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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer
Autoren: Jason Dark
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nicht.
    Sie sprangen gegen seine Arme. Im Vergleich zum ersten Angriff wirkte dieser direkt lächerlich. Hinter den Attacken steckte längst nicht mehr die Kraft.
    Und Boone grinste. Er stand wie ein Fels und blieb auch weiterhin so stehen, als die Körper von zwei verschiedenen Seiten gegen ihn wuchteten. Sie sprangen genau in seinen Griff.
    Er packte zu. Mit einer nur geringen Bewegung und relativ wenig Kraftaufwand gelang es ihm, die beiden Tiere regelrecht in den Schwitzkasten zu nehmen. In Höhe der Ellbogen drückte er zu, während er sich bei dieser Tat um keinen Fingerbreit von der Stelle rührte.
    Beide Hunde versuchten es mit einer Gegenwehr. Sie konnten die Köpfe noch bewegen, nur nicht so herumdrehen, dass sie es schafften, den Mann zu beißen.
    Sehr schnell erlahmte der Widerstand. Zuerst traf es den linken der beiden. Ein jaulender Laut schwebte über seine aus dem Maul hängende Zunge, dann brachen seine Augen. Sekunden später war auch der rechts in der Klammer hängende Hund gestorben.
    Terry Boone merkte, was mit den Tieren los war. Er streckte die Arme aus, die Klammern öffneten sich, und beide Hunde rutschten zu Boden, wo sie neben seinen Füßen regungslos liegen blieben.
    Er hatte es geschafft. Er hatte es sogar mit einer Leichtigkeit geschafft, die er nie für möglich gehalten hätte. Wenigstens nicht vor einer halben Stunde. Jetzt lagen die beiden massigen Körper auf dem schmutzigen Filz, und Boone schaute mit triumphierenden Blicken auf die Tiere. Er ließ sich Zeit, er hatte sie plötzlich und dachte daran, dass er fast unbesiegbar war. Diese letzte Metamorphose hatte ihm gut getan, und so ließ es sich weiterleben..
    Zudem hatten sich seine schon früher vorhandenen menschenverachtenden Gefühle noch weiter verstärkt. Hatte er damals noch einen Rest von Skrupel besessen, so waren diese jetzt verflogen.
    Nach einer Weile drehte er sich um und nahm die Maschinenpistole an sich. Er hängte sie offen über seine Schulter, nachdem er ein neues Magazin hatte einrasten lassen. Dann öffnete er die Tür.
    Vom unteren Flur her drangen keine Geräusche zu ihm hoch. Ob jemand etwas bemerkt hatte, konnte er nicht sagen, aber sie würden bald etwas merken.
    Der Gedanke daran bereitete ihm Vergnügen. Noch einmal bückte er sich, diesmal mit ausgestreckten Händen. Er umklammerte die Schwänze der toten Hunde und schleifte die schweren Körper hinter sich her, als wären sie ein Sack voller Federn…
    ***
    Unten warteten Laura und der Armenier. Beide hatten ihr eigentliches Thema vergessen. Sie dachten nur noch an die beiden Hunde, die nach oben gelaufen waren.
    Jedes Mal schreckten sie zusammen, wenn die schweren Körper gegen die Tür wuchteten. Sicher waren die Geräusche auch von den übrigen Gästen gehört worden, nur kümmerte sich niemand darum. In diesem Haus war eben alles anders.
    Laura fasste nach Sajastins Arm. »Verdammt noch mal, das ist doch nicht normal. Du, du musst etwas unternehmen.«
    »Und was, bitte?«
    »Sorge dafür, dass die Bullen…«
    »Nein, nicht die Bullen. In mein Haus hole ich sie nicht. Dann wäre mein Image flöten. Ich gelte als sicher, ich habe noch keinen verraten, das werde ich auch in Zukunft so halten.«
    Laura ließ nicht locker. »Das hier ist aber anders, zum Teufel! Ganz anders. Wer, glaubst du denn, befindet sich dort oben? Wer? Kannst du mir das sagen?«
    »Ein Gast!«
    »Nein, ein Teufel«, widersprach Laura mit dumpfer Stimme. »Ich sage dir, dass du dir einen wahren Teufel ins Haus geholt hast. Die Hunde haben es gespürt, du solltest auf sie hören und ihre Warnungen beachten.«
    »Hör doch auf, verflucht! Den Teufel gibt es nicht.«
    »Doch, es gibt ihn, wenn auch nicht so, wie man ihn kleinen Kindern zeigt. Ich bin davon überzeugt, dass sich hier bei dir das Böse eingenistet hat. Wir werden es noch zu spüren bekommen.«
    »Wenn du das meinst, dann kannst du ja verschwinden«, schlug der Armenier vor.
    »Ich bleibe.«
    »Auch wenn der Teufel hier wohnt?« Die Frage klang nicht einmal spöttisch, denn auch Sajastin war es unheimlich geworden.
    »Klar. Ich will dich nicht im Stich lassen. Du wirst schon sehen, dass du dich auf mich verlassen kannst.«
    Sie hatte sehr hektisch gesprochen. Ihr Dialog hatte auch nur Sekunden in Anspruch genommen, und sie hörten plötzlich, dass oben die Tür nicht mehr verschlossen war und die beiden Hunde in das Zimmer stürmten. Der Armenier kannte seine Tiere. Er wusste, was sie taten, auch wenn er sie nicht
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