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0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster
Autoren: Jason Dark
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Vergleich fiel mir ein, als ich in die Tiefe raste, mein mörderisches Tempo beibehielt und der Vulkankrater sich zu einem gewaltigen Rachen vergrößerte, je mehr die Distanz zwischen uns schmolz.
    Es war grauenhaft, furchtbar, denn ich sah nicht den Hauch einer Chance, diesen Flug zu verändern. Die mit Feuer gefüllte Tiefe zog mich an wie ein Magnet, wobei ich kein Mensch war, sondern nur mehr ein Stück Eisen.
    Der rasende Fall erzeugte einen Druck, der ihn wie eine Klammer von allen Seiten festhielt. Ich spürte ihn gleichzeitig auch innen, als würde jemand Blut durch meine Adern in die Höhe pumpen.
    Das Feuer gloste in der Mitte des Trichters. Dort lag es relativ ruhig, doch an den Rändern hatte es sich ausgebreitet und zu langen Armen geformt, die an den Rändern hochglitten, wobei sie aus dem Trichter hervorloderten, als machten sie sich bereit, schon jetzt nach mir zu fassen.
    Bevor ich in den Krater fiel, hoffte ich nur, daß es sich nicht um ein normales Feuer handelte, sondern um Flammen der Hölle, denen ich schon oft genug entwischt war.
    Höllenfeuer ist ein kaltes Feuer. Es verbreitet keine Hitze und kann trotzdem die Menschen verbrennen, falls es ihnen nicht gelingt, sich zu schützen.
    Ich besaß einen Schutz, eben das Kreuz. Ein Löschmittel gegen die Flammen der Hölle.
    Auf einmal war es soweit. Etwas schien sich um mich schließen zu wollen, die Spitzen der Flammen neigten sich nach vorn, als wollten sie sich vor mir verbeugen.
    Unwillkürlich zog ich den Kopf ein, wollte mich ducken, aber das Feuer war überall.
    Daß ich nicht mehr fiel, sondern schwebte, war mir kaum zu Bewußtsein gekommen. Die unheimliche Kraft hielt mich sacht umfangen und setzte mich ebenso sacht wieder auf.
    Ich spürte Grund unter den Füßen. Boden, hartes lavaähnliches Gestein, auf dem ich mich bewegen konnte.
    Um mich herum tosten die Flammen, doch von meinem offen vor der Brust hängenden Kreuz strahlte eine Kraft aus, die der des Teufels widerstehen konnte.
    Ich blickte in die Höhe.
    Die Flammenspitzen tanzten über mir. Dahinter sah ich die Dunkelheit. Steckte ich noch immer in einem Spiel oder hatte mich mittlerweile eine andere Welt herausgerissen?
    Bestimmt…
    Die Hölle kennt keine Wege, die Hölle kennt keinen Anfang und kein Ende.
    So hatte es mir der Teufel irgendwann einmal gesagt, und er hatte recht behalten.
    Auch innerhalb dieses Kraters sah ich keinen Weg, der in eine bestimmte Richtung führte. Überall loderten die Flammen, sie streckten, sie reckten sich. Sie hätten mich gern als Beute angesehen, aber da war noch das Kreuz, das seine Machtstellung ausspielte.
    Ich ging durch die Flammen, ich hatte die teuflische Diskette oder die Hölle besiegt.
    Niemand war da, der mir eine genaue Antwort geben konnte, obwohl ich eine bekam, denn über mir veränderte sich etwas.
    Eine Gestalt erschien. Zuerst sah ich nur die trampelnden Beine, dann den Rücken, den Hinterkopf, der sich drehte.
    Das Gesicht…
    Himmel, das war Nick Ratkin. Und sein Gesicht zeigte den Ausdruck einer furchtbaren Angst…
    ***
    »Aus, das schafft er nicht! Die Flammen werden ihn fressen!« Gebannt schaute Nick auf den Bildschirm, selbst in seinen Augen schien das Feuer zu leuchten.
    Suko und Craig enthielten sich eines Kommentars. Craig, weil er nicht wußte, was er sagen sollte, Suko aus anderen Gründen, denn er glaubte nicht so recht an ein Verbrennen, weil er ebenfalls über die Funktion des Kreuzes informiert war.
    »Er schafft es, Ratkin!« flüsterte er, »er wird es schaffen, verlaß dich darauf!«
    »Wie denn?« Ratkin fuhr herum. »Höllenfeuer, das ist Höllenfeuer, verstehst du?« Aus seiner Stimme schwang Furcht mit, das Suko recht behalten konnte.
    »Schau hin!«
    Ratkin drehte sich genau in dem Augenblick, als der Geisterjäger auf dem Boden des Vulkans landete und mit beiden Füßen einen festen Halt fand.
    »Verbrennen!« brüllte Ratkin. »Du sollst verbrennen, verdammt noch mal!«
    Sinclair tat ihm nicht den Gefallen. Im Gegenteil, er schritt durch das Feuer, als wäre es überhaupt nicht vorhanden. Nur vor seiner Brust da strahlte das Kreuz in einem mächtigen Glanz aus Silber.
    Nick Ratkin gurgelte auf. Er sah aus, als würde er vor dem Computer zusammenbrechen. Suko wunderte sich über die Reaktion, er wollte schon nachfragen, als Ratkin ihm die Antwort selbst gab.
    »Jetzt, jetzt ist es soweit. Verdammt, die Falle schnappt zu. Es durfte ihm nicht gelingen, nein, es durfte nicht. Der Teufel,… er will
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