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0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

0625 - Die Schrumpfkopf-Königin

Titel: 0625 - Die Schrumpfkopf-Königin
Autoren: Jason Dark
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Fremdkörper.
    Durch Druck auf eine bestimmte Taste stellte er den Computer ein und lauschte dem leisen Summen nach, das das Gerät abgab.
    Er kannte es gut, das Summen gehörte zu den alltäglichen Geräuschen, an die er sich gewöhnt hatte. Warmlaufen nannte Sagari das. Dabei konnte er stets nachdenken und sich auf die vor ihm liegenden Probleme konzentrieren.
    Heute war es nicht so.
    Ein zweites Geräusch klang in das Summen hinein. Vom Computer wurde es nicht abgegeben. Sagari glaubte, es hinter sich zu hören, konzentrierte sich darauf und identifizierte es als leises Singen.
    Auf einmal war das laute Gefühl da, das sich in seinem Nacken festsetzte. Ein Schauer der Angst rieselte über die Haut hinweg. Er traute sich nicht, sich umzudrehen, seine Gedanken rasten, und er dachte an die Warnung der Frau.
    Hatte sie seine Wohnung betreten?
    Pete Sagari schaute zur Fensterscheibe.
    Dort spiegelte sich die Bewegung wider!
    Sie tanzte auf und nieder, das Sirren entstand, weil sich die Fäden zusammenzogen und wieder auseinanderglitten.
    Sagari schloß für einen Moment die Augen. Hitzewellen durchrasten ihn. Er wußte, daß er etwas unternehmen mußte, nur war ihm nicht bekannt, was er tun sollte.
    Er drehte sich um.
    Eigentlich wollte er das nicht, kam sich auch selbst vor sie eine Puppe, und sein Gesicht glich einem steinernen Abdruck.
    Sie waren da, das Spiegelbild der Scheibe hatte ihn nicht getäuscht. Nur hatte er es diesmal nicht mit einem, sondern mit mehreren Schrumpfköpfen zu tun.
    Sie hingen an ihren spiralförmigen Silberfäden wie Stoffbälle an Gummibändern. Die taten nichts, aber Sagari wußte genau, daß sie für Akido arbeiteten und seinen Job kontrollieren würden.
    Beging er einen Fehler, konnte der für ihn tödlich enden. Pete Sagari sackte innerlich zusammen, sein Widerstand schmolz dahin. Er drehte sich wieder um und widmete sich dem Computer.
    Jetzt würde er den Virus auf die Reise schicken!
    ***
    Holz hatte keinen Schutz gegen sie geboten, das Blech ebenfalls nicht, und über Glas würde sie nur lachen. Das war für sie nicht mehr als dünnes Papier.
    Dieses schoß mir durch den Kopf, als ich sie sah und mitbekam, wie sie ausholte.
    Ich war noch nicht angeschnallt und hatte instinktiv den inneren Türhebel gepackt.
    Die nächste Aktion war eine Sache von zwei Sekunden. Die Tür auframmen, mich nach rechts werfen, aus dem Wagen katapultieren. Noch während ich dem Gehsteig entgegensegelte, hörte ich das satte Geräusch, mit dem die Sicherheitsscheibe platzte, als die Faust der Frau gegen sie geschmettert war.
    Mich erwischten nicht einmal Krümel, so weit hatte ich mich durch den Sprung vom Fahrzeug wegkatapultiert. Ich rollte mich einige Male um die Achse, bevor ich mit einem Satz nach vorn wieder auf die Füße sprang, mich drehte und zu Akido hinschaute.
    Es war eine grotesk wirkende Szene. Die Frau stand inmitten der Kühlerhaube. Ihre Beine waren bis zu den Knien verschwunden. Sie hatte die Scheibe zerhämmert und ließ es dabei nicht bleiben, denn ihre Wut richtete sich plötzlich gegen den Rover.
    Ich konzentrierte mich auf sie. Am Rande meines Sichtbereichs erfaßte ich die huschenden Bewegungen der Passanten, sah auch die Uniformen der Bobbies und konnte nur hoffen, daß diese Kollegen keine Fehler begingen.
    Akido schrie. Sicherlich vor Wut und nicht vor Anstrengung. Sie hatte die rechte Hand gedreht, so daß die Fläche nach oben zeigte.
    Mit den gekrümmten Fingern hielt sie den oberen Rand der Frontscheibe umklammert, ich sah das Zucken ihres Arms, dann riß der Rahmen wie ein Papierstreifen ab.
    Sie drehte sich um und schleuderte ihn weg. Er prallte gegen den Mast einer Laterne.
    Was ich hier so bedächtig erzähle, lief tatsächlich sehr schnell ab.
    Auch das Trampeln der Person, das so aussah, als wolle sie alles im Motorraum zerhämmern.
    Dann schnellte sie in die Höhe.
    »Bleiben Sie stehen!« brüllte ich sie an. Die Beretta hatte ich diesmal gezogen und mich so aufgebaut, daß die Person das Ende der Schußlinie bildete.
    Sie stierte mich an. Auf ihrem grobflächigen Gesicht erschien ein Grinsen und verwandelte die Züge in einen bösen Ausdruck. So wie sie mich anschaute, konnte ich eigentlich nur mit meinem Tod rechnen.
    Akido kam auch vor.
    »Stehenbleiben!« warnte ich.
    Sie kümmerte sich nicht darum. Die Straße hatte sie bereits verlassen, jetzt wollte sie den Gehsteig betreten. Wenn sie weiterging, blieb mir nichts anderes übrig, als zu schießen. Einen
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