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0594 - Die Sterbenden von Talos

0594 - Die Sterbenden von Talos

Titel: 0594 - Die Sterbenden von Talos
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schwingungen kamen.
    Über dem Berggipfel verschwanden in regelmäßigen Abständen Sterne am Nachthimmel, um ebenso regelmäßig wieder aufzutauchen. Sekundenlang glaubte Zamorra vor dem Gegenlicht des ›Wetterleuchtens‹ über dem Berg einen Schatten zu sehen.
    Einen riesigen Schatten, der sich allmählich näherte.
    Da begriff er.
    »Ein Meegh-Spider kommt«, sagte er leise. »Jetzt geht's wohl um die Wurst!«
    ***
    Langsam hob Ted Ewigk die erbeutete Waffe, richtete sie auf den herangleitenden Schatten.
    Nichts war von dem Antrieb des Spiders zu hören, aber die Schwingungen wurden um so intensiver, je näher das Raumschiff kam. Sie wurden hochgradig unangenehm.
    »Verdammt, ich hätte nie gedacht, so etwas noch einmal erleben zu müssen«, flüsterte Nicole.
    Sie schaltete den Blaster auf Lasermodus um. Dabei war ihr klar, daß sie mit der Strahlwaffe wenig ausrichten konnte. Die Raketenwaffe, die Ted bereit hielt, war da sicher wesentlich effektiver.
    Aber ob sie wirklich etwas gegen ein Kampfraumschiff der unheimlichen Schattenspinnen ausrichten konnte, blieb ebenfalls fraglich.
    »Ob die uns meinen?« überlegte Nicole. »Oder greifen sie einfach nur das Dorf an, um hier reinen Tisch zu machen?«
    »Ist mir egal. Wenn sie das Dorf angreifen, sind wir ebenfalls bedroht. Und wenn sie uns angreifen, ist auch das Dorf bedroht.«
    »Wir sollten von hier verschwinden«, riet Nicole. »Solange wir es noch können.«
    »Der Spider ist zu schnell. Wir würden es nicht mehr schaffen.« Zamorra hatte die Geschwindigkeit des Raumschiffes abgeschätzt. »Wenn sie angreifen, kommen wir niemals rechtzeitig aus der Vernichtungszone heraus. Bedauerlicherweise hilft uns das hier dabei auch nicht.« Er wies auf sein Amulett. »Es schützt uns zwar vor magischer Beeinflussung, aber nicht vor den Bordwaffen.«
    »Rührt sich aber überhaupt nicht«, registrierte Ted. »Heißt das, daß keine magische Beeinflussung erfolgt? Für mich sieht das eher danach aus, als würde es überhaupt nicht auf die Meeghs reagieren, nicht einmal ihre Nähe anzeigen.« Er zielte auf den gewaltigen, schwarzen Schatten am Himmel.
    »Warte«, sagte Zamorra. »Schieß noch nicht. Vielleicht ziehen wir damit ihre Aufmerksamkeit erst auf uns. Könnte ja sein, daß sie nur auf der Durchreise sind und zufällig über Cwm Duad hinwegfliegen.«
    »Fällt mir schwer«, murmelte der Reporter. »Zamorra, weißt du, wo ungefähr sie ihren Maschinenraum haben? Wenn ich sie dort erwischen könnte…«
    »Ich weiß das nicht nur ungefähr«, erwiderte der Parapsychologe. »Ich kenne diese Raumschiffe recht genau. Ich weiß sogar, wie man sie fliegt.«
    »Du bist ja verrückt«, sagte Ted.
    »Im Ernst - ich könnte so einen Spider manövrieren.«
    »Hoffentlich kommst du jetzt nicht auf die Idee, ihn zu erobern« stöhnte Ted. »Würde ich dir glatt Zutrauen.«
    »Du kannst ja Gedanken lesen.«
    Inzwischen befand sich das Schattenschiff bereits fast über dem Dorf. Eine riesige, düstere Wolke am Nachthimmel.
    Die Vibrationen des Antriebs ließen Fensterscheiben klirren. Zamorra fühlte, wie ihm übel wurde. Er fragte sich, wann die Menschen in Cwm Duad angriffen. Sie mußten doch diese Vibrationen ebenfalls spüren.
    Wie würden sie reagieren?
    Würden weitere Männer mit diesen radikalen Waffen auftauchen und einen selbstmörderischen Angriff auf den Spider starten?
    Oder würden sich die Bewohner des Dorfes furchtsam in ihren Kellern verbergen und hoffen, daß der bittere Kelch des Todes noch einmal an ihnen vorüb erging?
    Zamorra sah sich um. Viele der matten Lichter hinter den Fenstern waren erloschen. Sicher nicht nur, weil es immer später wurde und die Menschen schlafen wollten.
    Der Spider verlangsamte seinen Flug. Über den ersten Häusern verharrte er reglos in der Luft, als eine düstere Drohung.
    Die Vibrationen erzeugten unterschwellige Furcht. Zamorra fühlte, wie er mehr und mehr nervös wurde.
    Er sah Nicole und Ted an. Beide zielten mit ihren Waffen auf den Spider, und Ted begann allmählich, den Zeigefinger um den Abzug zu krümmen.
    Zamorra ahnte, daß er den Schuß nicht verhindern konnte. Ted würde nicht mehr auf ihn hören. Sie alle befanden sich in einer immer intensiver werdenden Streßlage.
    Plötzlich erklang ein seltsamer, schriller Laut, der die drei Menschen zusammenzucken ließ.
    Zamorra glaubte, blitzschnell von unsichtbaren Händen abgetastet zu werden. Etwas glitt über ihn und die anderen hinweg.
    Dann schwang das Raumschiff
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