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0582 - Das Monstrum

0582 - Das Monstrum

Titel: 0582 - Das Monstrum
Autoren: Jason Dark
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fleckenhaft und bunt in der Finsternis. Autos rauschten vorbei, und der Mörder traf keine Anstalten, stehenzubleiben.
    Noch einmal beschleunigte er sein Tempo. Der Mann stieß sich ab, als wollte er fliegen, erreichte den Rand des Gehsteigs, mit dem nächsten Sprung auch die Straße und kümmerte sich einen Dreck darum, daß die Ampel für Fußgänger auf rot stand.
    Zuerst traf ihn das Licht der beiden Scheinwerfer. Er zeichnete sich deutlich ab und wurde plötzlich von einem mächtigen Schatten erfaßt. Für den Zuschauer sah es aus, als würde er mit dem Schatten zerschmelzen, so hart klatschte er gegen die Front der Kühlerhaube.
    Dann löste er sich, flog davon wie ein lebloser Gegenstand, prallte auf das Pflaster, und der Truck rutschte auf ihn zu.
    Wie gesagt, die Straße war naß.
    Plötzlich war der Killer verschwunden. Wie ein Berg stand der Lastwagen auf und über ihm.
    Stille breitete sich aus. Suko überkam das Gefühl, als wäre der Betrieb eingefroren.
    Sekunden später erst gellten die Schreie auf, gleichzeitig mit dem wilden Hupen anderer Fahrer. Dazwischen jaulten rutschende Reifen, irgendwo schrillte die Trillerpfeife eines Bobbies.
    Suko war einer der ersten, die den Wagen erreichten. Der aussteigende schreckensbleiche Fahrer fiel ihm fast in die Arme. Der Mann war noch jünger. Er sah aus, als müßte er sich jeden Augenblick übergeben. Suko schob den Mann zur Seite und ging in die Hocke, um unter den Wagen schauen zu können.
    Ja, er sah ihn.
    Ein dunkler, länglicher Schatten lag zwischen den Vorder- und Hinterreifen. Der Killer bewegte sich nicht. Wenn ihn die Räder erfaßt hatten, war seine Überlebenschance gleich Null.
    Suko kroch unter den Wagen. Er bekam die Knöchel des Mannes zu fassen und zog den Bewegungslosen hervor.
    Zurück ließ er eine dünne Blutspur, denn der Killer war beim Aufprall schwer am Kopf verletzt worden.
    Suko zog den Mann so weit unter dem Wagen hervor, daß er vom Licht der Straßenbeleuchtung erfaßt werden konnte.
    Der Killer lebte nicht mehr, und er sah schrecklich aus. Um den Ort standen Gaffer, die konnten ebenfalls Blicke auf den Toten erheischen. Einige zogen sich sofort zurück, und es waren nicht nur die Frauen dabei. Suko richtete sich auf. Zwei Bobbies drängten sich vor, als der Inspektor seinen Ausweis zeigte.
    »Sie haben ihn verfolgt, Sir?« wurde er gefragt.
    »Ja.«
    »Weshalb?«
    »Er war der Kino-Mörder!«
    Die Bobbies starrten den Inspektor an. Auch sie hatten von dem furchtbaren Verbrecher gehört und bekamen im nachhinein noch eine Gänsehaut. »Und den haben Sie geschafft, Sir?«
    »Es sieht ganz so aus.«
    »Ja, dann…« Einer räusperte sich und hob die Schultern. »Ich weiß nicht, wie es …«
    »Lassen Sie mal, mein Lieber. Alles andere werde ich übernehmen. Das ist mein Fall.«
    »Wie Sie meinen.«
    »Aber Sie können die Mordkommission alarmieren. Und sorgen Sie dafür, daß die Neugierigen verschwinden.«
    »Natürlich, Sir.«
    Suko kümmerte sich um den Fahrer des Trucks, der einen Schock erlitten hatte. Der Mann lehnte am rechten Kotflügel, war bleich und zitterte wie ein Süchtiger, der unbedingt einen Schuß haben mußte.
    Der Mann erkannte Suko.
    »Nichts«, flüsterte er. »Ich konnte nichts dafür. Der ist mir genau in den Wagen gelaufen.«
    »Das weiß ich«, erklärte Suko mit ruhiger Stimme. »Es macht Ihnen auch niemand einen Vorwurf.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Scheiße, ich fühle mich mies.« Mit einer Hand strich er sein Haar zurück.
    »Sie werden der Polizeinoch Rede und Antwort stehen müssen, ansonsten sind Sie aus dem Schneider.«
    »Danke.«
    Suko ging zur Seite. Er hatte eine Frau gesehen, die auf die Kreuzung zulief.
    Es war Melody Ingram. Sie sah den winkenden Suko und blieb vor ihm stehen. »Ist er…?«
    »Ja, er kam unter einen Lastwagen.« Suko hob die Schultern. »Sie können sich vorstellen, daß er es nicht überlebte.«
    »Das glaube ich auch. Wissen Sie eigentlich, wie der Mann hieß?«
    »Noch nicht. Wir werden es später feststellen.« Suko wischte über seine Stirn, wo die Feuchtigkeit klebte. »Welch eine Nacht«, murmelte er.
    »Und welch ein Erfolg.«
    »Da haben sie recht, Melody.«
    Inzwischen waren auch die ersten Reporter eingetroffen. Blitzlichter zuckten auf, und Suko sah zu, daß er aus dem Dunstkreis der Pressefritzen geriet. Er zog Melody mit.
    »Die Öffentlichkeit ist nichts für Personen wie uns. Es ist besser, wenn man im Geheimen operiert.«
    »Ja, Sie haben die
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