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0608 - Das Böse kommt

0608 - Das Böse kommt

Titel: 0608 - Das Böse kommt
Autoren: Jason Dark
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sie, die Versager, zu Verfluchten geworden, zu Geistwesen, die nie Ruhe finden und für immer durch die unheimlichen Reiche streifen würden. Das wußten wir, und wir konnten jetzt feststellen, daß Asmodis Gewalt über die Wesen bekommen hatte, da sie aus seinem Spiegel gestiegen waren.
    Sehr deutlich erkannten wir den Geist des Lords. Er überragte alle anderen und stellte sich auch vor sie hin.
    Gleichzeitig zerbrach der Spiegel.
    Erst hörten wir das Knacken, dann schoß Feuer aus der Fläche hoch, das keine Wärme verbreitete und aus den Tiefen der Finsternis stammen mußte. Zurück blieb der Rahmen und als weiteres Erbe die Geister der Baphomet-Templer, die sich im Raum verteilt hatten.
    Sie standen da wie ein Hologramm. Nichts hörten wir, nur der leichte Fluß der Totenkälte streifte durch das Zimmer und verschonte auch unsere Gesichter nicht.
    Ich ließ meine Waffen stecken, denn ich wußte, daß mir diese Wesen nicht mehr gefährlich werden konnten.
    Sie warteten ab.
    Sekunden verstrichen, bis ich mich erhob, Sukos warnenden Blick sah, aber nicht auf ihn achtete, sondern den Geistern entgegenschritt.
    Mit meinem Kreuz, das ich hervorgeholt hatte. Ich sprach sie auch an. Ob sie mich hören konnten, wußte ich nicht. Jedenfalls erklärte ich ihnen, daß wir das Erbe Lorenzos besaßen.
    »Was ist es?«
    War es die Stimme des Lords, die mich aus einer unendlich weiten Entfernung erreichte.
    »Eine Karte.«
    »Zum Schatz hin?«
    »So ist es.«
    Da begannen sie zu jammern und zu klagen. Sie bewegten sich dabei, hoben die Arme, als wollten sie uns anflehen, doch in ihr Geschrei erklang das scharfe Lachen.
    Plötzlich passierte es. Ein Windstoß fuhr durch den Raum, begleitet von winzigen Flammenzungen, die nicht die Möbel in Brand setzten, sondern sich um unsere unheimlichen Besucher verteilten und sie zerstörten.
    Das Feuer fraß sie. Es sah wirklich so aus, als würden die kleinen Flammen die Geister schlucken.
    Was zurückblieb, war ein scharfer, widerlicher Gestank, der uns an den erinnerte, der das Finale geschrieben hatte.
    Asmodis!
    »Getraut hat er sich nicht«, sagte Suko. »Er blieb unsichtbar, aber hat raffiniert die Fäden gezogen.«
    »Korrekt, aber was hat er gewonnen?«
    »Uns?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Jetzt weiß er, daß wir uns auf die Suche machen werden.«
    »Das ist ihm offenbar lieber.«
    »Mir aber nicht.« Ich verengte die Augen. »Es könnte auch eine gigantische Falle sein, mein Freund.«
    Suko widersprach nicht. Er öffnete nur das Fenster, um frische Luft in den Raum zu lassen…
    ***
    Am anderen Morgen, sogar ziemlich spät, fast schon vor dem Mittag. Glenda Perkins staunte uns an und flüsterte, daß Sir James bereits auf uns wartete.
    »Wir steckten im Verkehr fest«, erklärte Suko. Das gleiche sagte er auch unserem Chef.
    Sir James winkte ab. »Was macht das schon? Ich habe von Ihnen per Telefon andere Dinge gehört. Stimmt es tatsächlich, daß Sie aus der Vergangenheit eine Karte geholt haben, auf der die Lage des großen Templerschatzes eingezeichnet ist?«
    »Davon gehen wir aus.«
    »Darf ich sie sehen?«
    Suko und ich breiteten sie auf dem Schreibtisch unseres Chefs aus, der sie mit einer Karte der Halbinsel Neufundland verglich.
    »Tatsächlich«, murmelte er. »Sie… sie sind identisch.«
    Ich nickte. »Womit dieser Fall noch nicht beendet wäre. Im Gegenteil, er fängt erst an.«
    »Dann wollen Sie nach Neufundland fliegen?«
    »Das hatten wir vor.«
    Sir James trat ans Fenster, schaute nach draußen, drehte sich nach einer Weile wieder um und meinte: »All right, ich werde Miß Perkins sagen, daß sie sich um Ihre Tickets kümmert.«
    »Danke, Sir«, sagten wir wie aus einem Munde.
    Der Superintendent winkte ab. »Ich weiß nicht, ob Sie mir danken sollen. Sie ahnen nicht, was da auf Sie zukommt. Ein Zuckerschlecken wird das nicht.«
    Der Meinung waren wir auch und fügten deshalb kein Wort mehr hinzu…
    ENDE
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