Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0592 - Computer-Monster

0592 - Computer-Monster

Titel: 0592 - Computer-Monster
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
etwas anderes lag. Ein widerlich kalter Blick, haßdurchtränkt und grausam.
    »Ich weiß nichts.«
    Da riß Suko ihn mit einem Griff in die Höhe und schleuderte ihn herum. »Verdammt noch mal, mach dein Maul auf! Sind die Disketten magisch beeinflußt oder nicht?«
    »Finde es selbst raus!«
    Suko atmete tief durch. Er hatte Mühe, sich zu beherrschen. Es brachte nichts, wenn er die Geduld verlor. In diesem Fall wollte er sich auf seinen Instinkt verlassen.
    Hart schaute er dem Mann in die Augen. Den meisten Menschen erging es, daß sie seinem forschenden Blick nicht standhalten konnten. Suko wollte wissen, ob Ratkin log. So etwas konnte er möglicherweise an dessen Blick erkennen.
    Ratkin schaffte es nicht. Er drehte den Kopf weg, und Suko nickte, bevor er sich an Craig wandte.
    »Nehmen Sie eine Diskette und legen Sie das Ding ein!« verlangte er. »Bitte!«
    »Natürlich.«
    Suko ließ Nick nicht aus den Augen. Der junge Mann kam ihm vor wie ein Wolf im Schafspelz.
    Im Raum stank es nach Verbranntem. Zusätzlich schien die hochgewanderte Sonne gegen die Fenster, so daß sie den Raum noch mehr aufheizte. Zwischen den Wänden waberte eine dumpfe Luft.
    Sie stand dort wie in einem Kanal ohne Durchzug.
    »Fertig?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Dann stellen Sie das verdammte Ding an, Craig.« Suko packte zu und holte Nick zu sich heran. Er baute ihn so auf, daß er ihn unter Kontrolle halten konnte.
    Gleichzeitig schielte er auf den Monitor, wo sich der Titel des Spiels abzeichnete.
    WORLD OF DARKNESS
    »Welt der Dunkelheit«, sagte Suko und fragte Craig, ob dies eine besondere Bedeutung besaß.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie, Ratkin?«
    »Vielleicht.«
    Suko fragte nicht weiter. Er schaute zu, was auf dem Monitor geschah. Die Dunkelheit besaß im Titel ihre Berechtigung, denn im Viereck verblaßte die grüngraue Farbe und bekam einen grauen Schimmer. Später wurde sie schwarz. So etwas hatte Suko noch nicht erlebt. Er wolle soeben eine Frage stellen, als in blutroter Zitterschrift ein Wort erschien.
    SATAN
    Es stand da, nahm die gesamte Breite des Bildschirms ein und sah aus, als wäre es mit Blut geschrieben worden. Jeder Buchstabe schien auszulaufen, um in die Hand hineinfließen zu können.
    Das störte Suko nicht. Etwas anderes ließ seine Augen groß werden und erzeugte auf seinem Rücken eine Gänsehaut.
    Am ersten Buchstaben und in der untersten Rundung des S klammerte sich eine Gestalt fest.
    Ein Mann.
    Er hing dort wie ein Turner. Suko allein wußte, daß seinem Freund John Sinclair das Turnen nie großen Spaß bereitet hatte, aber er hatte ihn wieder – oder?
    ***
    Auf einmal war ich weg vom Fenster!
    Das geschah mit einer derartigen Schnelligkeit, daß ich nicht einmal dazu kam, nachzudenken. Irgend etwas zerrte an mir und riß mich hinein in einen Tunnel oder in eine Welt, die aus absoluter, tiefschwarzer Finsternis bestand.
    Ein Abgrund, der einfach nicht aufhören wollte, keinen Anfang und kein Ende besaß.
    Ich will mich nicht selbst loben, ein Normalbürger wäre möglicherweise vor Angst vergangen. Mir war es früher ebenfalls so ergangen, als ich die ersten Dimensionsreisen durchführte und Kräfte mit mir spielten, gegen die ich nicht ankam.
    Ich bewegte mich durch diese fremde, grenzenlose Welt, die mir so unendlich erschien, meinem Gefühl nach allerdings Grenzen aufweisen mußte. Ich merkte dies, nachdem es mir gelungen war, mich wieder etwas zu fangen und ich mich direkt auf mich selbst konzentrieren konnte.
    Da stellte ich fest, daß mich die Kräfte zwar hin- und herrissen, aber die Richtungen stets begrenzt blieben. Ich wurde nie in eine Richtung geschleudert und erreichte stets eine Grenze, wo ich umkehrte, als wäre ich vor eine Gummiwand gedonnert.
    Mein Mund war trocken. Ich bekam zwar Luft, nur war es mir nicht möglich zu sprechen. Meine Stimme mußte in Mitleidenschaft gezogen sein. Wen hätte ich auch rufen sollen?
    Ich überlegte krampfhaft, in welch eine Welt mich das Kreuz nach dem Spruch geschleudert haben könnte. Daß ich mich nicht innerhalb eines Computerspiels befand, war mir längst klargeworden, ich war außen vor, mußte allerdings noch durch ein magisch gefülltes Gebiet irren, das auch zum Terminal gehörte.
    Der Teufel hatte sich hier mit Nick Ratkins Hilfe eine Welt geschaffen, die Grenzen zeigte, in der er sich allerdings frei bewegen konnte. Was für ihn von Vorteil war. Er gehörte zu denjenigen, die immer nur Einfluß haben wollten.
    Ich befand mich unter seiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher