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0555 - Verrat der Götter

0555 - Verrat der Götter

Titel: 0555 - Verrat der Götter
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gebracht hatte.
    »Welcher Tempel?« fragte Zamorra.
    »Natürlich der Tempel des OLYMPOS!«
    Natürlich…
    Zamorra erhob sich wieder.
    »Sorgt für den Verletzten«, ordnete er noch einmal an. »Mogul Taigor wird es euch danken.« Er versuchte, seiner Stimme einen spöttischen Klang zu geben.
    Er griff zu und zerrte Cali mit sich, härter, als es normalerweise seine Art war. Aber Härte gehörte zu seiner Rolle.
    Im Gang wandte er sich noch einmal um.
    »Vielleicht solltet ihr Taigor aber nicht verraten, wie leicht es ist, hier einzudringen! Wer das schafft, dem gelingt es auch, in des Moguls Gemächer einzubrechen und ihn zu meucheln - ihr Schlafmützen!«
    Er setzte seinen Weg fort und zerrte dabei Cali immer noch hinter sich her.
    Noch immer waren die Krieger völlig verblüfft und durcheinander.
    Aber das konnte sich jeden Moment ändern.
    Und natürlich wußten sie dann auch, wohin er sich wandte.
    Zum OLYMPOS-Tempel.
    Weil dort der Gnom war…
    ***
    Cantho lächelte, als er aus dem Fenster blickte und im Osten die Sonne aufgehen sah. Er ging hinüber zu dem Teil des Palastes, in dem sich die Räumlichkeiten der Gäste befanden.
    Auch Tiana, Joscans Tochter, wohnte dort. Diese Nacht war die erste und die letzte, die sie in diesem Haus in einem Gästezimmer zubrachte. In der kommenden Nacht schon würde sie zur Familie gehören, als Canthos Frau.
    Cantho beglückwünschte sich im stillen. Tiana gefiel ihm, und auch wenn er ihr nur vorspielte, sie wirklich zu lieben, mochte er sie zumindest. So ließ sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Er durfte gar nicht daran denken, daß es auch anders hätte kommen können. Beispielsweise, daß sie beide aus politischen Gründen mit anderen verheiratet worden wären…
    Laut klopfte er an. Obwohl er keine Antwort erhielt, trat er ein, durchmaß die beiden Vorräume mit energischen Schritten und erreichte das Schlafgemach seiner Braut. Sie lag auf dem Rücken, die Augen geschlossen, und atmete ruhig. Etwas zu ruhig, wie Cantho schmunzelnd feststellte.
    Nun ja, warum nicht?
    Er näherte sich ihrem Bett, ließ sich auf die Kante nieder und küßte Tiana. Da öffnete sie die Augen.
    »Ich wünsche dir den schönsten Tag und alles Glück dieser Welt«, lächelte Cantho. »Ganz schon frech, so zu tun, als ob du schliefest…«
    Tiana setzte sich auf. Das dünne Laken verrutschte etwas und gab ihre weiche Samthaut frei.
    »Ich wollte wissen, ob du mich wirklich wachküssen würdest«, sagte sie.
    »Für dich würde ich noch ganz andere Dinge tun«, lächelte er und küßte sie erneut. »Aber du solltest dich langsam an den Gedanken gewöhnen, daß bereits die Sonne aufgeht und unsere Hochzeit bevorsteht. Morgens lange schlafen, das kannst du später noch oft genug.«
    Ein Schatten flog über Tianas Gesicht.
    »Was hast du?« fragte Cantho besorgt. »Ich weiß nicht… Ich glaube, ich habe Angst«, gestand das Mädchen. »Es ist so seltsam, so ungewohnt… Ich kann es noch gar nicht richtig glauben.«
    »Hast du Angst? Vor mir? Oder wovor?« fragte er, dann schloß er sie in seine Arme und zog sie dicht an sich. »Du weißt doch, daß du keine Angst zu haben brauchst!«
    »Es ist ein seltsames Gefühl«, sagte sie. »So, als ob irgend etwas nicht stimmt.«
    »Sage mir, was es ist, und ich sorge dafür, daß du keine Angst mehr zu haben brauchst!«
    »Das ist es ja gerade. Ich kann es nicht erklären. Ach was…«, seufzte sie dann und entzog sich seiner Umarmung. »Wie spät ist es überhaupt?«
    »Die erste Tagesstunde«, lächelte Cantho.
    Erschrocken sprang Tiana auf.
    »So spät schon? Bei den Göttern, warum hat man mich nicht früher geweckt? Da komme ich ja gar nicht mehr zurecht…«
    Er lachte auf und genoß es, wie sie in ihrer ganzen nackten Schönheit vor ihm stand und ihn verzweifelt-wütend anfunkelte.
    »Die Sonne ist gerade erst aufgegangen«, beruhigte er sie. »Du hast noch Zeit genug. Außerdem gibt es genügend Dienerinnen und Sklavinnen, die dir die Arbeit abnehmen.«
    »Aber ich muß mich doch heute besonders hübsch machen«, protestierte sie. »Und das braucht eben auch besonders viel Zeit! Immerhin ist dies der Tag unserer Hochzeit!«
    »Du bist hübsch genug. Alle weitere Kosmetik könnte dich nur verschandeln«, sagte er. »Ich liebe dich so, wie du gerade jetzt bist!«
    »Ha!« rief sie. »Soll das heißen, daß ich deinetwegen so zur Hochzeit gehen sollte? Nackt.«
    Er grinste. »Warum nicht? Mich würde es nicht stören. Komm, küß
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