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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt
Autoren: Jason Dark
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durch die Gasse auf die Straße. Dort werden wir dich erwarten. Sie alle warten auf dich, um meinen Triumph erleben zu können.«
    Suko gab keine Antwort. Er sah noch den flehenden Blick der Gefangenen, versuchte ein Lächeln, dann setzte er sich in Bewegung und ging dorthin, wo er auch hergekommen war.
    Wie ein Schatten bewegte er sich durch die enge Gasse. Die Dunkelheit überfiel ihn hier. Kein Feuerschein huschte in diese Lücke.
    Hinter ihm knirschten die Schritte der Templer. Sie waren anders als die sonstigen Baphomet-Diener, die Suko kannte. Diese hier kamen ihm vor wie Marionetten, die man in nichts eingeweiht hatte.
    Suko fragte sich auch, was die Aufzeichnungen des weisen Lorenzo beinhalteten. Worum ging es denn genau?
    Er hatte lange nachgedacht und war zu keinem Entschluß gekommen. Ein Hauch aus Feuer streifte sein Gesicht, als er die Lücke verließ und auf die Straße trat.
    Dort hatte sich einiges verändert.
    Möglicherweise waren es alle Bewohner, die ihre Häuser verlassen hatten. Suko konnte es nicht so genau sagen. Sie standen da und hielten die langen Stäbe der Fackeln fest, die an ihren oberen Enden mit Pech beschmiert worden waren.
    Die Masse brannte nicht nur, sie sonderte ebenfalls einen schwarzen, stinkenden Qualm ab, der wie Nebel kopfhoch über den Boden zog und auf den Schleimhäuten brannte.
    Es war schwer, die Gesichter der Menschen auszumachen, die eine Gasse gebildet hatten. Wenn Suko hinschaute, sah er meist in den Schein, und der blendete ihn.
    Frauen und Männer hatten die Häuser verlassen. Sie alle mußten unter dem Einfluß des Lords stehen. Sie gehorchten ihm, waren höchstwahrscheinlich seine Leibeigenen.
    »Halt!«
    Der Befehl des Lords erreichte ihn, und Suko ging keinen Schritt weiter. Auf dieses Wort hatten auch die anderen Helfer gewartet.
    Sie setzten sich von zwei Seiten her in Bewegung und trafen sich in der Mitte, so daß sie vor dem Inspektor eine Mauer aus Leibern bildeten. Dort blieben sie auch stehen wie Statuen, die Arme halb erhoben, die Fackeln in kräftigen Fäusten.
    Suko kam nicht mehr weiter. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu drehen.
    Den Querstehenden drehte er seinen Rücken zu und bekam mit, daß auch die Kuttenträger die enge Gasse verließen. Als letzte traten der Lord und seine Geisel in den Lichtschein.
    Das zuckende Feuer erreichte auch die Klinge und malte ein Muster aus Licht und Schatten auf das edle Metall. Es erreichte auch die Gesichter der beiden und ließ sie aussehen, wie mit einem schaurigen Muster übermalt.
    Das Mädchen stand unbeweglich. Die Kuttenträger verteilten sich hinter den beiden. Rechts und links standen noch immer die Bewohner von Wrexham und hielten ihre Fackeln.
    Der Lord wäre ein guter Regisseur geworden, das mußte Suko zugeben. Was er hier erlebte, glich schon eher einer Inszenierung des Schreckens. Wie hatte Wrexham noch gesagt? Das Böse ist da. Suko konnte ihm nur zustimmen.
    Auch wenn er in diesen Augenblicken nicht angegriffen wurde, so stellte er dennoch fest, daß die Baphomet-Diener eine Eiseskälte ausstrahlten. Ihn erschreckte die Gnadenlosigkeit dieser Menschen zutiefst, und auch die Bewohner standen auf seiner Seite.
    Suko wollte endlich Klarheit haben und rief seinen Gegner an.
    »Was willst du?«
    »Lorenzos Erbe!«
    »Das habe ich nicht. Frag Femina.«
    »Ja, ja!« stieß sie hervor. »Er hat recht, wir haben es nicht. Auch wenn du mich folterst, wirst du nicht…«
    »Das geschieht sowieso, glaub mir. Ein Schicksal, wie es Lorenzo erlebt hat, soll dir nicht erspart bleiben, doch ich glaube diesem Schlitzauge nicht. Ich bin sicher, daß er mehr über die Hinterlassenschaft weiß, als er zugibt. Ist es nicht so?«
    »Nein«, erwiderte Suko laut. »Ich weiß nicht einmal, worum es geht, zum Henker! Aber ich dachte immer, daß ihr einem Dämon wie Baphomet zu Willen seid. Hat er euch nicht die Macht gegeben, an die Unterlagen heranzukommen? Seid ihr zu schwach? Oder spielt Asmodis noch einen Streich, denn der Spiegel gehörte ihm. Durch ihn sind wir in diese Welt gelangt. Vielleicht wollte Asmodis nicht, daß ihr die Unterlagen bekommt und hat mich und meinen Freund geschickt.«
    »Der Spiegel ist ein Relikt!« schrie Wrexham. »Er gehörte zu dem alten Haus, das auf einem Platz stand, wo sich vor langer Zeit einmal die Hexen getroffen haben, um mit den Dämonen zu buhlen. Das hat Lorenzo gewußt. Er nahm den Spiegel auch an sich.«
    »Paktierte er denn mit dem Teufel?«
    Da lachte der
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