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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau
Autoren: Jason Dark
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und war quer durch Moskau gefahren. Natürlich hatten wir den Roten Platz nicht vergessen, und ich dachte an einen Fall, der hier begonnen hatte und uns schließlich in die Weiten Sibiriens führte, bis zu einem Atomkraftwerk, das von Zombies besetzt worden war. [2]
    Das lag schon Jahre zurück. Doch immer, wenn ich den Roten Platz sah, ob auf dem Bildschirm oder in natura, wie jetzt, wurde ich wieder daran erinnert.
    An einer Ampel stoppten wir. Wladimir drehte sich um. »Du gefällst mir nicht, John.«
    »Wieso?«
    »Du bist so still. Sonst hast du mehr erzählt.«
    »Vielleicht gibt es nicht viel zu erzählen.«
    »Doch, es gibt etwas«, meldete sich Bill. »John hat Sorgen, wir alle haben Sorgen.«
    »Was ist denn?«
    »Soll ich es erzählen, John?«
    »Meinetwegen.« Es drückte mir auf der Seele und wurde immer schlimmer, je mehr Zeit verstrich, in der ich nichts erreichen konnte.
    Wladimir fuhr langsamer, weil er intensiv zuhörte und sich keine Fehler im dichten Straßenverkehr erlauben konnte.
    Golden glänzte das Dach des Kremls. Das Kaufhaus Gom sahen wir auch und ebenfalls die großen Wohnblocks, die als Hotels und Touristenschuppen dienten.
    Seit Gorbatschow hatte eine gewaltige Reisewelle eingesetzt. Rußland war plötzlich »in« geworden. Man interessierte sich für dieses Land. Dementsprechend waren die Preise gestiegen. Es gab Überbelegungen in den Hotels und natürlich die entsprechenden Beschwerden.
    Ich hörte nur mit halben Ohr zu, was Bill Conolly unserem russischen Freund zu sagen hatte, doch Wladimir konnte nicht anders, er mußte anhalten und mich darauf ansprechen.
    »John, stimmt das so?«
    »Ja. Bill hat nicht gelogen. Mallmann ist tatsächlich zu einem Vampir geworden und will die Aktion D, die Aktion Dracula, weltweit fördern.«
    »Das heißt, auch wir könnten drinhängen?«
    »Kann sein.«
    Durch die Nase holte er schnaufend Luft. »Weshalb hast du mich nicht informiert?«
    »Weil es noch nicht so akut ist. Ihm geht es zunächst um den Besitz des Blutsteins, den aber habe ich . Er hat dafür meine Mutter in seiner Gewalt. Ich hoffe noch immer auf einen Austausch.«
    »Wenn er den Stein hat, kann er mächtig werden?«
    »So sieht es aus.«
    »Würdest du Mallmann den Stein denn überlassen, quasi im Austausch?«
    Ich senkte den Blick und hob die Schultern. »Weißt du, das ist eine Frage, die ich mir oft genug gestellt habe. Bisher allerdings konnte ich mich vor der Antwort drücken.«
    »Das hätte ich auch getan.«
    Wir fuhren wieder an! Moskau besitzt eine sehr große Innenstadt, nicht nur Grau in Grau, nein, wir entdeckten zahlreiche Grünflächen, größere und kleinere. Teiche schmückten fast alle größeren Parks.
    Die Fahrt brachte uns in die südlichen Bezirke der Stadt. Noch rollten wir auf einer der breiten Straßen dahin, die nicht so überfüllt waren wie bei uns.
    Lastwagen, Pkws, auch Radfahrer oder Bauern, die ihre Waren transportierten, kamen uns entgegen oder wurden von uns überholt.
    Es herrschte ein reges Leben und Treiben.
    Etwas weiter versetzt schoben sich die großen Wohnblocks in den Himmel. Graue Kästen, vollgepropft mit Menschen, aber auch kleine Gärten und ältere Häuser mischten sich in das Bild.
    Mir fiel das Geräusch eines lauten Motors auf. Im Fond drehte ich mich.
    Durch die Heckscheibe konnte ich den Lastwagen erkennen, der sich unserem Volvo näherte.
    Vom Fahrzeugtyp her war es ein Modell aus dem Ostblock, eine mir unbekannte Marke.
    Der Wagen fuhr relativ schnell. Über das Führerhaus hinweg erkannte ich die Plane, die über seine Ladefläche gespannt war und nicht sehr fest saß, denn sie flatterte im Wind.
    Wer hinter dem Lenkrad hockte, war schlecht zu erkennen, weil sich die Sonne in der Scheibe spiegelte.
    Qualmwolken begleiteten den Wagen, der schneller wurde und auf die Überholspur rollte.
    Golenkow hatte ihn auch gesehen. Er winkte durch das linke Seitenfenster dem Fahrer zu, weil er den Wagen vorbeilassen wollte.
    Dabei verringerte er sein Tempo.
    »Wenn der es eilig hat, soll er fahren.«
    Stinkend schob sich der Lkw heran, blieb für einige Sekunden auf gleicher Höhe und hatte uns überholt.
    Mein Blick fiel auf die Rückseite der Plane. Sie bestand aus zwei Hälften, die nur lose zusammengeschnürt waren. Der Wagen war schmutzig, das Nummernschild war kaum lesbar.
    Wieder drehte sich Wladimir um. »Wir haben noch eine Strecke vor uns, Moskau ist groß. Wie wär’s denn, wenn wir irgendwo etwas essen?«
    »Immer«, sagte
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