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056 - Metropole der Angst

056 - Metropole der Angst

Titel: 056 - Metropole der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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der einen Totenkopf auf seinen Schultern trug, war sie nach Hause gegangen und hatte gemordet, wie es von diesem Moment an ihre Bestimmung war.
    Aber der Junge hatte noch eine Überraschung für mich.
    »Daddy sagte, ich solle zu den Nachbarn laufen… Aber nicht zu dem großen Mann mit den Silberhaaren…«
    Ich stürzte den Bourbon in meine Kehle, als wäre es Apfelsaft.
    Der Reporter behauptete, die Polizei habe festgestellt, daß es in der ganzen Nachbarschaft keinen Mann gebe, auf den Timmys Beschreibung passe.
    Natürlich nicht, jetzt nicht mehr, weil der Kerl sich rechtzeitig abgesetzt hatte.
    Es folgten Statements von Ärzten und Polizisten. Ich raufte mir die Haare, als ich hörte, was da alles verzapft wurde. An die Wahrheit kamen sie nicht annähernd heran.
    Die Wahrheit, wie ich sie sah, schaute folgendermaßen aus: Metal, der Silberdämon, befand sich in New York, und wahrscheinlich war auch Mago, der Schwarzmagier, hier. Bestimmt aber gab es mindestens einen seiner Schergen in dieser Stadt, und der hatte Timmys Mutter zum Totenkopf-Zombie gemacht.
    Mir war bekannt, daß Metal verletzt war. Er hätte auf Protoc nicht mit uns kämpfen können, wenn ihm Mr. Silver nicht mit Magie ausgeholfen hätte. Die Magie mußte ihn nach dem Kampf bald wieder verlassen haben, und das magische Gift in seinem Körper mußte wieder akut geworden sein.
    Mit anderen Worten, Metal hätte Hilfe gebraucht, und die schien er von Mago bekommen zu haben.
    War es zu einem Bündnis zwischen Mago und Metal gekommen?
    Mago haßte niemanden mehr als Atax, der schuld daran war, daß er das Höllenschwert nicht mehr besaß.
    Der Schwarzmagier wollte sich mit Sicherheit rächen.
    Atax versuchte die Feinde des Lichts zu organisieren und wollte sich wahrscheinlich zu ihrem Oberhaupt machen. Wenn ihm das gelang, war er von Mago kaum zu bezwingen, deshalb brauchte auch der Schwarzmagier Verbündete, und ich konnte mir durchaus vorstellen, daß er ihn in Metal gefunden hatte.
    Metal und Mago in New York.
    Ich fragte mich, warum sie ausgerechnet hierher gekommen waren, und ich konnte dafür nur einen einzigen plausiblen Grund erkennen: Atax war auch hier.
    New York war zu einer Metropole der Angst geworden!
    ***
    Mr. Silver brachte mir ein geschmackvoll gemustertes Hemd und eine gut sitzende Freizeitjacke.
    Ich überfiel ihn mit meiner Sensation, und Mr. Silver sagte: »Donnerwetter, Tony, da könnte wirklich etwas dran sein.«
    Ich schaltete das TV-Gerät aus. Während ich die neuen Sachen anzog, sagte ich: »Irgendwann und irgendwo werden Atax, Mago und Metal aufeinanderprallen. Dann geht es rund.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Metal schon soweit ist, um an einem Kampf gegen Atax teilzunehmen«, sagte Mr. Silver. »Und Mago allein wird sich hüten, Atax anzugreifen.«
    »Er hat seine Schergen«, gab ich zu bedenken. »Erinnere dich daran, wie dir diese Höllenschergen zusetzten. Du verlorst damals deine übernatürlichen Fähigkeiten.«
    »Atax wird sich vorsehen. Es ist nicht sicher, daß es jetzt schon zu einer Konfrontation kommt, aber irgendwann wird es passieren.«
    »Was meinst du«, sagte ich. »Wer hat mir Julie Ross geschickt? Sie sagte, sie käme auf Patrick Blackthorns Wunsch. Kann sie nicht von Atax oder Mago geschickt worden sein?«
    »Wir werden es herausfinden«, sagte der Ex-Dämon zuversichtlich.
    »Dann mal an die Arbeit«, bemerkte ich und verließ mit dem Hünen das Hotel.
    Ich nahm den Dodge. Mr. Silver mußte sich erst einen Leihwagen besorgen. Beim nächsten Postamt hielt ich an und durchstöberte Telefon- und Adreßbücher. Es gab Hunderte, die Ross hießen, aber zum Glück nur eine Julie, und deren Adresse schrieb ich mir auf.
    Als ich zu meinem Leihwagen zurückkehrte, wollte ein Cop soeben meine Nummer notieren. Als er hörte, daß ich Engländer war, riet er mir, nächstens besser auf die Verbots- und Gebotsschilder zu achten und ließ es dabei bewenden.
    Ich setzte die Fahrt fort, durchquerte die Süd-Bronx, wo die Slums am dreckigsten sind und die Verbrecher am dichtesten beisammen wohnen, kam in den Norden dieses Stadtteils und erreichte ein neu errichtetes Wohnviertel.
    Helle Apartmenthäuser ragten inmitten einer grünen Parklandschaft auf, und hier war die echte Julie Ross zu Hause.
    Als ich klingelte, öffnete sie, und da wir keinen Termin vereinbart hatten, musterte sie mich neugierig. Sie sah mich zum ersten Mal, ich sie nicht Haargenau das gleiche Mädchen hatte mich in meinem Hotelzimmer mit

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