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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer
Autoren: Jason Dark
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kann ich nichts für Sie tun. Das ist nun mal so, dabei bleibt es auch.«
    »Sie selbst haben keinen Verdacht?«
    Denkford schaute Suko an. »Wie sollte ich?«
    »Dürfen wir uns bei Ihnen denn umschauen?«
    »Bitte, bitte«, rief er laut. »Dagegen habe ich überhaupt nichts. Schauen Sie, was Sie wollen und wie viel Sie wollen. Wir haben nichts vor den Augen der Polizei zu verbergen.«
    »Wann beginnt die Versteigerung?« fragte ich.
    »In einigen Minuten. Sie halten mich auf.«
    Den Wink verstanden wir, nickten noch einmal und verließen das Büro des Hektikers in dem Augenblick, als sich das Telefon mit schrillem Läuten meldete.
    Suko fragte: »Willst du dich in den Lagerhallen nach irgendwelchen Koffern umsehen?«
    »Hat es Sinn?«
    »Weiß nicht. Vielleicht werden ja auch einige von den Dingern versteigert.«
    »Richtig, Alter. Und wir sehen uns die Leute genauer an, die sich für Koffer interessieren.«
    Einen Blick in die große Halle riskierten wir schon. Es waren mehrere Hallen. Was sich da in den Regalen stapelte, darüber konnten wir nur die Köpfe schütteln.
    Auch hier bemerkten wir eine gewisse Hektik. Die Arbeiter fuhren mit ihren Gabelstaplern umher, als gelte es, einen Weltrekord aufzustellen.
    Durch eine Seitentür gelangten wir in den Raum, wo die Versteigerung stattfand. Der Auktionator war schon anwesend. Er stand hinter seinem Pult und redete mit Denkford. Im Gegensatz zum Chef des Pfandhauses war er klein, auf seinem Kopf wuchsen fast keine Haare mehr, und die wenigen verteilten sich über den Ohren als dunkler, halbrunder Schatten. Der Mann trug einen braunen Anzug mit feinen Streifen. Der Schnitt war unmodern. Auf der Knollennase, die zu seinem runden Gesicht passte, klemmte eine randlose Brille.
    Denkford sah uns und flüsterte dem Auktionator etwas zu. Der drehte kurz den Kopf. Durch die Brillengläser warf er uns prüfende Blicke zu, stellte aber keine Fragen.
    Die Auktionshalle hatte sich schon fast gefüllt. Die Stühle waren fast alle besetzt. Wer jetzt noch kam, musste mit einem Stehplatz an den Seiten vorlieb nehmen, was nicht ungewöhnlich war, denn niemand kümmerte sich darum.
    Aufsichtspersonal entdeckten wir ebenfalls. Es waren Männer in grauen Kitteln, die rechts rote Armbinden trugen. Wir hatten Stehplätze und lehnten uns an die Wand. Dabei standen wir nicht sehr weit vom Pult entfernt. Uns fiel auf, dass Denkford immer öfter zur Uhr schaute. Aus irgendeinem Grunde war er noch nervöser geworden und wischte auch oft durch sein Gesicht.
    Dann kam er zu uns.
    »Können wir Ihnen helfen, Mr. Denkford?« fragte Suko.
    »Ich weiß nicht, kann sein.« Er schluckte und blickte sich dabei um. »Es geht um meine Sekretärin, Miss Taylor. Haben Sie sie vielleicht gesehen oder mit ihr gesprochen?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Sorry, aber wir kennen diese Dame nicht.«
    »Tja, das hatte ich mir gedacht. Komisch, nach Dienstbeginn sprach ich noch mit ihr.«
    »Haben Sie Miss Taylor denn weggeschickt?« erkundigte ich mich.
    »Ja, sie sollte noch die gestern eingetroffenen Versteigerungs-Gegenstände auflisten.«
    »Hat sie das getan?«
    »Ich hoffe, die Liste habe ich noch nicht bekommen. Ich schickte sie ins Lager.«
    »Dann würde ich dort mal nachsehen«, schlug ich vor.
    »Keine Zeit. Jedenfalls vielen Dank.« Er drehte sich um und hastete auf einige Arbeiter zu, um ihnen letzte Anweisungen zu geben. Die zu versteigernden Gegenstände wurden durch offene Schiebetüren an den Seiten in die Halle geschafft.
    »Seltsam, nicht?« fragte Suko.
    »Was?«
    »Das mit der Sekretärin.«
    Als ich seinen Blick sah, musste ich grinsen. »Wie du schaust, muss ich davon ausgehen, dass du mehr dahinter vermutest.«
    »So ähnlich.«
    »Sollen wir eingreifen?«
    Suko lächelte. »Besteht Grund? Ich frage mich, wie spannend eine Versteigerung sein kann.«
    »Wir wollen nichts kaufen, andere schon.«
    »Wie wäre es, wenn wir in die Lagerräume gehen? Möglicherweise entdecken wir nicht nur eine Sekretärin, sondern auch einen Koffer.«
    So eilig wie Suko hatte ich es nicht. Zumindest den Beginn der Versteigerung wollte ich abwarten.
    Der Anfang verzögerte sich, weil Brian Denkford den Nervösen spielte und auch weiterhin auf den Auktionator einredete. Der ärgerte sich inzwischen ebenfalls und deutete einige Male auf seine Uhr. Wie der Streit auch ausgehen mochte, mich kümmerte er nicht.
    Noch einmal schaute ich über die Köpfe der Anwesenden hinweg auch auf die andere Seite hin, wo ebenfalls
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