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0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer
Autoren: Jason Dark
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hat nur angezeigt, daß sich in der Tiefe etwas befindet, über das man nachdenken sollte. Mehr nicht, Kate, glaube mir.«
    »Dann begreife ich nichts.«
    »Das kann ich mir denken. Auch für mich ist es schwer, obwohl ich mich damit beschäftige. Ich weiß nicht, was sich am Meeresgrund abspielt. Es ist mir ein Rätsel.«
    Wieder verengte sie die Augen. »Dann will ich es dir sagen, John Sinclair. Es hängt alles mit dem verdammten Schatz zusammen, hinter dem du her bist.«
    »Meinst du?«
    »Aber sicher. Es geht allein um den verfluchten Schatz.« Sie nickte heftig. »Und ich meine es wörtlich. Dieser Schatz muß verflucht sein, sonst wäre meine Schwester nicht zu dem geworden, was sie jetzt ist. Haben wir uns verstanden?«
    »Natürlich.«
    Die Umweltschützerin blickte mir triumphierend ins Gesicht.
    »Und was sagst du dazu?«
    »Ich frage mich, wie sie in diese Tiefe gelangt ist. Du darfst nicht vergessen, daß sie von drei Kidnappern entführt wurde. Hast du darüber nachgedacht?«
    »Ich meine… also ich …« Plötzlich schwieg sie, runzelte die Stirn, schluckte und saugte scharf die Luft ein. »Also ich meine …« Die junge Frau schloß die Augen. Eine Geste der Verzweiflung. »O Scheiße, ich meine gar nichts. Ich habe keine Erklärung, John, überhaupt keine.« Sie ließ die Arme sinken und wirkte deprimiert.
    »Ich möglicherweise.«
    »Dann sag mir welche.«
    »Es kann sein, daß die drei Gangster mit deiner Schwester nichts mehr anfangen konnten.«
    »Na und?«
    »Dann haben sie Chris über Bord gestoßen. Sie wollten sie kurzerhand umbringen.«
    Ich hatte bewußt so hart gesprochen, und Kate hatte es auch begriffen. Fast böse starrte sie mich an. Dann zuckten ihre Lippen.
    »Wenn das wirklich so wäre, hätte die Strömung eine Leiche an die Oberfläche spülen müssen.«
    Ich wiegte den Kopf. »Nicht unbedingt, Kate. Sie ist ins Meer geworfen worden und geriet dabei in den Kreislauf einer anderen Magie. So und nicht anders sehe ich es.«
    Die Frau strich ihre Haare zurück. »Das… das ist mir unbegreiflich, das kann ich nicht fassen. Dann wäre Chris ja vom Regen in die Traufe gekommen.«
    »So ungefähr, wobei wir ihr Schicksal positiv sehen müssen. Sie lebt noch.«
    Kate lachte mich schreiend an. »Ja, sie lebt, da hast du völlig recht. Aber wie lebt sie? Mit einem Fischleib, wie ein Fabelwesen, wie eine Nixe. Das ist zu hoch für mich.«
    Ich hob die Schultern. »Ob hoch oder nicht, wir müssen uns damit abfinden und werden auch etwas dagegen tun.«
    »Was?«
    »Ich tauche.«
    »Ja«, sagte sie, »ja«, um im gleichen Moment zu erschrecken. »Moment mal, John, du willst tatsächlich dort hinunter?«
    »Um sie zu finden.«
    »Und ich?«
    »Kate, du mußt an Bord bleiben.«
    Sie senkte den Kopf. »Schon einmal sind zwei Menschen an Bord geblieben, du und ich. Suko ist unten, und Suko ist noch nicht zurückgekehrt, mein Lieber.«
    »Ich weiß.«
    »Dann müssen wir halt davon ausgehen, daß uns das gleiche widerfährt.«
    »Das weiß ich eben nicht.«
    »O doch, John, o doch. Wir werden dort in einen Gefahrenherd hineingeraten, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Weißt du, was ich denke, John, weißt du das?«
    »Nein.«
    »Daß es nicht nur meine Schwester Chris erwischt hat, sondern auch deinen Freund und Kollegen Suko. Das genau denke ich. Er wird ebenfalls dort unten liegen und sich vielleicht verändert haben. Möglicherweise spülen ihn Wellen und Strömungen wieder hoch. Vielleicht als Neptun, mit einem Dreizack bewaffnet.« Sie lachte wild auf, weil sie an ihre eigenen Worte selbst nicht glaubte.
    Es war schwer, darüber hinwegzukommen, und nicht nur für Kate, auch für mich. Sie ging hin und her, hob die Schultern und sprach flüsternd mit sich selbst. Ich verstand kein Wort, war zudem auch froh darüber, daß sie mich nicht mehr anredete, denn ich mußte darüber nachdenken, wie es weiterging.
    Daß wir in der Klemme steckten; stand fest. Zudem ging ich von folgender Voraussetzung aus. Auf dem Meeresgrund oder versteckt in irgendwelchen Höhlen und Tunnels mußten sich magische Zentren befinden, in die Chris und möglicherweise auch Suko hineingeraten war. Das alles stand meiner Ansicht nach in einem direkten Zusammenhang mit dem Schatz der Templer, auf den es uns ankam. Es würde also nicht so einfach sein, an ihn heranzukommen.
    Wahrscheinlich war er bewacht, magisch abgesichert, aber das alles mußte sich zunächst noch herausstellen. Wir würden auch nur eine Lösung finden,
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