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0623 - Odyssee des Grauens

0623 - Odyssee des Grauens

Titel: 0623 - Odyssee des Grauens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lebensfähig.«
    »Ich bin sehr wohl lebensfähig!« fuhr Diana sie an.
    »Ja, sicher«, murmelte Roana.
    »Was ist nun?« fragte Nicole. »Bindet ihr mich los und…?«
    »Vergiß es«, sagte Roana. »Der Kapitän ist dagegen.«
    »Aber es wäre für euch alle eine Chance. Ihr laßt euch über Bord werfen und könnt fliehen…«
    »Und wieder altern und schließlich sterben«, sagte Diana. »Hier bleiben wir ewig jung.«
    »Außerdem hat deine Idee einen großen Fehler«, sagte Roana. »Der letzte, der den vorletzten über Bord wirft, muß hier bleiben…«
    »Und die anderen könnten das Schiff von außen zerstören…«
    »Nein«, sagte Roana. »Es wird nicht geschehen. Ergib dich in dein Schicksal. Wir werden ewig leben, und du wirst sterben.«
    »Wie, wenn an Bord niemand sterben kann?«
    »Darüber entscheidet der Kapitän. Er ist der einzige, der töten kann«, erklärte Diana. »Und er wird es eben tun.«
    Sie gingen davon.
    »He«, rief Nicole ihnen nach. »Ihr…«
    »Du wirst still sein, oder wir knebeln dich wieder«, sagte Roana schroff.
    Und Nicole war still.
    Aber sie spürte, daß das Schiff sich stärker bewegte, stärker schaukelte -und sie glaubte plötzlich von irgendwoher das Rauschen von Wasser zu hören.
    Wasser, das ins Schiffsinnere eindrang…?
    Hatte die ›Zigeunerstern‹ ein Leck?
    Plötzlich hörte sie Admiral Nelson über das Deck brüllen.
    »Wir sinken…«
    ***
    Ted Ewigk war ebenso wie Fooly wieder ins Château Montagne zurückgekehrt und hatte dabei Nicoles Auto mit hinaufgenommen, damit wieder ein wenig Mobilität herrschte. Dann versuchte er, Freunde herbeizuholen, die ihm helfen konnten, ein Weltentor zu öffnen, und er versuchte auch, Merlin in seiner unsichtbaren Burg zu erreichen.
    Aber Merlin, der Zauberer, war für Ted Ewigk nicht zu sprechen.
    Er hatte sich wieder einmal völlig abgeschottet und ließ niemanden zu sich kommen, nicht einmal den Drachen.
    Raffael Bois, der alte Diener, zeigte immer stärker werdende Unruhe, aber diese Unruhe galt nicht nur Zamorra und Nicole, sondern auch Eva, die noch nicht wieder aufgetaucht war. Das Para-Mädchen, das vor ein paar Wochen einfach aus dem Nichts erschienen war, schien spurlos verschwunden zu sein.
    »Wir sollten die Polizei nach ihr suchen lassen«, überlegte Raffael. »Es muß ihr etwas zugestoßen sein. Sie weiß, in welcher gefährdeten Situation sie sich generell befindet, wie wir alle ebenfalls. Sie hätte sich längst telefonisch melden müssen, wenn sie aus irgendeinem Grund entschieden hätte, länger fernzubleiben.«
    »Ich kann ja nach ihr suchen«, bot Fooly an.
    »Die Polizei wird das besser können«, sagte Ted Ewigk. »Vielleicht haben Sie recht, Raffael. Dann ist es besser, wenn sich jemand so schnell wie möglich um sie kümmert.«
    Und die Suche begann…
    ***
    Zamorra hatte sich endgültig von seinen Fesseln befreit.
    Der Dämon - der Kapitän, dieses grausig anzusehende Ungeheuer, das sich hier unten nicht mehr hinter seiner Unsichtbarkeit versteckte, er hatte sich nicht wieder gerührt. Nach wie vor lag er reglos vor dem einzigen Zugang zu diesem Raum.
    Die Fackeln branntrn nieder. Eine war schon erloschen.
    Im Restlicht starrte Zamorra den Dämon an. Der blockierte mit seinem massigen Körper den Fluchtweg.
    Merlins Stern gab wieder nur die allgemeine, schwache Warnung vor der schwarzmagischen Aura von sich, die das ganze Schiff einhüllte. Den Kapitän schien es gar nicht mehr zu registrieren.
    Hatte es ihn bei seinem Abwehrschlag getötet, den Zamorra durch Merlins Machtspruch endlich hatte auslösen können?
    So ganz wollte er nicht daran glauben, weil das Ergebnis für eine solche Aktion untypisch war. Der Dämon hätte zerfallen müssen, sich auflösen, explodieren - oder sonst irgend etwas Spektakuläres. Das aber war in diesem Fall nicht geschehen. Also lebte er höchstwahrscheinlich noch.
    Dem Dämonenjäger war klar, daß er den Kapitän töten mußte, wenn er lebend von hier wegkommen wollte. Aber der Körper dieses Dämons war gewaltig. Ihn von der Tür wegzuwälzen, mochte Zamorras Kräfte übersteigen.
    Er mußte den düsteren Raum aber verlassen!
    Er hörte das Wasser stärker rauschen denn je, und er roch es jetzt bereits. Es drang durch winzige Spalten im Holz von anderswoher auch in diesen Raum. Nach außen hin hatte man den Schiffskörper wasserdicht gemacht, im Innern dagegen nicht, weil dafür scheinbar nie eine Veranlassung bestanden hatte.
    Auf dem Boden breiteten sich, im
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