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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin
Autoren: Jason Dark
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der ziemlich hart beschleunigte und eigentlich zu schnell fuhr.
    Solange er uns nicht störte, war es mir egal. Suko wollte mich wieder aufmuntern. »Laß gut sein, John, es kommen auch noch andere Zeiten, glaub mir.«
    Ich hob die Schultern. »Dann hoffe ich, das Problem Mallmann hinter uns gelassen zu haben. Er hält sich ja zurück. Wenn er sich wieder meldet, wird der Hammer um so stärker sein.«
    »Damit müssen wir rechnen.« Suko schüttelte den Kopf. Er hatte sich auf den Truck konzentriert. »Verdammt noch mal«, murmelte er, »will der hier ein Rennen veranstalten?«
    Der Wagen hatte die Fahrbahn gewechselt und rollte noch schneller werdend auf der Überholspur dahin. Es sah so aus, als wollte er den anderen unbedingt einholen wollen. Auch der Fahrer des zweiten Autos traf keine Anstalten, das Tempo zu verringern. Die Marke war nicht zu erkennen, es handelte sich jedenfalls um einen Kleinwagen, der nicht von der Insel kam.
    Und wir holten auf.
    Singend huschten die breiten Pneus des BMW über den Asphalt.
    Zwei andere, schnellere Wagen überholten uns und glitten auch an den beiden anderen Fahrzeugen vorbei, als der Truckfahrer sich hatte zurückfallen lassen, um wenig später wieder Gas zu geben.
    Ich nickte. Plötzlich war ich hellwach, denn dieser ungewöhnliche Vorgang sah mir verdammt nach Nötigung aus. »Da ist was im Busch, Suko«, sagte ich leise.
    »Glaube ich auch.« Der BMW beschleunigte blitzschnell. Wie eine Katze rollte er heran. Mein Freund Suko wollte einen Kommentar abgeben, als es geschah.
    Der Fahrer des Trucks drehte plötzlich durch. Er scherte nach links aus, um den wesentlich kleineren Wagen zu rammen. Dessen Fahrer reagierte zwar, aber nicht schnell und exakt genug, um die rettende dritte Spur zu erreichen.
    Es kam, wie es kommen mußte.
    Eine kurze Berührung reichte bei diesem Tempo aus. Der kleine Wagen wurde zu einem Spielzeug für den Truck. Nach links geschoben, rollte er über die dritte Spur hinweg und konnte auch durch Gegenlenken nicht mehr gestoppt werden.
    Suko hupte noch. Es war mehr eine Geste der Verzweiflung, er blendete auf. Im mächtigen Strahl der Lichtlanzen sahen wir die Szene wie auf einer Leinwand abgebildet.
    Weg von der Straße, der Sprung über den Rand, dann das Anheben und der raketenartige Schwung, mit dem der Kleinwagen in der Buschwand neben der Bahn verschwand.
    Er durchbrach sie wie ein Geschütz. Dahinter standen Bäume.
    Wenn das Auto dagegenklatschte, würde es Schrott sein. An das Schicksal des Fahrers wollte ich erst gar nicht denken.
    Wir hätten zwei Dinge tun können. Entweder hinter dem Truck her oder abbremsen und uns um den verletzten Fahrer kümmern.
    Das Menschenleben zählte mehr.
    Die Warnblink-Anlage leuchtete bereits und riß in Intervallen die Finsternis auf. »Hast du dir die Nummer des Trucks gemerkt? John?«
    »Nein, das war nicht möglich.«
    »Scheibenkleister, ich auch nicht.«
    Dann standen wir. Ohne zu schlingern, ohne aus der Spur gekommen zu sein. ABS war Klasse.
    Weg mit dem Gurt, die Türen aufgerammt. Ich warf einen letzten Blick über die Bahn und sah die lange Reihe der Heckleuchten in der Finsternis verschwinden.
    Voller Wut ballte ich die Hände. Den würden wir uns kaufen, das stand schon jetzt fest.
    Suko hatte mittlerweile wie ein Dschungelkämpfer das Buschwerk durchbrochen und war der Schneise gefolgt, die der Wagen geschlagen hatte.
    Ich sah den kalten Schein seiner Lampe. Sie tanzte über Blattwerk, Rasen und verbeultes Blech.
    Manchmal gibt es kleine Wunder. So etwas war hier geschehen.
    Eigentlich hätte das Fahrzeug gegen einen der Baumstämme rasen und dort zusammengedrückt werden müssen.
    Das war nicht geschehen. Aus einem unerfindlichen Grund war es aus der Flugrichtung abgekommen, hatte sich mit den vorderen Reifen in den Boden gebohrt und sich dann nach rechts außen gedreht, so daß der Wagen nur mit dem Heck vor den Baumstamm geprallt war. Er stand da wie ein verbeultes Kunstwerk inmitten einer natürlichen Waldlandschaft.
    Suko hielt sich an der Tür auf, um nach dem Fahrer zu sehen. Sie klemmte. Er leuchtete durch die Scheibe, als ich neben ihm stehenblieb. Beide sahen wir, daß es sich um eine Fahrerin handelte. Sie hing im Sitz wie eine Puppe. Auf den ersten Blick waren keine äußerlichen Verletzungen festzustellen. Wahrscheinlich hatte sie der Gurt gerettet, in den sie geflogen war.
    Gemeinsam versuchten wir es und bekamen die verklemmte Tür mit vereinten Kräften auf.
    »Gut«, sagte
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