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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin
Autoren: Jason Dark
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hatte es in einem Preisausschreiben gewonnen, denn vom normalen Gehalt eines Yard-Inspektors war ein derartiges Auto nicht zu finanzieren.
    Der Mann hieß Suko und gehörte zu den wenigen Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, Dämonen, Geister und andere schwarzmagische Wesen zu jagen.
    Er hatte sich am frühen Nachmittag aus dem Yard Building gestohlen, um zu diesem Treffen zu fahren. Die Person, auf die er wartete, hatte ihn gebeten, mit keinem Menschen darüber zu reden, und Suko hatte sich daran gehalten.
    Nicht einmal John Sinclair wußte davon. Und er war schließlich sein bester Freund und Kollege. Aber den Geisterjäger quälten momentan andere Probleme. Er hatte sich an diesem Tag freigenommen, weil er die Stunden bei den Conollys verbringen wollte.
    Suko nicht!
    Diejenige Person, die ihm Bescheid gesagt hatte, wußte genau, auf was es ankam. Es war nur mehr eine schnelle Nachricht gewesen, doch sie hatte die Brisanz einer Bombe besessen und Suko derart nervös gemacht, das er bereits eine halbe Stunde vor dem Termin den Parkplatz angefahren hatte.
    Er lag in Soho. Vor vier Monaten hatte auf dem Gelände noch ein altes Wohnhaus gestanden. Nach dem ersten großen Sturm jedoch war es derart schwer beschädigt worden, daß es abgerissen werden mußte. Man hatte die Trümmer beiseite geräumt und die Fläche eingeebnet, um sie als Parkplatz benutzen zu können.
    Bewacht wurde er nicht. Ohne Aufsicht hätte Suko den Wagen in dieser Gegend kaum stehenlassen.
    Da der Wagen getönte Scheiben besaß, war auch Suko nicht so leicht zu erkennen. Er aber konnte hinausschauen und hatte schon einige Gestalten gesehen, die ihm nicht gefielen und sich in verdächtiger Nähe des Parkplatzes herumtrieben.
    Ob sie genau den BMW in Augenschein gefaßt hatten, war nicht auszumachen. Suko rutschte tiefer in den Sitz und peilte über den Rand der Scheibe hinweg.
    Ein schmalhüftiger Typ mit bleicher Gesichtsfarbe huschte auf den Platz. Er trug eine dünne Jacke und derart enge Jeans, daß man sich fragen mußte, wie er es schaffte, die Hose anzuziehen. Bei ihm war ein langmähniges Wesen, das erst auf den zweiten Blick als Frau zu erkennen war. Auch sie war dünn gekleidet. Der Mantel bestand aus billigem Kunststoff, auf das ein Tigerfell gedruckt worden war.
    Die stand Schmiere und gab Handzeichen.
    Der blasse Typ hatte den BMW bereits in Augenschein genommen.
    Er schlich näher, schaute noch einmal zurück, wo seine Komplizin nickte.
    Er blieb nicht vor dem Wagen stehen, sondern drückte sich seitlich in eine Lücke.
    Dort wartete er an der Beifahrerseite, bückte sich, schaute durch die Scheibe.
    Sein Gesicht wirkte wie ein blasser Schatten, der sich plötzlich verzerrte, als Suko erschien.
    Der Typ hatte sich dermaßen erschreckt, daß er zurücktaumelte, gegen den hinter ihm parkenden Wagen stieß und dort fast eine Beule in das Hondablech rammte.
    Dann rannte er.
    Sein Weib stand wie erstarrt. Er schrie sie an. Sekunden später liefen beide gemeinsam weg.
    Suko schüttelte den Kopf und setzte sich wieder normal hin. Er war froh, dem Kerl einen Schrecken eingejagt zu haben. Hoffentlich hatte der für diesen Tag genug.
    Suko atmete tief durch und gönnte dem Zifferblatt seiner Uhr einen Blick. Der Zeitpunkt war eigentlich überschritten, sie hätte schon längst da sein müssen. Und sie kam.
    Sehr leise, nicht zu hören, aber Suko sah den Schatten an der Beifahrerseite.
    Die Person hatte gesehen, daß der Wagen nicht verschlossen war.
    Sie bückte sich, öffnete die Tür und stieg ein.
    Suko sagte nur ein Wort. In seiner Stimme schwang dabei mit, was er in diesen Augenblicken empfand.
    Es waren Erleichterung, Freude, Hoffnung. Gleichzeitig spürte er den dicken Kloß im Hals, schloß sekundenlang die Augen und öffnete sie wieder, als wollte er sich davon überzeugen, daß er keinem Trugbild zum Opfer gefallen war.
    Die Chinesin druckte ihren Körper dem Fahrersitz entgegen. Beide fielen sich in die Arme.
    Es war für Suko ein Erlebnis, so im Wagen zu sitzen und die Person festzuhalten, die er liebte und die ihm ein verfluchtes Schicksal entrissen hatte.
    Shao war dem Ruf der Sonnengöttin gefolgt, die noch gefangen war. Sie war die letzte Person in der langen Ahnenreihe, ihr oblag deshalb die Aufgabe, das zu tun, was eigentlich hätte Amaterasu unternehmen sollen. Immer auf Draht sein, immer darauf achten, daß die Welt von den bösartigen Dämonen befreit wurde.
    Sie küßten sich.
    Suko spürte ihre Lippen wie
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