Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0619 - Das Para-Mädchen

0619 - Das Para-Mädchen

Titel: 0619 - Das Para-Mädchen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
silbrig, wie das Amulett. Die Verfärbung breitete sich rasch aus, und um die Blonde herum entstand eine Art Aura, die ebenfalls silbern leuchtete.
    Zamorra und Nicole wechselten einen schnellen Blick.
    Sie beide waren in der Lage, das Amulett mit einem Gedankenbefehl zu sich zu rufen. Dabei spielte es keine Rolle, wie weit Merlins Stern von ihnen entfernt war; in Sekundenschnelle überwand die Silberscheibe größte Distanzen und durchdrang auch Mauerwerk und Hauswände.
    Hier schien ein ähnlicher Effekt aufgetreten zu sein - indem das Amulett von einem Moment zum anderen in der Hand der Blondine landete!
    War auch sie in der Lage, es zu rufen?
    Aber wie konnte das sein? Niemand außer Zamorra und Nicole war dazu in der Lage - Zamorra, weil er ein Auserwählter war, und Nicole, weil sie mit dem Amulett zusammen das FLAMMENSCHWERT bilden konnte, eine magische Waffe von annähernd ultimativer Kraft. Allerdings bestimmte nicht sie den Einsatz, sondern das Amulett, gerade so, als besitze es eine eigene Intelligenz.
    Und jetzt dieses silbrige Licht, das die Blonde umfloß und auch ihre Haut verfärbte…
    Es erinnerte an das grüne Leuchten, das vom Amulett ausging, wenn es Zamorra oder Nicole zu schützen versuchte. Dieses Kraftfeld, das sie vor schwarzmagischen Attacken schützte. Silbern dagegen waren die Blitze, die es dann ausstrahlte, wenn es eine dämonische Kreatur angriff und zu vernichten trachtete…
    »Es ist warm«, sagte sie.
    Zamorra stutzte.
    Das Amulett erwärmte sich, wenn es dämonische Energie wahrnahm! Wärme bis hin zu enormer Hitze, je nach Intensität der festgestellten schwarzmagischen Bedrohung, und auch Vibration waren die Warnhinweise, die Merlins Stern von sich zu geben pflegte.
    Die Fremde wurde zum Rätsel!
    Blitzschnell hob Zamorra die Hand und rief das Amulett. Es landete wieder in seiner Hand.
    »Oh«, machte die Blonde. Jetzt sprang auch sie auf. »Was - was ist das? Was geschieht hier?«
    »Du weißt es nicht?« fragte Nicole.
    Die Blonde schüttelte den Kopf. »Nein… was ist das für eine Scheibe? Sie ist mir irgendwie vertraut. Aber ich weiß, daß ich so etwas noch nie in der Hand gehalten habe. Es war warm, und ich hatte das Gefühl, als würde ich es schon sehr lange kennen… aber es kann nicht sein.«
    »Falsche Erinnerungen?« hakte Zamorra ein. »Wer sind Sie überhaupt? Ich nehme an, daß meine Begleiterin Ihnen gesagt hat, wer wir sind. Aber Sie sind…?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte die Blonde bedrückt. »Ich weiß nicht, wer ich bin.«
    »Stimmt«, bekräftigte Nicole. »Sie hat ihr Gedächtnis verloren.«
    ***
    Verloren war die Beute. Fort, so unerreichbar weit fort. Die Meute tobte. Der Zauberer stützte sich auf seinen Stab. Was half es, das Einhorn zu töten? Er setzte ihm nicht nach. Es verging ohnehin, auch ohne seine Macht.
    Verloren…
    So fern…
    Doch weitergehen mußte die Jagd!
    ***
    Die Blonde reagierte etwas überrascht auf Nicoles energische Bestätigung. Sicher hatte sie angenommen, daß Nicole etwas skeptischer war.
    Aber Nicole hatte ihre Telepathie genutzt, um die Behauptung der Fremden zu überprüfen. So gab es weder für sie noch für Zamorra einen Zweifel. Hätte die Fremde ihnen etwas vorgegaukelt, hätte Nicole das unweigerlich feststellen müssen. Selbst wenn sie eine Gedankensperre errichtet hätte, dann hätte zumindest das Nicole auffallen und sie mißtrauisch machen müssen.
    Raffael brachte den Glühwein und zog sich wieder zurück. Zamorra nippte vorsichtig an dem Zungenverbrenner.
    »Woran können Sie sich erinnern?« fragte er. »An Ihren Namen? Ihre Herkunft?«
    Die Blonde schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts. Das hier«, sie deutete auf das Amulett, »hat mit Magie zu tun, nicht wahr? Nicole… Mademoiselle Duval sagte so etwas.«
    Zamorra nickte. »Haben Sie eine besondere Affinität zur Magie?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, nicht. Magie, das ist etwas Irrationales, irgendwie. Es ist für mich völlig fremd. Um so unheimlicher, daß dieses Silberding mir so vertraut ist. Wärme geht davon aus. Es fühlt sich gut an in meiner Hand. Ich möchte es behalten. Aber das kann ich natürlich nicht.«
    »Nein, das können Sie nicht. Nicht, weil ich es Ihnen mißgönnen würde«, sagte Zamorra. »Es würde mir nichts ausmachen, Ihnen Schmuck von entsprechendem Wert zu schenken…«
    »Ähem!« machte Nicole drohend.
    »Aber dieses Amulett ist kein Schmuck, sondern ein Werkzeug.«
    »Ich hielt es eher für eine Waffe«, sagte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher