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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster
Autoren: Jason Dark
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Eindringlings schauen zu können. Vor den Lippen blähte sich der Stoff des Halstuchs auf, so heftig atmete der Eindringling.
    »Was soll das?« meldete sich der zweite Kerl.
    Ratkin riskierte ein Lächeln. »Ich will nur sagen, daß mein Programm schon läuft.«
    »Es ist nicht das richtige!« zischte der Kerl mit dem Messer.
    »Für mich schon!«
    Die Augen funkelten. Nick strömten Haßgefühle entgegen. »Wieso ist es für dich das richtige Programm?«
    »Ganz einfach, es bringt euch den Tod!«
    Er hatte laut gesprochen, war auch verstanden worden, hatte es allerdings geschafft, die beiden Kerle dermaßen zu überraschen, daß diese sich nicht rührten.
    Das Programm aber lief.
    Hölle Nummer eins.
    Und die schlug plötzlich zu!
    ***
    Es war wie bei einer Explosion, einer gewaltigen Detonation, nur eben ohne Krach. Alles lief lautlos ab, trotzdem ließ sich die Wirkung mit der einer normalen Explosion vergleichen. Die beiden Araber hätten möglicherweise eine Chance gehabt. Sie reagierten jedoch zu spät, denn der Bildschirm flammte auf in grellen Farben. Das nur kurz, um dem nächsten Vorgang Platz zu schaffen.
    Da kamen sie.
    Zuerst begleitet von einem häßlich klingenden Zischen. Sie huschten, schattengleich und eingehüllt in grünliche Dampfwolken, hervor, wirbelten über den Computer hinweg, verließen den Rauch und materialisierten sich.
    Monster, grauenhafte, schuppige Wesen, bewaffnet mit Schwertern, krummen Dolchen und Keulen.
    Ratkin hatte sich blitzschnell fallen lassen. Er kroch unter das Gestell des Computers, wo er abwartete, was geschehen würde.
    Eine Garbe zerpeitschte die Stille. Das häßliche Geräusch konnte ihn nicht stören, auch die Monstren wurden nicht vernichtet; über Geschosse lachten sie.
    Etwas klirrte, dann hörte Ratkin einen fürchterlichen Schrei, der in einem Gurgeln endete. Etwas klatschte zu Boden, als wäre ein Eimer mit Wasser ausgekippt worden.
    Wieder hämmerte die Maschinenpistole. Diesmal länger, bis sie so abrupt verstummte, wie sie angefangen hatte zu schießen. Ein schwerer Aufprall folgte.
    Stille!
    Ratkin lächelte, als er unter dem Tisch hervorkroch und sich aufrichtete. Er vernahm ein Geräusch, das so ähnlich klang wie ein scharfes Atmen.
    Von den Killern konnte es nicht stammen, die waren nicht mehr dazu in der Lage. Schrecklich zugerichtet lagen sie auf dem Boden.
    Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld.
    Nicks Freunde hatten ganze Arbeit geleistet. Sie waren noch da, obwohl er sie nicht sah. Dafür hörte er sie.
    Beide gaben ein Zischen von sich, als würde Gas aus einer unterirdischen Leitung strömen. Sie lauerten nahe der Tür als kompakte Schatten, die sich erst lösten, als Nick ihnen zuwinkte.
    Unförmige Körper wischten lautlos heran. Waffen kratzten über den Boden, ein langes Schwert und ein an der Innenseite mit unregelmäßigen Einschnitten versehener Krummdolch. Schuppige Pranken umspannten die Griffe. Ebenso schuppig wie die Körper der Monster und auch die Köpfe mit den gewaltigen Schnäbeln, die Ähnlichkeit mit denen von Papageien besaßen, nur eben um ein Vielfaches größer.
    Im Vergleich zu den Monstren kam sich Nick klein und mickrig vor. Er hatte den Kopf zurückgelegt, lächelte ihnen zu und wollte etwas sagen, als er ein Geräusch hörte, das ihm überhaupt nicht paßte.
    Vom Flur her näherten sich Schritte.
    Demnach waren die Killer nicht zu zweit gekommen, einen dritten Mann hatten sie im Hintergrund behalten. Der war sicherlich von den Schüssen aufgeschreckt worden.
    »Schnell, geht!«
    Die Monster hörten die Stimmen des jungen Mannes und huschten auf die offene Tür zu, wo sie sich links und rechts aufbauten, so daß sie im toten Winkel standen.
    Nick Ratkin griff zu einem Trick. Auch er legte sich hin, nahm die verkrümmte Haltung einer Leiche an, spielte den Toten und hoffte, den dritten täuschen zu können.
    Der erschien zusammen mit einem schweren Revolver, den er in der rechten Hand trug.
    In der offenen Tür blieb er stehen. Auf ein Halstuch hatte er verzichtet. Sein fast kahler Kopf glänzte unter der Schicht aus Schweiß.
    Mit kehliger Stimme rief er einige Worte in den Raum hinein, ohne eine Antwort zu bekommen.
    Zudem war die Sicht schlecht, nur der Monitor bildete ein Ziel.
    Dieses leuchtende Rechteck zog den dritten Kerl an. Dann sah er die drei Gestalten.
    Nach einem Schritt blieb er stehen. Aus seinem Mund drang ein ächzender Laut. Die Augen vergrößerten sich, er konnte nur auf die dunklen Umrisse schauen
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