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062 - Ytanga, die Seelenechse

062 - Ytanga, die Seelenechse

Titel: 062 - Ytanga, die Seelenechse
Autoren: A.F.Morland
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Vicky.
    »Möglich, daß sie erst nach der Landung aktiv werden wollte«, brummte ich.
    Wohin ich blickte - fahle Gesichter. Alle hatten Angst. Keiner war imstande, mit dieser grauenvollen Realität fertigzuwerden. Jeder fragte sich wohl, was weiter passieren würde. Mit der Verwandlung der Stewardeß und der gleichzeitig erfolgten Geiselnahme konnte nur ein Anfang gemacht sein.
    Die rote Teufelin stieß das verzweifelte, entsetzte Mädchen vor sich her. Allen anderen kehrte die Schwarzblütlerin bedenkenlos den Rücken zu. Bei Mr. Silver beging sie diesen Leichtsinn nicht.
    Sie mußte wittern, daß ihr der Ex-Dämon sehr gefährlich werden konnte, deshalb achtete sie darauf, daß sich das Mädchen stets zwischen ihr und dem Hünen befand.
    Die Passagiere, an denen die Satansstewardeß vorbeikam, duckten sich ängstlich.
    Mr. Silver wollte mit lauter Stimme wissen, was die Stewardeß damit bezwecke. »Soll das so etwas wie eine Flugzeugentführung werden?« fragte er furchtlos.
    Die Stewardeß lachte kalt. »Du hast es erfaßt!«
    »Und wohin soll's gehen?«
    »London. Heathrow Airport.«
    »Dorthin fliegen wir ohnedies.«
    »Dann hat also niemand einen Grund, sich aufzuregen«, erwiderte die Teufelin höhnisch.
    »Die nächste Überraschung erwartet uns wahrscheinlich, sobald wir unten sind«, nahm ich an, und ich hatte das Gefühl, es würde sich eine eiskalte Hand auf meine Kehle legen und zudrücken.
    ***
    Im Augenblick war Daniel Mack zufrieden. Randolph Brian, der Pilot, gehorchte. Er hatte nicht den Mut, sich den Befehlen seines Copiloten zu widersetzen.
    Ihm war, als würden Eisenstacheln an seiner Gurgel sitzen. Es wäre Wahnsinn gewesen, sich gegen Mack auflehnen zu wollen.
    Dicke Schweißperlen glänzten auf Brians Stirn. Sein Herz hämmerte wild, und er dachte verzweifelt an seine Tochter, die er vielleicht nicht wiedersehen würde. Aber ein wenig Hoffnung hielt ihn noch aufrecht. Vielleicht war Mack irgendwann kurz unaufmerksam, dann würde er ihn sofort angreifen, und es mußte ihm gelingen, ihn zu überwältigen.
    Es befanden sich 75 Menschen an Bord, die Besatzung ausgenommen.
    John Fosse, der Navigator, dachte ähnlich wie Randolph Brian. Auch er konnte sich nicht erklären, wieso aus Daniel Mack ein Teufel geworden war, doch die Antwort war im Augenblick zweitrangig.
    Vordringlicher war es, den gefährlichen Copiloten unschädlich zu machen. Aber wie stellte man das an?
    Während Randolph Brian auf Direktkurs blieb, stieß er heiser hervor: »Wieso, Daniel…?«
    »Dich verblüfft meine Verwandlung.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Die Stewardeß und ich kamen in Rom zu spät, erinnerst du dich?«
    »Ja. Du hattest eine fadenscheinige Ausrede. Angeblich zapften Diebe das Benzin aus dem Tank deines Leihwagens ab.«
    »Du hast recht, das war gelogen. In Wirklichkeit hatten Helen Thomas und ich eine Begegnung mit einem interessanten Mann. Ich möchte ihn als Werber der Hölle bezeichnen. Er stellte uns in die Dienste der schwarzen Macht. Wir tragen die Kraft der Hölle in uns.«
    »Helen auch?« fragte der Pilot verblüfft.
    »Ja, auch sie. Wir haben einen Auftrag übernommen, und nichts und niemand wird uns daran hindern, ihn auszuführen.«
    »Wie lautet dieser Auftrag?« wollte der Kapitän wissen.
    »Wir sollen dafür sorgen, daß die Maschine auf Piste sieben landet.«
    »In diesem Nebel. Was hat es damit auf sich?«
    »In diesem Nebel werden wir erwartet, Randolph. Er verdeckt eine Art Korridor, eine Pforte, die in eine andere Dimension führt - in das Reich des Dämons Ytanga.«
    Randolph Brian hörte auf, weitere Fragen zu stellen, denn was er zu hören bekam, wurde immer verrückter und unglaublicher.
    Wenn sich Daniel Mack nicht vor seinen Augen verändert hätte, hätte er angenommen, der Copilot hätte den Verstand verloren.
    Aber Mack war mit seiner Teufelsfratze und den Satanskrallen ein lebender Beweis dafür, daß er die Wahrheit sagte.
    Ein Korridor in eine andere Welt! dachte der Kapitän fassungslos. Und ich fliege geradewegs darauf zu!
    John Fosse hatte das Gefühl, auf glühenden Kohlen zu sitzen. Was würde passieren, wenn er sich jetzt auf den Copiloten stürzte? Würde es ihm gelingen, den Mann mit der Teufelsfratze zu überwältigen?
    Es mußte sehr schnell gehen. Schneller, als Daniel Mack zu reagieren vermochte, sonst mußte es mit Sicherheit der Pilot büßen.
    Fosse grub seine Zähne in die Unterlippe. Seine Handflächen waren feucht, die gespreizten Finger
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