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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt
Autoren: Jason Dark
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befreien, dann war ich weg.
    In dieser Gegend hätte ich mich zehnmal verlaufen können, aber ich besaß den Spiegel, der gleichzeitig wie ein geheimnisvoller Wegweiser fungierte.
    Ich wußte genau, wohin ich mich zu wenden hatte. Der Spiegel brachte mich auf die richtige Spur. Jeder Schritt, den ich machte, war genau richtig. Ich übersprang einen kleinen Bach und sah vor meinem geistigen Auge den weiteren Weg vorgezeichnet.
    Eigentlich war es zum Lachen.
    Asmodis half mir, die Grabstätte zu finden, damit ich dort den Fall beenden konnte.
    Was hatte Lorenzo hinterlassen?
    Diese Frage beschäftigte mich natürlich, als ich mit langen Schritten durch die Dunkelheit hetzte. Was konnte ein Weiser wie er hinterlassen haben?
    Die Templer-Geheimnisse?
    Möglich, jedenfalls mußte es mit diesem Orden zusammenhängen.
    Er war sehr komplex, hatte sich in zwei Hälften aufgesplittert, und noch längst nicht wußte ich alles über ihn. Immer wieder erlebten Suko und ich Überraschungen, viele Geheimnisse rankten sich um die Gruppe, und ein großes wußte Lorenzo.
    Vor mir wuchs ein dichter Wald hoch. Man hätte Furcht haben können, so schaurig sah er aus. Der Boden war glatt, das Gras tat auch nichts dazu bei, um meine Schritte zu stoppen, ich rutschte öfter, als mir lieb war, aus, aber ich fing mich, drückte mich durch das dichte Unterholz und wußte sehr genau, daß ich nicht mehr weit von meinem endgültigen Ziel entfernt war.
    Ein Grab im Wald!
    Eigentlich ein gutes Versteck für irgendwelche geheimnisvollen Dinge. Nur mußte man es erst einmal wissen.
    Ich huschte weiter, schaufelte kniehohes Buschwerk zur Seite, zertrat andere sperrige Pflanzen, duckte mich unter starken Ästen und Zweigen hinweg, trat in feuchtes Laub und wußte immer, daß ich mich auf dem richtigen Weg befand.
    Hohe Laubbäume standen dicht nebeneinander und breiteten ihr Astwerk so weit aus, daß sich die einzelnen Zweige ineinander verkeilt hatten. Eigentlich ohne ersichtlichen Grund blieb ich stehen, aber ich hatte praktisch den nur für mich hörbaren Befehl bekommen, es langsamer angehen zu lassen. Den Spiegel hielt ich in der linken Hand, warf ihm einen Blick zu und sah das Grab.
    Trotz der Finsternis konnte ich die Umgebung einigermaßen vergleichen. Wenn mich nicht alles täuschte, stand ich sogar ziemlich nahe an meinem Ziel, nur wenige Schritte davon entfernt.
    Ich wandte mich nach rechts. An gewaltigen Baumstämmen bewegte ich mich vorbei, bis ich eine kleine Lichtung erreichte, die zur anderen Seite hin ziemlich offen war.
    Hier stand das Grab!
    Tief atmete ich durch, als sich meine Blicke auf den mächtigen Stein richteten.
    Es war ein Quader in der unteren Hälfte. Nach oben hin allerdings verjüngte er sich, so daß er dort eine pyramidenartige Form bekam.
    Langsam ging ich näher. Es gab nur mich und die Geräusche, die ich beim Gehen produzierte. Das leise Schleifen über feuchtes Laub, das Knistern, das Atmen…
    Neben dem Stein blieb ich stehen. Vom Grab selbst war kaum etwas zu erkennen. Es hatte sich dem Erdboden angeglichen. Ein völlig normaler Vorgang, da es nicht gepflegt wurde.
    Wo fand ich das Erbe des Lorenzo? Und vor allen Dingen, wie sah es aus? Wieder hoffte ich, daß mir der Spiegel darauf eine Antwort geben würde. Leider hielt er sich zurück, und so machte ich mich auf die Suche nach dem Erbe.
    Ich umrundete den Stein, behielt ihn im Auge und gleichzeitig auch den Spiegel. Zwar gab die Fläche die Umgebung wider, aber sie zeigte mir nicht das eigentliche Versteck.
    Mit den Händen strich ich über das feuchte Gestein. Es fühlte sich glatt an. Ich ertastete keinen Hebel, keinen Kontakt, der dieses Grabmal in Bewegung gesetzt hätte.
    Mit dem rechten Fuß schabte ich dort das Laub zur Seite, wo das Grab des Mannes liegen mußte.
    Nichts war zu sehen.
    Mit der kleinen Lampe leuchtete ich den Stein an. Der Strahl wurde reflektiert, und an manchen Stellen wirkte die dunkle Masse wie ein geheimnisvoller Spiegel.
    Weshalb lief er spitz zu? Hatte das eine besondere Bedeutung? Ich schaute mir das Ende genau an, fühlte nach, drückte zu und glaubte, einen Widerstand zu spüren.
    Verdammt, da war etwas! Das Gefühl der Spannung ließ mich für einen Moment verharren. Ich probierte weiter, und das kleine Wunder geschah.
    Durch eine Drehbewegung konnte ich die Spitze nach rechts kippen. Sie fiel, allerdings landete sie nicht auf dem Boden, weil sie an der Seite gehalten wurde.
    Jetzt schaute ich in den Stein hinein. Seine
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