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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vor denen sie per zeitlosem Sprung hatten fliehen wollen…
    ***
    Alles brach zusammen.
    Unter Yolyn löste sich das Kirchenbauwerk auf, begann zu zerbröckeln.
    Sie hatte es gerade noch geschafft, sich von dem mächtigen Gebäude zu entfernen, sah jetzt, wie es in sich zusammensank.
    Gerade so, als wäre es gesprengt worden!
    In einer gigantischen Staubwolke, die sich nach allen Seiten ausbreitete, verschwand es.
    Und diese Staubwolke hüllte die Feinde Gryf und Zamorra ein, aber auch die Vampire aus Llanrhyddlad, die diese Feinde jetzt fast erreicht hatten. Yolyn konnte nicht mehr erkennen, was dort unten geschah.
    Aber sie mußte es wissen!
    Nichts lief mehr nach Plan! Was geschah wirklich?
    Sie jagte in die Tiefe, hinein in den Staub. Sie stieß Ultraschallschreie aus wie eine echte Fledermaus, um sich in dem Staub zu orientieren.
    Aber die Echos fehlten.
    Da war nichts.
    Es war, als würde sie in ein absolutes Vakuum fliegen!
    Und plötzlich prallte sie gegen zwei Menschen.
    Sie konnte wieder sehen; sie sah nicht mehr undurchdringliche Staubwolken, hörte keine prasselnden, krachenden Trümmer mehr, sondern sah - Menschen!
    Der Himmel war auch nicht mehr grün. Schwarz war das Firmament, an dem silberne Sterne funkelten und die weiße Vollmondscheibe schon tief hing.
    Einer der beiden Männer packte sie, wirbelte herum. Sie sah eine Armbanduhr, sah die Anzeige darauf:
    28:96 Uhr!
    Aber im gleichen Moment veränderte sich diese Anzeige, auf die sie nicht mehr achten konnte, weil der Mann sie seinem Begleiter entgegenstieß.
    Zamorra!
    Oder war der blonde Wuschelkopf, mit dem sie das Lager geteilt hatte, gar nicht Zamorra?
    War er Gryf?
    Aber es war eigentlich gleichgültig, er war ein guter Liebhaber gewesen, und sie schnappte nach ihm, nach seinem Hals, um sein Blut zu trinken und den Keim in ihn zu pflanzen, der auch ihn zum Vampir machen würde.
    Etwas traf sie.
    Brannte in ihr, glühte, verbrannte, zerschmolz sie.
    Silbernes Licht Weißer Magie!
    Es zerstörte, was sie war, löschte sie aus, löschte alles aus!
    Wäre sie nur eine Vampirin gewesen, eine Untote, ehemals menschlich, hätte die Weiße Magie sie erlöst.
    Doch sie war Sarkanas Tochter. Tochter eines Dämons. Eine Erlösung gab es für sie nicht.
    Es gab die Vernichtung, den Sturz in den Abyssos. Das Ende, den Tod.
    Sie schrie, aber sie schrie nicht lange. Die Verbindung zu ihrem zerfallenden Körper riß. -Yolyn gab es nicht mehr.
    Eine Vampirdämonin aus der Sarkana-Sippe gab es nicht mehr.
    ***
    Vier Vampire, die von Yolyn infiziert worden waren, starben mit der Dämonin. Sie waren mehr oder weniger ihre Kreaturen, waren ihr hörig, waren mit ihr verbunden.
    Als Yolyns Existenz endete, endete auch die Existenz dieser Vampirwesen.
    Nicht weit von Zamorra und Gryf entfernt zerfielen sie. Mitten im Sturmlauf auf ihre Opfer brachen sie zusammen, verwehten aus der Bewegung heraus zu Staubwolken.
    Von den anderen war nichts mehr zu sehen.
    Auch die Umgebung hatte sich verändert.
    Nur das gewaltige, eindrucksvolle Kirchengebäude stand noch. Das wälische Dorf jedoch gab es ringsum nicht mehr.
    Statt dessen gab es die gepflegten Häuser einer Stadt, die den gepflasterten Hof rund um die Kirche einfaßten. Es gab Markierungen, gab Verkehrsschilder, und ein paar sicher unrechtmäßig hier geparkte Autos gab es auch.
    Zamorra erkannte die Kennzeichen. Er erkannte auch die Schrift auf den Schildern.
    Aber Gryf kam ihn zuvor.
    »Bei Merlins Zahnstocher«, ächzte der Silbermond-Druide. »Wir sind in Deutschland gelandet. Diese Kirche -steht mitten in… und gehört zu… Freiburg…«
    ***
    In Llanrhyddlad sahen sich ein Mann und vier Frauen an. Sie blickten auf die Staubschicht, die einmal der Wirt ihrer Dorfschänke gewesen war. Daß sie eben noch alle vampirisch und nicht menschlich gewesen waren, daß sie zwei Fremde hatten töten wollen, wußten sie nicht mehr.
    Sie waren keine Vampire, waren es nie gewesen. Sie hatten sich nur durch schwarzmagische Manipulation so gefühlt, wie Vampire empfunden und auch vampirische Kraft besessen.
    Erinnerungen daran besaßen sie nicht, nur Gedächtnislücken, die sich nicht füllen ließen.
    Und das war auch besser so.
    Einige von ihnen hatten noch den vagen Eindruck, dort, wo die kleine Kapelle stand, eben noch in der Düsternis eine riesige Kirche gesehen zu haben, die in einer gewaltigen Staubwolke zusammensank. Doch je intensiver sie über diese seltsame Erinnerung nachdachten, desto mehr verblaßte sie.
    Als
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