskurve hatten sie hinter sich. Es ging normal weiter, dann hörte Jane, daß
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