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0609 - Das Giftmüll-Monster

0609 - Das Giftmüll-Monster

Titel: 0609 - Das Giftmüll-Monster
Autoren: Werner Kurt Giesa
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leer, der Briefkasten gefüllt, aber von den Nachbarn konnte niemand etwas über Deveres Verschwinden sagen.
    Eher zufällig erfuhr der ermittelnde Polizeibeamte, Detective Bannart, von einem Taxifahrer, daß der den verschwundenen Mr. Devere vor drei Abenden zu einem Wohnblock in der City von Fort Lauderdale gefahren hatte. Dort schworen drei Leute und der Sicherheitsmann in der Pförtnerloge, den Mann auf dem Foto, das Bannart ihnen vorlegte, gestern noch gesehen zu haben. Er habe in den letzten Tagen mehrmals Miss Coronal aufgesucht.
    Es gab sogar eine Videoaufzeichnung vom vergangenen Abend, die den Mann zeigte, wie er durch die Glastür das Haus betrat, einmal zur Loge winkte und sofort zum Lift marschierte.
    »Sie haben den Mann nicht kontrolliert?« fragte Detective Bannart.
    »Ich wußte doch, daß es dieser Mr. Devere ist. Miss Coronal hatte Anweisung gegeben, ihn stets unangemeldet in ihre Etage zu lassen. Warum sollte ich ihn dann noch kontrollieren?«
    »Sie sind also absolut sicher, daß der Mann auf dem Video - der Mann also, den Sie gestern abend noch gesehen haben - identisch ist mit dem Mann hier auf dem Foto?«
    Der Security-Mann nickte eifrig.
    Worauf Bannart Miss Coronal befragte und bestätigt bekam, daß Mr. Devere gestern abend bei ihr gewesen sei. Bannart nahm die Aussage zu Protokoll und klappte die Akte zu.
    Wenn der verschwunden gemeldete Devere hier noch eifrig ein und aus ging, dann war das keine Angelegenheit der Polizei mehr. Ein Verbrechen konnte somit ausgeschlossen werden.
    Später an diesem Abend wurde Mr. Devere abermals dabei gesehen, wie er das Haus betrat und in die Etage hinauffuhr, die Miss Coronal bewohnte.
    »Die Polizei war hier«, berichtete Betty-Ann. »Sie haben die Story wohl gefressen. Es war eine gute Idee, als Ronny verkleidet hierherzukommen.«
    Pete nickte. »Ich werde das auch noch einige Tage lang tun«, sagte er. »Das macht die Geschichte noch sicherer. Dann werde ich weniger oft kommen und schließlich fernbleiben. Das hält jeglichen Verdacht von dir fern.«
    »Mich könntest du mit der Maskerade nicht täuschen«, sagte Betty-Ann.
    »Willst du dich ernsthaft darüber beschweren, daß der Security-Mann unten in der Loge so nachlässig ist? Okay, wäre er bei mir angestellt, hätte ich ihn längst gefeuert. Aber es ist gut, daß er solch ein Trottel ist. Sonst wären wir kürzlich nicht zu dritt an ihm vorbeigekommen.«
    »Was ist, wenn jemand merkt, daß du immer dann nicht zu erreichen bist, wenn Ronny bei mir gesichtet wird?«
    »Der Fall ist ausgestanden«, sagte Pete gelassen. »Der Verschwundene ist noch gesehen worden, also hat die Polizei damit nichts mehr zu tun. Mögen die Leute, die sein Verschwinden gemeldet haben, einen Privatdetektiv engagieren.«
    »Und dann?«
    »Der wird ganz bestimmt nicht noch einmal hier wühlen. Es ist vorbei, Betty-Ann.«
    Das ist es noch nicht, dachte sie. Noch lange nicht, Pete… es fängt erst an…
    ***
    Betty-Ann dachte noch lange über die Sache nach. Sie versuchte, alle Risiken abzuwägen.
    Es war der perfekte Mord gewesen, denn niemand interessierte sich mehr dafür, wo Ronny geblieben war.
    Betty-Ann führte in Fort Lauderdale ihren Lebensstil unverändert fort. Sie wollte sich schließlich nicht dadurch verdächtig machen, daß sie plötzlich größere Geldbeträge ausgab. Pete und auch Roul versicherten ihr zwar immer wieder, daß niemand sie jemals verdächtigen würde, aber sie war sich dieser Sache nicht sicher.
    Aber irgendwann, nach beinahe einem Dreivierteljahr, sprach sie bei einem Treffen Pete einmal darauf an, was ihm der Mord eigentlich eingebracht hätte.
    Er runzelte die Stirn. »Warum willst du das wissen?«
    »Ich kenne dich doch«, sagte sie. »Du gibst nicht einen Cent aus, wenn du nicht wenigstens einen Dollar dafür zurückbekommst. Du hast mir hunderttausend Dollar gegeben…«
    »Hundertzwölftausend«, erinnerte er sie trocken.
    »Richtig, und wenn ich schon hunderttausend plus zwölf bekam, dürftest du Roul und Miguel wesentlich mehr bezahlt haben. Darf ich deinen Gewinn bei dieser Sache auf zwei bis zwanzig Millionen schätzen?«
    »Ronnys Tod hat mir keinen finanziellen Vorteil gebracht. Es war lediglich eine Risiko-Minimierung.«
    »Inwiefern? Womit hatte er dich in der Hand?«
    »Girlie, Girlie«, seufzte Pete kopfschüttelnd. »Ich glaube, du verrennst dich da in etwas. Was willst du? Mehr Geld? Glaubst du mich unter Druck setzen zu können? Wenn du mehr Geld willst, sag’s
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