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0569 - Das Korps der Cappins

Titel: 0569 - Das Korps der Cappins
Autoren: Unbekannt
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der Vergangenheit ruft den Reiter des Blauen Pferdes. Das Mädchen und das Pferd sind bei mir. Wir kommen!‘ Senden Sie das, bis Sie Antwort erhalten!"
    Die Antwort kam bald.
    Das Abbild des Ganjasen stand störungsfrei im Bildkubus des Hyperkoms.
    Ich sah ein scharf geschnittenes Gesicht mit schmaler gekrümmter Nase, hellbrauner Haut, breitem Kinn und hellblauen lächelnden Augen. Das schwarze Haar war voll und lang.
    Ovaron öffnete den Mund.
    „Ich grüße Sie, Perry!" sagte er mit dunkler Stimme. „Und ich freue mich sehr, Sie wiederzusehen."
    „Ich grüße Sie ebenfalls", erwiderte Rhodan. „Und meine Freude über unser Wiedersehen ist nicht geringer als Ihre."
    „Willkommen, Ganjo!" rief Merceile. Die Takererin war ebenfalls in den Erfassungsbereich der Bildelektronik getreten.
    Ovarons Augen leuchteten auf.
    „Merceile! Wie geht es Ihnen?"
    „Gut, Ganjo. Aber allmählich bekomme ich Sehnsucht nach der Heimat. Wie sieht es denn in Gruelfin aus?"
    Ovarons Gesicht wurde ernst.
    „Seit einigen Wochen besser", antwortete er. „Die Befriedung Gruelfins dauerte erheblich länger, als wir damals nach Rhodans Abflug vermuteten. Alle möglichen Cliquen versuchten, die Herrschaft über die Galaxis an sich zu reißen. Andere Machtgruppen wollten mich stürzen - aus den unterschiedlichsten Gründen."
    Er seufzte.
    „Sonst hätte ich mich längst gemeldet und der Menschheit geholfen. Ich wußte seit über zwei Jahren, daß die Intelligenzen eurer Galaxis verdummt waren, aber ich konnte kein einziges Schiff entbehren - und ich konnte auch nicht aus Gruelfin weg."
    Takvorian schob seinen Pferdekopf über Rhodans Schulter und sagte: „Die Wiedersehensfreude ist darum nicht geringer, mein Reiter."
    Ovaron lachte kurz auf.
    „Da hast du recht, mein braver Gaul. Ich freue mich wirklich sehr, euch alle wohlbehalten zu sehen. Manchmal..." Sein Gesicht verdüsterte sich, und er schüttelte den Kopf.
    Ein elektronischer Gong hallte aus den Lautsprechern der Rundrufanlage, dann sagte Orana Sestore sachlich: „Wir haben Ovarons Schiff geortet. Frage: Hat der Ganjo uns ebenfalls in der Ortung?"
    „Einen Augenblick", bat Ovaron.
    Er verschwand aus dem Bildkubus. Als sein Abbild wieder auftauchte, sagte er: „Ja, wir haben Sie ebenfalls geortet."
    Rhodan schaltete den Interkom ein.
    „Kommandant Sestore, lassen Sie bitte von der Hauptpositronik einen Annäherungskurs für die ULAN BATOR und Ovarons Schiff errechnen."
    „Läuft bereits, Sir", erwiderte Orana.
    Sekunden später lieferte die Hauptpositronik die benötigten Daten. Sie wurden gleichzeitig an den Autopiloten der ULAN BATOR und den von Ovarons Schiff übermittelt - und ohne daß ein Mensch eine Taste drückte, leiteten beide Raumschiffe das koordinierte Manöver ein. Die Begleitschiffe der ULAN BATOR blieben auf Rhodans Befehl zurück.
    Eine gute halbe Stunde verging dennoch, bis das Schiff des Ganjos, die DIODAN, längsseits ging und von einem Fesselfeld der ULAN BATOR gehalten wurde.
    Beide Raumschiffe bewegten sich mit halber Lichtgeschwindigkeit vor dem Schwarmkopf her, sonst wären sie innerhalb kurzer Zeit eingeholt worden.
    Nach der überaus herzlichen Begrüßung einigten sich der Großadministrator des Solaren Imperiums und der Ganjo des Ganjasischen Reiches darüber, daß beide Schiffe in den Schwarm fliegen sollten.
    Und während dieses Fluges berichtete der Ganjo...
    Am 3. Februar dieses Jahres war er mit seinem kleinen Raumschiff vor dem Schwarm angelangt. Er hatte nach dem Solsystem gesucht. Vergeblich.
    Langwierige Berechnungen des Ganjasen ergaben schließlich einen hohen Wahrscheinlichkeitsgrad dafür, daß das Solsystem entweder vom Schwarm geschluckt oder bei der Kollision zertrümmert worden war.
    Die vor dem Schmiegeschirm umherwirbelnden Planetentrümmer sprachen eine deutliche Sprache.
    Dann, vor einigen Tagen, hatte sich eine Strukturlücke im Schmiegeschirm gebildet.
    Ovaron hatte sämtliche Systeme seines Schiffes ausgeschaltet - bis auf die passive Energieortung. Deshalb beobachtete er, wie verschiedene Raumschiffe und kleine Verbände durch die Strukturlücke nach draußen flogen - und wie zahlreiche andere Raumschiffe aus dem schwarmexternen Raum hineinflogen.
    Der Ganjo des Ganjasischen Reiches zögerte, weil er keine Ahnung hatte, wem die ein- und ausfliegenden Raumschiffe gehörten. Als er sich endlich dazu entschloß, einen verschlüsselten Pararaumrichtstrahl durch die Strukturlücke zu schicken, schloß sich der
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