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0553 - Totenlade mit dem Satan

0553 - Totenlade mit dem Satan

Titel: 0553 - Totenlade mit dem Satan
Autoren: Jason Dark
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Entschlossenheit ausdrücken sollte. Sie spannte auch den Rücken und richtete ihren Blick gegen den dunklen Himmel, ohne ihn jedoch genau erkennen zu können, weil das Geäst der zahlreichen Bäume an gewissen Stellen ein dichtes Dach aus Blättern bildete.
    Nur in unendlich weiter Ferne sah sie das Blitzen eines Sterns, ansonsten nur den gespenstisch fahlen Wirrwarr der Äste vor dem dunkleren Firmament.
    Hexenkraft!
    Darüber dachte Jane nach. Sie mußte diese Kraft, die in ihr steckte, hervorholen. Nur fiel ihr dies sehr schwer, denn sie selbst war von dieser Kraft nicht überzeugt. Sie fühlte sich als eine Person, die man reingelegt hatte. Sie war nicht freiwillig auf die Seite der Hölle gewechselt. Sinclair hatte sie befreien können, doch ein alter Fluch hatte sie gezeichnet.
    Der Fluch und die Kraft!
    Gehörten sie zusammen?
    Jane mußte die Probe aufs Exempel machen.
    Meditation gehörte zu der einen als auch zu der anderen Seite.
    Eine Person konnte, wenn sie stark genug war, die verschiedenen Kräfte aktivieren. Jane brauchte seltsamerweise nur Sekunden, um innerlich eine andere zu werden. Möglicherweise lag es auch an der mit Magie geschwängerten Umgebung, so daß ihr dieses Fluidum bei ihren Bemühungen entgegenkam.
    Jane blieb als Körper vorhanden, wobei sie gleichzeitig glaubte, in zwei Personen gespalten zu werden.
    Der Körper und der Geist.
    Letzter tobte in ihr. Er war zu vergleichen mit einem seelischen Feuer, daß ihr eine gewisse Kraft gab.
    Dabei blieb der Körper ebenfalls nicht unberührt. Gewisse Vorgänge zeichneten sich auch auf ihrem Gesicht ab. Es war nicht nur die Anstrengung, die ihre Züge bedeckte, auch mit der Haut geschah etwas. Sie zog sich zusammen und verlor ihre eigentliche Dichte, so daß sie allmählich immer dünner wurde und sich stärker über die Knochen spannte.
    Knochen?
    Auf einmal zeichnete sich dieses gelbbleiche Gebilde wie ein Filigran hinter der dünn gewordenen Haut ab. Ober- und Unterkiefer schimmerten hindurch, auch die Knochen an der Stirn und den Wangen waren zu sehen, doch es gab keinen Beobachter, außer Mandragoro vielleicht.
    Der wiederum reagierte nicht.
    Jane kämpfte weiter. Die Hitze in ihr machte ihr nichts mehr aus.
    Sie hatte längst gemerkt, daß die schlafende Kraft in ihr wach geworden war.
    Kehrten die alten Zeiten ihres Hexendaseins tatsächlich auf etwas veränderte Art und Weise zurück?
    Sie hatte sich stets dagegen gesträubt, diesmal allerdings hoffte sie es.
    Die Rückkehr der Kräfte sah man ihr äußerlich an. Noch stärker traten die Knochen hervor, als hätte sie jemand direkt unter die Haut mit dieser bleichen Farbe gezeichnet.
    Dann geschah es.
    Die Haut war weg!
    Jane Collins stand da und trug tatsächlich einen Skelettschädel. So sah sie auch tagsüber aus. Eine furchtbare Gestalt, die sich verstecken mußte, weil ihr Anblick den Menschen Angst einjagte.
    Hier nicht, in diesem Reich fühlte sie sich sogar wohl und gleichzeitig erstarkt.
    Sie machte die Probe aufs Exempel. Das rechte Bein hob sie an – und es klappte. Ohne Mühe konnte sie den Fuß aus dem weichen, sumpfartigen Boden ziehen.
    Sie hätte jubeln können vor Freude, ließ es aber bleiben und ging nur zwei Schritte zurück.
    Jane paßte mit ihrem Aussehen in diesen Wald, in dem nichts normal war, da er von geheimnisvollen Kräften bedient wurde.
    Sie fühlte sich stark, sicher, und sie wollte Mandragoro Paroli bieten. Deshalb rief sie auch seinen Namen. So laut und deutlich, daß sie gehört werden mußte.
    Ihre Stimme klang normal, auch wenn sie einen etwas metallisch klingenden Unterton bekommen hatte, der jetzt sogar ein Echo erzeugte.
    Das sie umgebene gespenstische Unterholz schwieg ebenso wie die veränderten Bäume.
    »Melde dich, Mandragoro! Du bist mächtig! Du wolltest mich haben. Komm her und hole mich!«
    Der Dämon rührte sich nicht.
    »Bist du feige?« Jane drehte sich auf der Stelle, warf die Arme in die Höhe, streckte die Finger und lachte laut auf. Die Sucht nach einem Tanz stieg in ihr hoch.
    Sie stampfte mit den Füßen auf.
    Es war ein unkontrollierter Rhythmus, mal schnell, dann wieder verhalten. Aus ihrem Skelettmaul drangen dabei schrille Schreie, die in den Wald hineinhallten und auch gehört wurden, denn Mandragoro zeigte sich plötzlich. Jane, mitten in der Drehung, bekam die Veränderung nur aus den Augenwinkeln mit. An einer Seite zwischen mächtigen Stämmen schien sich das Unterholz zu öffnen.
    Eine optische Täuschung, es war
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