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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn bisher soviel Mühe gekostet wie das Herumdrehen auf die rechte Seite. Sein Rücken flammte, so schlimm wütete der Schmerz.
    Er mußte sich auf den Bauch legen. Wie eine Schlange, nur nicht so geschmeidig, kroch er über die Ladefläche weiter auf das dort stehende Mobile zu.
    Die Totenköpfe, die Fäden, der kleine Mensch – es waren Dinge, die ihn noch einmal anstachelten. Um das Mobile zu verändern, brauchte er sich kaum zu bewegen. Es reichte, wenn er die Fäden faßte und sie in bestimmte Richtungen bewegte.
    Das mußte doch zu schaffen sein!
    Zentimeter für Zentimeter näherte er sich seinem Ziel. Speichel rann aus dem offenen Mund und vermischte sich mit seinem keuchenden Atem. Er konnte die Arme nicht zugleich ausstrecken, im rechten steckte mehr Kraft.
    Wieviel Zeit vergangen war, wußte er nicht. Die einzelnen Sekunden oder Minuten kamen ihm endlos vor. Aber er schaffte es, sein Mobile zu erreichen.
    »So!« keuchte Stanley Mason. »So…«
    Dann umfaßte er den ersten Faden. Er zog ihn von oben nach unten, den zweiten von links nach rechts, den dritten schaffte er ebenfalls zu bewegen, lachte schrill, bevor er mit einem letzten Seufzen zusammenbrach…
    ***
    Vor Kate Jackson tauchte eine farbige Kulisse aus zahlreichen Lichtern auf. Sie tanzte, sie bewegte sich, und sie entließ einen Wirrwarr aus Musik und lauten Stimmen.
    Der Jahrmarkt hatte um diese Zeit Hochkonjunktur. Überragt wurde das Gebiet von den illuminierten Gondeln des Riesenrads, das langsam und gemächlich seine Kreise zog.
    Auch dies bekam Kate nur am Rande mit. In ihren Augen schien sich das Tränenwasser in kleine Flammen verwandelt zu haben, so stark brannte es.
    Sie hatte die Arme vorgestreckt, als wollte sie sich irgendwo festhalten, um sich den letzten Rest der Strecke einfach weiterziehen zu können.
    Schläuche behinderten ihren Weg. Sie stolperte, fing sich wieder, spürte plötzlich starke Arme, in die sie unwissentlich hineingefallen war, und wurde gehalten.
    »He, Süße, was ist?«
    Sie schaute in ein Gesicht, in dem ein dunkler Drei-Tage-Bart wie ein Schatten schimmerte.
    »Laß mich los!«
    »Warum so eilig? Du…«
    Sie befreite sich mit einer wütenden Bewegung, um mit den nächsten Schritten in eine der Gassen zwischen aufgestellten Buden hineinzustolpern. Der Geruch von Zuckerwatte und Popcorn erreichte ihre Nase. Er vermischte sich mit dem von Bratfisch, Gyros und Gewürzen.
    Die bunten Lichter umtanzten und umtaumelten sie wie farbige Geister. Die Gesichter der Besucher, mal hell, mal bunt angemalt, sah sie nur als einen wirbelnden Reigen. Die Stimmen brandeten wie Wellenschläge gegen ihre Ohren.
    Man machte der taumelnden Gestalt den Weg frei. Ohne es zu merken, bewegte sich das Mädchen auf das große Viereck des Auto-Scooters zu. Dort stolperte Kate die beiden breiten Stufen hoch.
    Die Fläche mit den bunten, fahrenden Wagen darauf verschwamm vor ihren Augen zu einem tosenden Wirbel. Sie klammerte sich an einem Pfosten fest und sah vor sich die Gestalten zweier junger Männer, die sie bei ihren Stunts gesehen hatten.
    »Da ist ja die Kleine auf dem heißen Ofen. Du warst scharf, echt.«
    »Laßt mich – bitte!«
    Sie lachten. »Ist dir schlecht?«
    »Nein, ich…«
    »Komm mit, du kannst einen Schluck vertragen. Wir werden uns die Nacht schon toll einrichten…«
    »Laßt sie los!«
    Suko hatte nicht laut gesprochen. Wie ein Geist war er neben dem Pfosten erschienen.
    Die jungen Männer schauten ihn an und vergaßen auch nicht, in seine Augen zu sehen.
    Dieser Blick reichte ihnen. Sie wußten nun, daß sich Suko vor den Leuten nicht fürchtete.
    »Ja, okay, Schlitzauge. Wir lassen dir die Süße. Aber lauf uns nicht noch mal über den Weg!« Einer der Kerle drohte Suko mit dem Zeigefinger.
    Das sah auch Kate. »Nimm den Finger weg, sonst bricht er ihn dir, du Arschgesicht.«
    »Packt euch!«
    Sie gingen, drehten sich noch einmal um, das nahmen Suko und Kate nicht wahr.
    »Was ist passiert?« fragte der Inspektor.
    »Die Hölle, Suko. Es war die reine Hölle. Ich… ich kann nicht mehr, verstehen Sie?«
    »Es hängt mit Mason zusammen, nicht?«
    »Und wie.« Kate erzählte, immer wieder unterbrochen durch ihre keuchenden Atemzüge. Sie hielt sich auch nicht mehr fest, redete mit Händen und Füßen.
    Die Besucher des Jahrmarkts nahmen keine Notiz vor ihnen. Für sie war es ein Paar wie viele andere auch.
    Vielleicht ein wenig überdreht, ansonsten normal.
    »Kate, Sie haben diesen Mason also außer
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