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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt
Autoren: Jason Dark
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Tisch. Bleich im Gesicht, brabbelte er irgend etwas vor sich hin, aber sie hatten keine Chance, denn die andere Seite war einfach stärker.
    Plötzlich erschien Femina wieder. Sehr dicht ging der Lord hinter dem Mädchen her. »Es reicht!« peitschte seine Stimme. »Oder willst du, daß sie stirbt?«
    Suko wußte sofort, wer gemeint war. Trotzdem drehte er sich um und sah die beiden.
    Der Lord hatte Femina als Geisel genommen. In seiner Kleidung wirkte er zwischen den Kuttenträgern etwas deplaziert, aber er war nicht mehr der feine Herr, als der er sich ausgab. Sein Gesicht zeigte einen brutalen Ausdruck, in den Augen leuchtete der Wille, diesen Vorsatz des Tötens auch in die Tat umzusetzen.
    Femina hing in seinem Griff. Die Säbelklinge befand sich nicht weit von ihrer Kehle entfernt. Eine kurze Bewegung reichte aus, um sie zu töten.
    Suko hatte zwischen den Templern aufgeräumt. Fast alle lagen sie am Boden, waren irgendwie angeschlagen, mehr aber auch nicht, denn sie erhoben sich allmählich.
    Eine Tote hatte es gegeben. Die Lanze steckte noch immer in ihrem Rücken.
    Suko hörte den Behinderten weinen. Ein bitteres Schluchzen war es, das er von sich gab.
    »Warum?« fragte er den Lord. »Warum hat der Mann diese Frau getötet? Sag es!«
    »Sie stand im Wege!«
    »Ach ja?«
    »So ist es, Fremder. Wir alle werden anders denken müssen, wenn es an Lorenzos Aufzeichnungen herangeht. Sie sind verschwunden, wir wollen sie haben…«
    »Ich habe sie auch nicht!«
    »Aber du weißt, wo du sie finden kannst.«
    »Ich?« Suko lachte. »Ich bin ein Fremder. Wie sollte es mir gelingen, an die Schätze oder was immer Lorenzo zurückgelassen hat, heranzukommen. Tut mir leid. Ich kenne nur den Spiegel.«
    »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn nicht.«
    Der Lord nickte. »Ich weiß, dein Freund besitzt ihn. Er ist auch nicht weit entfernt. Wir haben ihn unterwegs getroffen, stell dir das vor. Aber er ist allein, ohne Helfer.«
    »Wieso? Er brachte mich mit.«
    Der Lord of Wrexham starrte Suko scharf und böse an. »Ich weiß nicht, woher ihr genau kommt, aber ich bin mir sicher, daß ihr in dieser Nacht den Tod finden werdet. Sie ist entscheidend. Das Böse ist da, Schlitzauge, das Böse.«
    »Manifestiert in dir!«
    Er verzog das Gesicht. »Du wirst es bereuen, und diese kleine Verräterin wird es bereuen. Ich will nicht länger hier stehenbleiben, sondern rausgehen. Wir werden diese Nacht in meinem Sinne feiern, und Baphomet wird sich über das Blut derjenigen freuen, das den Boden tränkt. So und nicht anders wird es geschehen.«
    »Was willst du damit erreichen?« rief Suko.
    »Lorenzo wußte Bescheid. Er hat lange genug geforscht, und ich bin mir sicher, daß er Bescheid weiß. Jetzt raus!«
    Er zerrte Femina zurück, ohne die Lage des Säbels zu verändern.
    Suko wußte, daß ihm keine andere Wahl blieb. Im Magen spürte er einen harten Druck und warf noch einen Blick zurück.
    Dort saß der Behinderte und weinte. Bisher hatte sich seine Frau Thelma um ihn gekümmert, jetzt mußte er allein zurechtkommen.
    Allein für diesen Mord hätte Suko am liebsten durchgedreht, doch er riß sich zusammen. Wenn er hier den Irren spielte, erreichte er nichts. Er war bewaffnet, und er würde die Beretta einsetzen, wenn er es für sinnvoll hielt.
    »Ich warte nicht mehr länger!« schrie der Lord.
    Suko bekam einen Stoß in den Rücken. Weil er damit nicht gerechnet hatte, taumelte er vor.
    Hinter ihm schrie Brian Mason: »Der Allmächtige sei mit dir. Bitte, versuche es! Der Allmächtige möge dir beistehen. Die Hölle soll nicht gewinnen. Sie soll nicht…« Die restlichen Worte erstickten in einem langen Schluchzen.
    Suko zog den Kopf ein, als er über die Schwelle schritt. Er merkte sofort, daß sich in dem kleinen Ort etwas verändert hatte. Er sah die Menschen nicht, nur wußte er genau, daß sie ihre windschiefen Häuser verlassen hatten.
    Über den Dächern tanzte ein rötlicher Widerschein, vermischt mit gelblichen Flammenarmen. Das Licht zahlreicher Fackeln war es, das die Nacht so schaurig erhellte.
    Stimmen vernahm er nicht, doch die Anwesenheit der Menschen war genau zu spüren.
    Suko hatte dafür ein Gefühl, er tastete sich praktisch in den kleinen Ort hinein und sah links von sich das bleiche Gesicht der Femina, deren Hals leider schon mit der verdammten Säbelklinge Kontakt gehabt hatte, da über die Haut ein dunkler Streifen lief.
    Suko starrte den Lord an.
    Der zog seine schmalen Lippen in die Breite. »Geh schon vor. Geh
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