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06

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Titel: 06
Autoren: Biss der Tod euch scheidet
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Fingernägel, die sehr kurz waren -
    wahrscheinlich, weil sie darauf herumkaute. „Vampire haben meine Eltern getötet und das Personal hatte ein schlechtes Gewissen, also haben sie mich aufgenommen."
    „Was ist mit der Schule?"
    „Privatlehrer."
    „Was ist mit einer ordentlichen Schlafenszeit?" „Ich schlafe tagsüber, wie meine Vormunde."
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    „Aber .. aber. ." Irgendetwas war doch faul an diesem Szenario, oder etwa nicht? Warum fiel mir dann nicht ein, was?
    „Aber möchtest du kein normales Leben?", fragte Jessica. „Ich wette, jemand, der aussieht wie du, wird vom Fleck weg adoptiert."
    „Um in einer Vorstadt zu leben, öffentliche Schulen zu besuchen, im Haushalt helfen zu müssen, um Taschengeld zu bekommen und mich mit meinen Geschwistern herumzuärgern?" Das Kind rollte die Augen. „Wenn ich doch in der tollsten Stadt der Welt lebe, ohne feste Schlafenszeiten, mit hervorragenden Privatlehrern und dreißig Eltern, die auf mich achtgeben?
    Ganz zu schweigen von dem Zimmerservice rund um die Uhr?"
    „Das ist auch wieder wahr", gab ich zu. „Wie heißt du?"
    „Bernadette, aber alle nennen mich Bernie."
    „Nun, Bernie, ich denke, ich bin jetzt eine deiner Vormunde. Weißt du, ich bin nämlich die Vampirkönigin."
    Bernie zwinkerte mit den Augen und brach dann in Gelächter aus. Sie lachte so heftig, dass sie sich auf den Stufen hin und her rollte.
    „Das ist nicht zum Lachen", murmelte ich.
    „Irgendwie schon", flüsterte Jessica zurück.
    „Du! Oh! Oh, nicht du!", prustete Bernie. „Das bist du nicht! Du bist nicht die Königin!"
    Ich stampfte mit dem nackten Fuß auf und wurde mir erneut bewusst, dass ich nichts als einen Hotelbademantel trug. „Bin ich wohl!"
    „Was geht hier vor?", fragte Sinclair und ich zuckte erschrocken zusammen.
    Nie hörte ich, wenn er von hinten an mich herantrat.
    „He, da ist sie ja!", sagte Nick erfreut und erschien zu Jessicas Linken. „Und es geht ihr gut!"
    „Wer ist sie?", fragte Sinclair eisig. Ich nahm an, dass er immer 157
    noch sauer war wegen meines Wutausbruchs in der Seitenstraße. Nun, das würde ich später wiedergutzumachen wissen.

    „Das ist Bernie, das Mädchen, von dem ich dir erzählt habe. Aber sie ist in Sicherheit!"
    „Das", sagte Sinclair, „ist kein Kind."
    Plötzlich hörte Bernie auf zu lachen. „Er dagegen", sagte sie zu mir und lächelte fein, „er ist der König. Das kann ich glauben. Sie haben mir gesagt, dass du jung bist, aber es ist unmöglich, dass du es bist, die Nostro und Marjorie getötet hat. Du hast den ganzen Abend damit verbracht, Schuhe zu kaufen!" Sie betrachtete Jessica. „Und du bist es auch nicht. Du bist nur ein Mensch. Wo also ist sie? Wo ist die echte Königin?"
    „W.. was redest du da?"
    „Du machst einen fatalen Fehler, Bernie, und du wärst nicht die Erste, die Die Eine unterschätzt."
    Das Kind blickte finster. „Ach, sei still, Vampirkönig. Du weißt nicht, wovon du redest."
    „Deine Gier - und deine Bissspuren - haben dich verraten", sagte Sinclair zu dem Kind. „Die Zähne stehen zu eng beieinander für einen erwachsenen Vampir."
    Ich wirbelte zu ihm herum. „Du wusstest, dass ein Kind das getan hat?"
    „Ich habe es vermutet. Das zweite Opfer hat es bestätigt. Also wirklich, Bernie
    . . Fünf Bisse? Es grenzt an ein Wunder, dass du nicht früher geschnappt worden bist."
    „Das Personal", krächzte Jessica und räusperte sich. „Das Personal schützt sie."
    Bernie stand auf, so schnell, als wäre sie auf ihre Füße tele-portiert worden.
    „Das Personal fürchtet mich", sagte sie, „so, wie ihr es auch tun solltet. Und jetzt verlasst mein Hotel."
    Mit diesen Worten wandte sie sich um und hüpfte die Stufen zum Crange Hotel hinauf.
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    Wir starrten uns alle an, und dann war ich es, die die Stille brach mit einem unoriginellen, aber tief empfundenen „Schnappen wir uns die kleine Schlampe!".
    Und schon rannten wir die Treppe hinauf.
    Wir liefen ihr durch die Lobby nach und durch die Bar und jagten sie um die Tische wie verrückte Kinder, die Fangen spielen. Ich hätte wetten können, dass Bernie das Ganze für ein Spiel hielt. Das Personal und die Gäste starrten uns an oder ignorierten uns - ich glaube, die echten (menschlichen) New Yorker waren die, die uns ignorierten.
    „Helft mir!", kreischte Bernie, als wir aufholten (schließlich hatten wir Erwachsene längere Beine). „Sie werden mich töten!"
    Ich wagte nicht, mich umzuschauen, um zu sehen, ob ihr irgendjemand zu Hilfe
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