Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0610 - Totenfee der Templer

0610 - Totenfee der Templer

Titel: 0610 - Totenfee der Templer
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Steuermannes klang wie eine warnende Sirene. Er hatte sich gedreht und schaute zu uns herüber. »Jeb, verdammt, da passiert was.«
    Fisher hetzte zur Reling. Starky blieb starr stehen, ebenso wie Kate Tanner.
    Raiser zuckte nach dem ersten Eindruck zurück, als hätte ihn eine Peitschenschnur malträtiert. »Das ist komisch, das ist nicht zu fassen.« Er schwankte beim Gehen wie das Boot. »Das Meer… das Meer, es wird fast durchsichtig. Und da unten, da unten, da breitet sich etwas aus. Wie eine riesige Ansammlung, eine Höhle, eine Stadt, eine …«
    In seine Worte hinein hörten wir die lauten, peitschenden und singenden Geräusche. Zuerst wußte niemand, was es zu bedeuten hatte, bis Kate als erste sah, daß die Taue gerissen waren und das Boot von unserem wegtrieb.
    Oscar fuchtelte mit den Armen. »Die Taue sind gerissen. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.«
    »Stell die Maschinen ab!« brüllte Raiser.
    Der Steuermann verschwand. Raiser starrte gegen den Kelch des Feuers. Er machte den Eindruck, als wollte er ihn über Bord werfen, was ich auf keinen Fall zulassen konnte. Blitzschnell streckte ich beide Arme aus und riß den Kelch an mich.
    Jeb Raiser war zu überrascht, um reagieren zu können. Er starrte mich nur an, seine Gedanken bewegten sich dabei in völlig anderer Richtung. Ich lief ein paar Schritte zurück und bekam, ebenso wie die anderen, den plötzlichen Stoß mit.
    Das gesamte Boot geriet in Schwingungen. Ich taumelte nach rechts, fing mich wieder, rutschte zur linken Seite hin aus und sah, daß auch die anderen fielen.
    Kate Tanner glitt sogar auf mich zu, konnte sich an mir festhalten, dann war es vorbei.
    Unser Boot bekam weiterhin die unheimliche Kraft aus der Tiefe zu spüren und fing sehr langsam an, sich um die eigene Achse zu drehen…
    ***
    »Willkommen im Reich der Totenfee!«
    Wie eine finstere Botschaft war die Stimme durch die Dunkelheit gehallt und hatte in den Ohren des Inspektors ein Echo hinterlassen.
    Er stand im Dunkeln, sah seine Hand vor Augen nicht und wußte trotzdem, daß sich etwas verändert hatte.
    Da waren Mauern lautlos verschoben worden, andere Räume hatten sich geöffnet, unsichtbare, magische Ströme hatten die Gesetze der Physik überwunden, und Suko befand sich im Zentrum.
    Das spürte er genau. Es ging ihm da wie einem Langstreckenläufer, der alles eingebracht hatte, sehr erschöpft war und kurz vor dem Ziel wußte, daß er es erreichen konnte.
    So ging er weiter, lauschte dem Klatschen seiner Schwimmflossen und dachte gleichzeitig darüber nach, wer diese Totenfee sein konnte. Von der Stimme her hatte er nichts herausfinden können, aber eine Fee war weiblich, also rechnete er damit, auf ein weibliches Wesen zu stoßen, das ihn irgendwo erwartete.
    Es gefiel ihm natürlich nicht, in die Dunkelheit zu schreiten. Er dachte darüber nach, die Lampe einzuschalten. Die Hand berührte den Griff bereits, als wieder eine Änderung eintrat.
    Es wurde hell…
    Das Licht strömte von überall her. Es rieselte lautlos von der Decke, es drang aus den Wänden, es strahlte in die Höhe, weil es sich unter dem Boden ausgebreitet hatte, es war einfach da, wobei sich Suko fragte, ob er es herbeigelockt hatte.
    Der Inspektor blieb stehen, weil er sich die neue Umgebung einfach anschauen mußte. Sie schien ihm aus einer anderen Dimension hervorgeschoben zu sein, denn sie hatte sich völlig verändert.
    Zu einer Landschaft war sie geworden, die wiederum eingehüllt von mächtigen Felsdecken war, aber gleichzeitig Lücken zeigte.
    Gänge und Stollen führten in verschiedene Richtungen und hinein zu Orten, wo wiederum Licht schimmerte.
    Diese Welt war gewaltig und schien sehr alt zu sein. Sie besaß ein genaues System, so daß Suko sich mit dem beschäftigte, was er über die Templer gelesen hatte, die den Schatz an die Küste Neufundlands schafften. Der Legende nach sollten sie dort gewaltige Verstecke gebaut haben. Magisch gesicherte Verstecke für einen unermeßlichen Schatz.
    Daß es Magie gab, wußte Suko spätestens seit der Verwandlung der Chris Tanner in eine Nixe. Daß sie aber derart reagierte, war ihm neu. Es kam ihm wie die Einladung zu einer Besichtigung vor, die Suko auf keinen Fall versäumen wollte.
    Er hatte die Magie des Heiligen Wassers nicht gebraucht. Er hatte nicht von der Flüssigkeit getrunken, dennoch waren ihm diese Perspektiven eröffnet worden.
    Das von überall her schimmernde weiche Licht traf sich auf dem glatten, steinigen Untergrund, wo es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher