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0594 - Maniac und Marylin

0594 - Maniac und Marylin

Titel: 0594 - Maniac und Marylin
Autoren: Jason Dark
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Suko, bückte sich, löste den Gurt. Wir mußten die Verletzte bergen und dabei sehr vorsichtig zu Werke gehen, um nichts falsch zu machen.
    Die Frau war jung, blond und nur leicht bekleidet. Kein Wunder bei diesem Wetter. Wir betteten sie ins Gras, schauten sie uns genauer an und entdeckten keine äußerlichen Verletzungen.
    »Ich werde einen Krankenwagen und die Kollegen alarmieren«, sagte Suko. Bevor er sich in Bewegung setzen konnte, geschah etwas, womit wir nicht gerechnet hatten.
    Die Frau öffnete die Augen. Sie starrte uns an. Ihr Blick flackerte, schien gar nicht da zu sein. Dann schrie sie auf und brüllte uns ein Wort entgegen, das uns erschreckte.
    »Monster – Monster!«
    ***
    Wir ließen sie schreien. Sie wiederholte das Wort und zuckte zusammen, als ich sie an der Wange berührte. Es war ein zärtliches Streicheln gewesen, das ihr irgendwie gutgetan hatte, denn ihr Gesicht nahm einen etwas entspannteren Ausdruck an.
    »Bitte, Miß, was ist geschehen?«
    Sie schaute gegen unsere Gesichter. »Es… es tut irgendwie so weh«, flüsterte sie. »Ich … ich weiß auch nicht. Plötzlich flog ich. Mein Kopf, die Hüfte, der Nacken.«
    »Der Gurt hat Sie gehalten.«
    »Ja, glaube ich auch. Ich hatte Glück, trotz allem, was da geschehen ist.«
    »Und was ist geschehen?« fragte Suko.
    Sie fing an zu weinen. Urplötzlich. Wahrscheinlich löste sich jetzt der Schock. Suko stand auf, er wollte zum Wagen, um telefonisch die Kollegen zu alarmieren.
    Ich blieb bei der Verletzten, ließ ihr die nötige Ruhe. Sie sprach erst, als Suko zurückkehrte und mit einem Nicken klarmachte, daß alles in Ordnung war.
    »Das Monster hat getötet.«
    Ich runzelte die Stirn. »Meinen Sie den Truck?«
    »Nein«, erklärte sie. »Ich meine den Fahrer, nicht den Wagen. Er ist kein Mensch, er kann kein Mensch sein. Er hatte den Truckfahrer getötet. Er ist dem Wagen entstiegen.«
    »Richtig, John«, sagte mein Freund. »Ist dir nicht aufgefallen, daß die hintere Ladetür zerfetzt war?«
    »Kaum.«
    »Da hat es den Wagen verlassen.« Das Mädchen umfaßte meine Hand. »Sie müssen mir glauben, Mister. Es war schlimm, es war furchtbar. Das war kein Mensch mehr.«
    »Was war es dann?«
    Sie atmete zischend. »Ein ein Roboter. Eine Ausgeburt der Technik oder der Hölle.«
    Über die Liegende hinweg schauten Suko und ich uns an. Sie hatte den Blick bemerkt und flüsterte: »Sie… Sie glauben mir nicht – oder? Sie wollen mir nicht glauben.«
    »Doch, aber…«
    »Nein, Mister«, sagte sie flüsternd. »Nein, Sie wollen mir nicht glauben. Aber Sie können zurück zum Parkplatz fahren, dort finden Sie einen Toten. Das Monster hat ihn gekillt, eiskalt vernichtet.«
    »Welchen Toten?« wollte ich wissen.
    »Den richtigen Fahrer, Mister. Der Mann, der diesen Wagen hier gelenkt hat.«
    »Und was hatten Sie mit ihm zu tun?«
    Sie lachte und weinte zugleich. »Nichts, eigentlich gar nichts. Ich habe ihn angemacht. Vornehm ausgedrückt, ich bin ein Roadie, andere sagen Trucker-Nutte.«
    »Ist okay.«
    »He, sind Sie jetzt nicht sauer?«
    »Nein, warum? Es wird bald die Polizei hier erscheinen und auch ein Krankenwagen.«
    »Dann erzählen Sie den Bullen mal alles.«
    »Wir gehören selbst dazu«, erklärte Suko.
    Das Mädchen bekam große Augen. »Ach du Schreck! Ist auch egal, mich kann nichts mehr erschüttern. Ich habe nur wahnsinniges Glück gehabt. Irgendwie konnte ich noch abbremsen. Wenn ich mit vollem Tempo gegen einen Baum gerast wäre, dann…«
    »Haben Sie das Nummernschild erkennen können?« fragte ich.
    »Nein, das ging alles so wild und schnell. Ich… ich konnte nichts sehen, überhaupt nichts.«
    »Und der Fahrer? Hat er mit Ihnen über die Ladung gesprochen?«
    Sie holte tief Luft und wurde etwas verlegen. »So gut wie nicht, Mister. Als wir gerade anfangen wollten, da hörten wir von der Ladefläche komische Geräusche. Der Freier dachte an einen blinden Passagier, ging los, um nachzuschauen. Ich hörte nur ein Krachen, als die Tür brach, dann hatte es ihn erwischt. Als ich den übergroßen Kerl sah, der glänzte wie polierter Stahl, bin ich in meinen Fiat und nichts wie weg. Er wollte mich aus dem Weg räumen.« Sie stöhnte. »Jetzt habe ich genug geredet. Es ist nicht gut, verdammt!«
    Ihr Mund zog sich in die Breite. »Ich… ich bekomme so schlecht Luft.«
    »Man wird Sie untersuchen.«
    Suko ging, weil er die Sirenen hörte. Er wies die Beamten ein. Ich blieb bei der Fahrerin und tupfte ihr mit einem Tuch den
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