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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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in Lerrys’ Nähe!
    Lerrys fauchte ihn mit seinem vampirischen Raubtiergebiß an.
    Unwillkürlich tat Zamorra einen Schritt zur Seite - und trat fehl.
    Unter ihm befand sich kein fester Boden mehr.
    Aus schwindelerregender Höhe stürzte er vom Kirchendach in die Tiefe!
    Sofort versuchte er sich wieder durch Gedankenkraft zu retten.
    Nur - diesmal funktionierte es nicht…
    ***
    Sarkana hatte Zorrn eingeholt. Der Corr befand sich in der Gesellschaft von Astaroth und Astardis. Sie unterstützten ihn dabei, daß die gewaltige Energie, die von Angehörigen der Dämonensippen bereitgestellt wurde, gebündelt und zielgerichtet eingesetzt wurde.
    Natürlich war Astardis auch hierbei nicht persönlich anwesend.
    Wie immer hatte er einen Doppelkörper entsandt, der ihm selbst entsprach und so handeln konnte, wie Astardis selbst es getan hätte.
    Wo sich das Original befand, wo der Erzdämon selbst hauste, wußte niemand. Es war ein streng gehütetes Geheimnis. Wohl niemand in der Hölle konnte sich erinnern, wann Astardis einmal persönlich in Erscheinung getreten war.
    Sein feinstofflicher Doppelkörper konnte jedes von Astardis gewünschte Aussehen annehmen, und Astardis war durch ihn unangreifbar - selbst ein magischer Schadzauber traf nur die Imagination, nicht den Dämon selbst.
    Jetzt reagierte der Doppelkörper nicht einmal auf Sarkanas Erscheinen. Astaroth aber hob den Kopf, und Zorrn fuhr herum.
    »Macht es rückgängig!« schrie Sarkana. »Ihr wißt nicht, was ihr tut! Zorrn will euch zu einer groben Unvorsichtigkeit verleiten!«
    »Zu spät«, grinste ihn Zorrn breit an. »Ich habe die Steuerung des Projektes bereits übernommen!«
    Da vergaß Sarkana seinen Adel, seine sonstige überhebliche Vornehmheit.
    Er wurde für ein paar Sekunden ganz rustikal.
    Er schlug Zorrn einfach nieder!
    ***
    Zamorra streckte die Hände aus, bekam etwas zu fassen.
    Der Ruck, mit dem sein Sturz jäh aufgehalten wurde, riß ihm fast die Arme aus den Schultergelenken.
    Er schrie auf.
    Der Dhyarra-Kristall, den er bis jetzt festgehalten hatte, aber nicht hatte einsetzen können, entfiel ihm, prallte ein paar Meter tiefer auf einen Mauervorsprung und sauste dann weiter in die Tiefe.
    Ebenso das Amulett. Zamorra brauchte beide Hände, um sich festzuhalten.
    Das Amulett konnte er jederzeit zurück rufen; der Verlust des Dhyarra-Kristalls war schwerwiegender. Er konnte nur hoffen, daß er den relativ kleinen Sternenstein später wiederfand.
    Zamorra hing an einem der steinernen Drachen- und Dämonenköpfe, die in schwindelerregender Höhe Dachkanten und Fassaden zierten, und war wehr- und waffenlos.
    Seine Beine pendelten frei in der Luft.
    Wie hoch er sich über dem Boden befand, wußte er nicht; er verzichtete auch auf einen Blick nach unten.
    Wichtiger war, was der Vampir Lerrys oben tat.
    Lerrys beugte sich vor. Zamorra sah ihn hoch über sich an der Kante des Turmhelms, von dem er gestützt war. Jetzt erst wurde ihm klar, wo er sich vorhin befunden hatte.
    Jetzt stellte er für Lerrys die perfekte Beute dar. Der Vampir brauchte nur zu ihm herunter zu fliegen. Wenn Zamorra sich gegen ihn zur Wehr setzen wollte, mußte er loslassen - und stürzte wieder. Verloren war er also so oder so.
    Aber vielleicht war es sinnvoller, sich von Lerrys beißen zu lassen und durch die Übertragung des Keimes dabei selbst zum Vampir zu werden. Nicole hatte dieses Schicksal auch schon mal erlitten, und sie war wieder von dem Keim befreit worden. Zamorra wußte zwar nicht, ob es die südamerikanische Waldhexe noch gab, die sich damals um Nicole gekümmert hatte, oder ob es eine andere Möglichkeit gab, sich wieder zu befreien, doch er war bereit, dieses Risiko einzugehen. Es bot ihm immerhin eine schwache Überlebenschance. [5]
    Die Alternative war der Tod auf den harten nassen Pflastersteinen etliche Meter unter ihm.
    Vor langer Zeit einmal hatte er es fertiggebracht, mit Hilfe des Amuletts seinen Sturz abzufangen und langsam wieder aufwärts zu schweben. Es hatte ihn eine Menge Kraft gekostet damals, doch es war gelungen.
    Aber darauf konnte er sich jetzt nicht mehr verlassen. Das Amulett war möglicherweise viel schwächer als damals, vor mehr als anderthalb Jahrzehnten, und vielleicht gehorchte es ihm auch in diesem Fall überhaupt nicht.
    Aber Lerrys dachte gar nicht daran, vampirische Flugkunststücke vorzuführen und Zamorra erneut anzugreifen. Er stand nur da oben, als dunkle Silhouette vor dem immer grüner werdenden Himmel… Und er grinste
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