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0605 - Der Horror-Engel

0605 - Der Horror-Engel

Titel: 0605 - Der Horror-Engel
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Ich brauche noch einmal deine Hilfe.«
    Zamorra nickte. »Lamyron…«
    »Er ist nicht wichtig«, unterbrach ihn der Yolngu. »Die Störung der Traumzeit geht von jenem Wesen aus, das deine Gefährtin Shirona nannte. Shirona ist die treibende Kraft. Sie ist im Brennenden Berg. Wirst du sie von dort vertreiben und die Ordnung der Traumzeit damit wiederherstellen?«
    Zamorra sah immer noch zu Lamyron hinüber.
    »Für ihn hast du später noch Zeit«, sagte Shado. »Aber Shirona besitzt jetzt dein Silberzeichen, und sie wird es verwenden. Ich hätte es früher gewußt, wenn Kanaula nicht in Rätseln zu mir gesprochen hätte. Doch die Wege der Traumzeitwesen sind unerfindlich. Vielleicht wollte er, daß ich nachdenke, vielleicht hat er dich mir auch nur gezeigt, weil es um dein Silberzeichen ging. Vielleicht hatte ich dich nur weit von hier fortbringen sollen, so daß es zu dieser Auseinandersetzung nicht gekommen wäre. Nun wirst du dich Shirona stellen müssen. Hole dein Amulett von ihr zurück.«
    »Wir müssen den Hubschrauber nehmen«, sagte Zamorra.
    »Nein. Ich werde dich zu deinem Amulett träumen«, widersprach Shado. »Entspanne dich. Es wird schnell gehen.«
    Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß das so schnell und einfach geht. Du wirst jetzt kaum schlafen können. Ich fühle deine Aufregung. Du drängst mich, weil die Zeit knapp wird, aber du…«
    Shado grinste ihn an. »Du bist doch Parapsychologe. Du wirst mich einfach in Schlaftrance versetzen, und in der träume ich dich zu deinem Amulett und zu Shirona. Worauf wartest du noch? Es wird sehr schnell gehen.«
    Zamorra wechselte einen schnellen Blick mit Nicole.
    Sie sah wieder zum Hubschrauber hinüber, wo ein etwas ratlos wirkender Mann in Polizeiuniform stand und seinerseits zu ihnen herüberschaute.
    »Ich komme hier schon klar«, sagte Nicole.
    »Okay«, erwiderte Zamorra, und es klang wie das Knurren eines Wolfes. »Mach dich bereit, Shado!«
    ***
    Shirona wog Zamorras Amulett triumphierend in den Händen. Sie war im Besitz des siebten Sternes von Myrrian-ey-Llyrana .
    Endlich wieder!
    Damals, als Taran darin wurde, hatte sie einen Fehler gemacht. Sie hatte versucht, das Amulett zu zerstören, und es dann liegengelassen. Aber Dinge, die von Merlin geschaffen worden waren, ließen sich nicht so leicht zerstören.
    Jetzt aber war eine Zerstörung nicht mehr nötig. Taran war geworden, das ließ sich nicht mehr rückgängig machen, sein werdendes Bewußtsein befand sich nicht mehr in dem Amulett.
    Doch Shirona, selbst aus dem sechsten Stern von Myrrian-ey-Llyrana entstanden, hatte mit dieser Silberscheibe, der mächtigsten aller sieben jemals geschaffenen, eine mächtige Waffe in der Hand, mit der sie Taran bestimmt bezwingen würde.
    Zamorra benutzte das Amulett doch nur, um Dämonen zu jagen. Welche Verschwendung eines gigantischen Potentials, zumal er ja nur einen kleinen Teil aller Funktionen kannte, über die der siebte Stern verfügte.
    Shirona stand damit das ganze Universum offen!
    Lamyron hatte ihr wirklich große Dienste erwiesen.
    Nicht ganz freiwillig, doch das spielte keine Rolle.
    Ursprünglich hatte Shirona nicht einmal damit gerechnet, daß es soweit kommen würde. Sie hatte Lamyron tatsächlich nur helfen wollen.
    Doch als dann mit einem gewaltigen magischen Donnerschlag Zamorra und seine Gefährtin aus der Dimension der Steinernen hierher kamen, da wurde alles anders.
    Shirona sah ihre Chance, an das Amulett zu kommen. Daß Lamyron sich von Zamorra getäuscht fühlte, kam ihr dabei nur gelegen, und sie schürte seinen aufkommenden Zorn und Haß.
    Sie fand eine Möglichkeit, ihm Kraft zu entziehen, diese mit ihrer eigenen zu vermengen und zu nutzen. So war jenes geflügelte Gebilde entstanden, das sie Zamorra entgegengeschickt hatte. Damit hatte sie den Dämonenjäger entscheidend schwächen können.
    Hatte sie geglaubt, doch er war der Falle entronnen, und Lamyron war schwächer, als sie anfangs geglaubt hatte.
    Er war zusammengebrochen. Shirona hatte das gefühlt, denn es bestand immer noch eine dünne Verbindung zu Lamyron, und daher wußte sie um seinen Zustand. Vielleicht würde er sogar sterben, nur weil Shirona seine Kraft verausgabt hatte.
    Es war für ihn vielleicht die beste Lösung. Denn Shirona hatte trotz all ihres magischen Potentials keine Möglichkeit gefunden, ihm den Weg zurück in seine Welt zu ebnen.
    Sie hatte ihn darüber immer belogen, ihm immer wieder Hoffnungen gemacht,
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