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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster
Autoren: Jason Dark
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und nicht nach rechts oder links.
    Die Monster schlugen zugleich zu, als hätten sie sich abgesprochen. Möglicherweise hatte der dritte Mann noch das Zischen der Klingen gehört, es nutzte ihm nichts.
    Die Klingen waren schneller, und sie trafen tödlich. Der Mörder starb lautlos. Vor der Tür brach er zusammen, einen Schuß hatte er nicht abgeben können.
    Die Ausgeburten der Hölle drehten sich langsam um. Von ihren Waffen rann das Blut und tropfte zu Boden.
    Auch Nick Ratkin erhob sich. Er schüttelte den Kopf, dann lachte er. Danach sprach er die Worte stotternd aus. »Diese Idioten, diese Idioten, sie wollten mich als Hacker, sie wollten meine Arbeit und ahnten nicht, daß ich etwas ganz anderes entdeckt habe. Etwas ganz anderes.« Wieder mußte er lachen.
    Vor ihm blieben die Monstren stehen, als wollten sie ein Lob aus Ratkins Mund hören. Das tat er auch. »Ja, ihr beiden, das habt ihr hervorragend gemacht. Dafür muß ich euch dankbar sein. Die Hölle hat – mich nicht im Stich gelassen, ich kann ihr vertrauen. Allerdings ist jetzt einiges anders geworden. Ich muß mich verstecken.«
    Er drehte sich um und schaute auf den Bildschirm. »Nicht schlecht, meine Idee, wirklich nicht schlecht. Deshalb werde ich es versuchen, und ihr kommt mit, ihr beiden.« Er lachte wieder, drehte sich um, blieb aber in einer geduckten Haltung stehen, denn aus dem Park war ein typisches Geräusch an seine Ohren gedrungen. Dort fuhr ein Wagen heran, und er sah auch das Irrlicht der hellen Scheinwerferaugen, das über die Büsche zuckte.
    Jemand wollte zu ihm!
    Wieder ein Killer?
    Er holte ein Taschentuch hervor und preßte es auf die Nackenwunde. »Noch nicht«, flüsterte er, »wartet noch. Vielleicht gibt es wieder Arbeit für euch…«
    ***
    Wir waren durch ein noch warmes, frühmorgendlich ruhiges London gefahren, um unser Ziel, das im Stadtteil Chelsea lag, zu erreichen.
    Suko hatte auf seinen BMW nicht verzichten wollen, so waren wir mit ihm gefahren.
    »Endlich«, sagte er.
    »Was ist endlich?«
    »Lohnt es sich mal, durch London zu fahren.«
    »Spaßvogel.«
    Suko ließ die Seitenscheibe nach unten surren. Warmer Wind fegte in unsere Gesichter.
    London schlief noch. Die Bäume warfen lange Schatten. Kaum ein Windhauch fuhr durch die Straßenschluchten. Hin und wieder hörten wir das Starten eines Motors, wenn jemand zur Arbeit fuhr.
    »Nick Ratkin, Computer-Experte, ein Hacker, einer, der durchkam, der Viren einschleuste«, murmelte ich.
    »Noch etwas?« fragte Suko.
    »Bisher nicht.«
    »Du kennst ihn nicht, ich kenne ihn nicht. Er ist eine Gefahr für die Verteidigung, er besitzt ein immenses Wissen. Wer könnte Interesse daran haben, ihn von der Bildfläche verschwinden zu lassen?«
    Ich lachte gegen den Wind. »Da gibt es einige, mein Lieber. Im Zweifelsfall unsere eigenen Leute.«
    »Secret Service?«
    »Ja.«
    Suko grinste. »Du traust den Typen auch alles zu.«
    »Ich möchte nicht wissen, was alles hinter den Kulissen läuft. Da werden die Geschäfte so schmutzig, daß dir die Worte fehlen, um sie zu beschreiben.«
    Suko schüttelte den Kopf. »John, das kann ich nicht glauben. Unsere Leute hätten ihn aus dem Verkehr gezogen, aber nicht umgebracht. Er soll sich in Lebensgefahr befinden. Ich schätze, daß er Informationen, falls er sie tatsächlich in dem Maße besitzt, gut an den KGB weitergeben kann. Die freuen sich.«
    Ich wiegte den Kopf. »Der Moment ist ungünstig, Alter. Gorbi auf Goodwilltour in Germany, da muß sich selbst der russische Geheimdienst zurückhalten. Es gibt noch andere.«
    Suko schaute die breite Kings Road hinunter und auch gegen das Licht der Straßenlaternen. »Welche meinst du denn?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dritte Welt?«
    »Die Länder haben kein Geld.«
    »Dafür schon, glaube ich.«
    »Nein, was sollen die mit den hochkomplizierten Informationen anfangen? Nichts, gar nichts.«
    »Verkaufen.«
    Ich hob die Schultern. »Wenn schon Dritte Welt, dann denke ich an die Länder, die zum arabischen Raum gehören. Die sind auf so etwas erpicht.«
    »Mal sehen.«
    Wir kannten die Adresse und wußten auch den genauen Weg. In die Burnsoll Street mußten wir hineinfahren, die rechts von der Kings Road abging. An einer T-Kreuzung knickte sie nach links ab.
    Wir fuhren also nach links.
    Ungefähr zweihundert Yards später mußten wir anhalten, denn die Straße war eine Sackgasse. Genau an deren Ende breitete sich ein großes Grundstück aus, auf dem das Haus stand, in dem Ratkin lebte. Wir
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