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0618 - Doktor Wahnsinn

0618 - Doktor Wahnsinn

Titel: 0618 - Doktor Wahnsinn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einer normalen Paralyse, sondern nur zu einer Überreizung. Sie zuckte wie eine Marionette, die durchgeschüttelt wird, war nicht in der Lage, aus eigener Kraft eine Bewegung zu machen. Elmsfeuer tanzten über ihren Körper, ließen sie haltlos zusammensinken.
    Der Insektenmann erhob sich wieder.
    Er kam jetzt langsam auf Nicole zu.
    Zehn Meter waren es vielleicht. Mehr sicher nicht.
    Eigentlich hätte der Elektroschock sie voll erwischen müssen. Der Blaster arbeitete im Betäubungsmodus bis auf 20 Meter exakt. Erst darüber hinaus ließ die Wirkung so nach, wie Nicole es gerade erlebte, und nach weiteren fünf oder zehn Metern endete die äußerste Reichweite.
    Die einzige vernünftige Erklärung war, daß die Batterie der Waffe nahezu leer war. Wann hatten sie den Ladestand des Magazins zuletzt geprüft? Dabei war es so einfach, eine neue Batterie einzulegen.
    Wenn man sie greifbar hatte…
    Nicole stöhnte auf. Wenn die Waffe fast leergeschossen war, hatte sie vielleicht noch eine Chance. Dann reichte der nächste Schuß bei weitem nicht mehr aus, sie niederzustrecken!
    Mühsam raffte sie sich wieder auf.
    Der Insektenmann war jetzt nur noch fünf Meter entfernt. Das erhöhte das Risiko wieder.
    Nicole starrte den Unheimlichen an.
    Sie fühlte sich allein schon von seinem Anblick gelähmt. Es war etwas anderes, ihn in der Zeitschau zu sehen, als ihm jetzt unmittelbar gegenüberzustehen.
    Sie überlegte, ob sie es wagen konnte, ihn ihrerseits anzugreifen. Insekten besaßen empfindliche Stellen. Der Chitinpanzer war kaum zu beschädigen, wenn seine Festigkeit dem Größenverhältnis im Vergleich zu anderen Insekten entsprach. Aber Verbindungen zwischen den Körpersegmenten waren neuralgische Punkte. Sehr empfindlich mußten auch die Fühler sein. Wenn sie die erwischte, konnte sie den Unheimlichen vielleicht ausschalten…
    Aber sie schaffte es nicht. Der Paralyseschuß hatte sie doch zu stark erwischt. In dem Moment, in welchem sie angreifen wollte, gab ein Bein unkontrollierbar unter ihr nach. Sie stürzte. Rollte sich herum, wollte trotzdem nicht kampflos aufgeben.
    Über ihr stand der Unheimliche, richtete die Waffe auf sie.
    Und schoß nicht, sondern spie ihr die betäubende, eiskalte Flüssigkeit ins Gesicht…
    ***
    »Na schön, fahren wir zu Galworthy«, sagte Robert Tendyke schließlich. »Vielleicht ist doch etwas schiefgegangen.«
    War es vielleicht das, was für Zamorras ungutes Gefühl gesorgt hatte? Hatte es nichts mit den NSA-Leuten zu tun, sondern mit dem Insektenmann? Für einen Augenblick überlegte der Abenteurer, ob er nicht die Polizei einschalten sollte. Aber was sollte er den Beamten sagen? Daß ein Rieseninsekt Dr. Diaz entführt hatte und in Galworthys Haus oder sonstwo möglicherweise Zamorra bedrohte?
    Im günstigsten Fall würde man ihn nur auslachen.
    Die NSA selbst zu informieren, war allerdings auch nicht in seinem Interesse. Auf diese Weise wollte er sich nicht in die Fänge des Nachrichtendienstes begeben. .
    Schließlich erreichte er die angegebene Adresse.
    Von Zamorras Mietwagen war allerdings an der Straße nichts zu sehen.
    »Sollten wir falsch liegen?« überlegte Tendyke.
    Die Zwillinge zuckten synchron mit den Schultern. »In dem Haus sind Lebewesen«, sagte Uschi.
    »Zamorra und Nicole?«
    »Lebewesen. Ja, ich glaube, die beiden sind auch dabei. Aber da sind noch andere. Und etwas Fremdes. Es denkt, aber wir können nicht erfassen, was es denkt. Dabei ist es nicht einmal abgeschirmt. Es denkt so völlig fremdartig, daß es an uns vorbei geht…«
    »Das Insektenwesen?«
    »Vielleicht«, räumte Uschi ein. »Das könnte das Fremdartige sein. Da wir bisher noch keine denkenden Insekten erlebt haben…«
    »Dann schauen wir uns dieses Haus mal näher an«, sagte Tendyke. »Uschi, mir wäre es lieb, wenn du hier im Wagen bliebest. Somit in Telefonnähe. Ich möchte, daß Monica mich begleitet. Ihr steht untereinander in Kontakt. Wenn bei uns etwas nicht stimmt, kann Uschi jederzeit Hilfe herbeitelefonieren.«
    Er stieg aus. Monica folgte ihm. Uschi rückte hinter das Lenkrad des Wagens.
    Sie stellten fest, daß das Haupttor unpassierbar war, aber dann entdeckte Tendyke den schmalen Weg, der seitlich am Grundstück entlang führte, und auf diesem Weg frische Reifenspuren. Hinter dem Haus fanden sie dann Zamorras Auto.
    Unverschlossen und startbereit.
    »Na, dann wollen wir mal den Lieferanteneingang benutzen«, murmelte Robert Tendyke und näherte sich der Hintertür des
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