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0586 - Der Riese aus dem All

Titel: 0586 - Der Riese aus dem All
Autoren: Unbekannt
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offene Schleusenschotte der Space-Jet zu.
    Unwillkürlich erwartete er erneuten Widerstand, doch niemand und nichts hinderte ihn, in den Antigravschacht zu treten und darin bis in die Zentrale hochzuschweben.
    Der Pilot, der Waffenoffizier und der Funker saßen in ihren Sesseln und bewegten sich nicht. Der Kollektivmutant kniete mitten in der Zentrale auf dem Boden und stützte seine Hände auf die Oberschenkel. Er starrte Rhodan an wie ein fremdes Wesen, als dieser aus dem Schacht kam. Langsam erhob er sich. Rhodan sah, wie die Zehen sich durch die Spitzen der Stiefel herausschoben und sofort wieder darin verschwanden.
    „Wuriu", sagte er. „Hören Sie mich?"
    Der Kollektivmutant nickte. Sein Gesicht festigte sich, und die Augen blitzten trotzig auf.
    „Ich konnte nichts dafür, Sir", erklärte er. „Ich fühlte die parapsychische Aktivität und habe mich dagegen gewehrt, weil ich fürchtete, es sei das Böse aus dem Krater."
    Die Männer in den Sesseln bewegten sich. Verwirrt sahen sie sich um. Sie sahen aus, als seien sie plötzlich aus tiefem Schlaf erwacht.
    „Wuriu - was ist los? Wollen Sie nicht endlich klarer reden?"
    fragte Rhodan. Seine Stimme klang hart und energisch. Sie zwang den Kollektivmutanten zur Konzentration, und sie verfehlte ihre Wirkung nicht.
    Der Astralkörper richtete sich auf.
    „Es überfällt mich immer wieder wie Panik", antwortete er mit der Stimme Wuriu Sengus. „Ich habe festgestellt, daß der Start des Meteors Konsequenzen haben wird. Für alle. Das gesamte PEW-Metall ist plötzlich entfernt worden. Das wird schwerwiegende Folgen haben."
    Rhodan wartete. Er wollte den Mutanten nicht mit Fragen unterbrechen, um ihn nicht abzulenken.
    Aber der Kollektivmutant schwieg.
    „Ich verstehe Sie nicht, Wuriu", sagte Rhodan schließlich.
    „Welche Folgen meinen Sie?"
    Der Kollektivmutant fuhr herum und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf den Hauptbildschirm. Während Rhodan und der Mausbiber zur Space-Jet gesprungen waren, hatte Atlan die Fütterungsaktion für die Asporcos der Stadt eingeleitet.
    Ungeheure Massen von dehydrierten Nahrungsmitteln waren ausgeschleust und mit Wasser versetzt worden, während Roboter und Mannschaften zugleich bemüht waren, die Asporcos zur Vernunft zu bringen. Die Planetenbewohner verhielten sich ebenso wie bei der ersten Hilfsaktion. Sie griffen an mit allem, was ihnen als Waffen geeignet erschien. So waren die Offiziere der MARCO POLO erneut gezwungen, psychisch dämpfende Pharmaka in Gasform auszuschütten. Nur so konnten sie verhindern, daß die Asporcos sich bei ihrer unvernünftigen Verhaltensweise selbst verletzten oder gar töteten.
    Wiederum boten sich dennoch Bilder, wie Rhodan sie schon früher gesehen hatte. Zwei Männer oder auch Roboter mußten jeweils einen Asporco festhalten, während ein dritter ihn gewaltsam fütterte. Dabei überraschte eigentlich weniger, daß die Echsenabkömmlinge sich so heftig wehrten, als daß sie aus ihren ausgemergelten Körpern noch so viel Kraft mobil machen konnten.
    Rhodan konnte seinen Männern ansehen, wie anstrengend und deprimierend diese Arbeit zugleich war.
    „Die Asporcos benehmen sich wie irrsinnig", erklärte der Kollektivmutant. „Ich höre ihre Gedanken. Sie sind ständig in mir, und ich kann mich nicht gegen sie wehren. Sie schlagen immerzu auf mich ein."
    Er hielt sich die Hände gegen die Ohren, als könne er telepathische Sendungen auf diese Weise zum Schweigen bringen.
    „Ich halte das nicht mehr aus. Es macht mich wahnsinnig, ebenso wie es die Asporcos um ihren Verstand gebracht hat, daß das PEW-Metall jetzt nicht mehr auf diesem Planeten ist.
    Verstehen Sie, Sir? Die Asporcos sind irrsinnig, weil ihnen das PEW-Metall fehlt. Die Spangen, die sie auf dem Kopf tragen, genügen nicht mehr, ihren Verstand zu stabilisieren. Die Kraft schwindet."
    Rhodan blickte den Mutanten an. Er beachtete jede Bewegung des Kollektivs, und er fühlte, wie sehr die acht Mutanten litten, die in ihm lebten.
    „Bitte, Sir, lassen Sie mich dem Meteor folgen", flüsterte Wuriu Sengu.
    Perry antwortete nicht. Seine Gedanken überschlugen sich.
    Irgend etwas mußte geschehen. Befand sich Asporc in einer Sackgasse, aus der es keinen Ausweg mehr gab? Bestand tatsächlich nur die eine Möglichkeit, den Meteor hierher zurückzubringen, um wieder Ordnung auf dieser Welt und in den Hirnen der Asporcos zu schaffen?
    Der Kollektivmutant trat vor. Er griff nach den Armen des Großadministrators. Jetzt überschlug sich seine
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