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0572 - Die Stunde des Symbionten

Titel: 0572 - Die Stunde des Symbionten
Autoren: Unbekannt
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die TIMOR hinweg. Sekunden vergingen, dann detonierten sie mehr als hundert Kilometer südlich des Kreuzers und erzeugten ein nukleares Inferno.
    Nach den Augenblicken des ersten Erstaunens brandete im Kommandostand Gelächter auf. Mentro Kosum hörte es fast fassungslos. Worüber lachten sie? Über eine einzige Salve, die fehlgegangen war? Was, wenn die nächste traf? Das Schiff wurde nicht darunter leiden - aber vor welche Wahl wurden dann sie gestellt sein, sie, die um ihrer Sicherheit und den Ruf des terranischen Imperiums willen nicht dulden durften, daß eine primitive Technologie wie die des Planeten Asporc ihnen die Stirn bot.
    Plötzlich kam er sich wie in einem Tollhaus vor. Es drängte ihn, allein zu sein. Er verließ den Kommandostand. Langsam, die Hände tief in den Taschen und den Blick zu Boden gerichtet, schritt er am Rand des Deckmittelgangs entlang.
    Er versuchte, die Situation zu analysieren. Als die TIMOR zur Landung auf Asporc ansetzte, hegte aufgrund der Beobachtungen, die die Mutanten angestellt hatten, niemand auch nur den geringsten Zweifel, daß auf der Welt der Asporcos nicht alles mit rechten Dingen zuging. Von der Oberfläche des fremden Planeten schlug den Terranern ein Wirrwarr emotioneller Impulse entgegen, die in ihrer Gesamtheit Verwirrung, Haß, Furcht und Panik zum Ausdruck brachten.
    Heydrac Koat war überaus bestürzt gewesen, denn er kannte seine Rassegenossen als intelligente, ausgeglichene Wesen, die nicht zur Panik neigten. Aus den Beobachtungen der Mutanten wurde mithin der Schluß gezogen, daß Asporc und seine Bewohner vorläufig mit Vorsicht zu genießen seien.
    Soweit es Mentro Kosum anging, war das immer noch der Fall.
    Nichts hatte sich geändert. Die Asporcos waren immer noch in Panik befangen und betrachteten die Landung des terranischen Raumschiffes aus irrationalen Gründen als einen feindlichen Akt, gegen den sie sich zur Wehr setzen mußten. Warum dann, fragte sich Mentro, war Perry Rhodan so fest davon überzeugt, daß plötzlich alles in Ordnung sei? Warum zeigten die Männer im Kommandostand keine Spur der Sorge mehr, die sie noch vor kurzem empfunden hatten? Warum war er, Mentro Kosum, der einzige, der die Expedition der TIMOR weiterhin von unbekannten Gefahren bedroht sah?
    Die Möglichkeit, daß die Besatzung des Schiffes von außen her mental beeinflußt wurde, ließ sich in einer solchen Lage nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Zwar handelte es sich bei den Männern und Frauen der TIMOR in der Mehrzahl um solche, die gegen jede bekannte Art der Mentalbeeinflussung immun waren. Aber Asporc war eine fremde Welt mit einer fremden Zivilisation, und die Beeinflussung mochte gerade von der Art sein, gegen die sowohl Operationen als auch Mikrogeräte hilflos waren.
    Fand eine solche Beeinflussung tatsächlich statt, dann erhob sich natürlich die Frage, wer der Beeinflußte sei - Mentro Kosum mit seinem fortwährenden Pessimismus oder die restliche Besatzung, die fest davon überzeugt war, daß ihr auf Asporc nicht die geringste Gefahr drohte. Das Verhältnis der Zahlen schien gegen Mentro Kosum zu sprechen. Aber Mentro hatte im Laufe seines Daseins genug Selbstvertrauen entwickelt, um zu glauben, daß er trotzdem im Recht sein könne.
    Ohne zu wissen, wie er seine Schritte gelenkt hatte, fand er sich plötzlich wieder in dem kleinen Raum, dem sogenannten „Denkloch", in dem Perry Rhodan ihn vor fünfzehn oder zwanzig Minuten aus dem Nachdenken geschreckt hatte. Das Mobiliar war spärlich. Es gab nur den großen Bildschirm, ein paar Kommunikationsanschlüsse, einen mittelgroßen, fest eingebauten Tisch und ein paar bequeme Sessel. Mentro ließ sich in einen der Sessel fallen, dessen gegliederte Struktur sich den Umrissen seines hageren Körpers bequem anpaßte. Von neuem starrte er auf den Bildschirm, aber diesmal nahm er wahr, was er sah.
    Asporc war eine schöne Welt, warm und von einer Fruchtbarkeit, die aus den Nähten zu platzen schien. Die TIMOR war auf einer grasbewachsenen Ebene gelandet, die im Norden von einer Kette bewaldeter Hügel begrenzt wurde. Die Ebene war grasbewachsen, und aus den dunklen, vom Wind gewellten Fluten halbmannshohen Grases drängte sich hier oder dort der Umriß eines Busches oder die Silhouette eines Baumes. Die Kuppen der Hügel dagegen waren dicht bewaldet. Nach Süden hin - das wußte Mentro - streckte sich das Grasland, bis es in salzigen Sumpf überging. Dieser wiederum grenzte an eines der vielen Binnenmeere, die es
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