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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See
Autoren: Larry Brent
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Inzwischen glaubt die Polizei in Foyers auch einen
Hinweis auf den mutmaßlichen Mörder zu haben. Es handelt sich wahrscheinlich um
einen gewissen Henry Dolan aus Drumnadrochit. Dieser Ort liegt auf der anderen
Seite des Sees. Diese Tatsache weist daraufhin, daß Dolan versuchte, die
Münzsammlung in einem Boot über den See zu schaffen. Das Unternehmen mißlang.
Das Boot wurde zerstört, der Mörder und seine Beute verschwanden im See ... «
    »Man sollte danach suchen«, warf Morna ein.
    »Das ist nicht einfach. Erstens wird es in wenigen Meter Tiefen
schon verdammt dunkel, und zweitens gibt es im See gefährliche Unterwasserströmungen.
Dr. Albertson hat mit großer Bestimmtheit festgestellt, daß der Tod des Malers
Mclntosh etwa drei Stunden nach der Ermordung des Münzsammlers eintrat. Da
könnte unter Umständen ein Zusammenhang bestehen.«
    »Könnte, muß aber nicht«, sinnierte der Russe.
    »Richtig, und deshalb möchte ich mich auch auf eine solche Theorie
nicht festlegen. Gleichzeitig jedoch möchte ich sie im Auge behalten,
Brüderchen. Es ist immer besser, einen Gedanken zuviel zu haben als einen zu
wenig. Spinnen wir den Faden weiter: Es erfolgte der Überfall auf den Händler
McLotch. Wir kamen zufällig hinzu und verhinderten offensichtlich ein
Verbrechen.«
    Morna Ulbrandson sah den Freund nachdenklich an.
    »Wenn wir alle Fälle miteinander in Verbindung bringen, dann sieht
es beinahe so aus, als würde hier mit Mutwillen Leben zerstört. Ein Ungeheuer
aus dem Wasser streift durch die Nacht und vernichtet menschliches Leben.«
    »Mit Absicht oder aus tierischem Trieb?« fragte Kunaritschew
halblaut.
    »Das eben müssen wir klären.« Larry Brent strich sich eine
Haarsträhne aus der Stirn. »Ich bin fast soweit zu glauben, daß der erste
Gedanke eher in Frage kommt als jede andere Hypothese. Das Ungeheuer von Loch Ness-
wobei ich nicht von Nessie spreche - könnte aufgrund der beiden ersten
Mordfalle ohne weiteres mit einem Menschen Kontakt gehabt haben.«
    Morna schluckte. »Wenn ich daran denke, dann wird mir heiß und
kalt.«
    »Unser berühmter Kollege entwickelt wieder seine ungeheuerlichen
Gedanken«, warf der Russe ein. »Aber so absurd sich das Ganze anhört: Wenn man
intensiver darüber nachdenkt, dann hat es etwas für sich ... «
    X-R AY-3 wußte, wie phantastisch seine Gedankengänge waren. »Und
diese eventuellen Zusammenhänge würden in dem Augenblick vollkommen klar werden
- wenn sich herausstellte, daß die Absage von Gerome Trane nicht auf die
schlimmer werdende Erkrankung seiner Mutter in Inverness zurückgeht. Nehmen wir
an, Trane wurde bedroht, man hätte ihn gewarnt.«
    »Dann würden wir im gleichen Augenblick den Kontaktmann kennen,
der zu dem Unterwasserungeheuer von Loch Ness Verbindung hat.« Die Schwedin war
sehr ernst, als sie das sagte.
    »Ob es sich um ein ähnliches Wesen handelt wie seinerzeit auf
Tahiti?« fragte X-RAY-7. »Man hat nie herausgefunden, woher es kam, nicht wahr?
So wie es auftauchte - rätselhaft und mysteriös - so verschwand es wieder in
der Tiefe des Ozeans.«
    »Vielleicht ein weiterentwickeltes Exemplar«, sinnierte X-RAY-3.
»Ich halte mich immer an die Beschreibung, die McLotch von dem Wesen gab. Das
bedeutet für mich, daß es vollkommen anders gestaltet ist als jener
Kiemenmensch von damals.«
    »Wenn es um Loch Ness geht, dann ist immer alles anders«, bemerkte
Iwan Kunaritschew nachdenklich, und gedankenverloren griff er nach dem
Tabaksbeutel und dem Zigarettenpapier. Ein warnender Blick der Schwedin
streifte ihn, und der Russe steckte seufzend die Utensilien weg.
    Begütigend schlug Larry dem Freund auf die Schulter. »Mach dir
nichts draus, Brüderchen! Du kommst sofort zu deiner heißgeliebten
Selbstgedrehten. Ich suche jetzt das Weite, und Morna kann sich noch einen
Drink auf meine Kosten genehmigen ... «
    »Danke für das großzügige Angebot«, nickte die Blondine.
    »Und du kannst einen Rundgang um das Hotel machen«, fuhr Larry
unbeirrt fort. »Dabei solltest du jedoch größten Wert darauf legen, daß niemand
in deine Nähe kommt. Ich möchte nicht, daß wir wegen deines unheimlichen Krauts
Hotelverbot bekommen.«
    Als Larry gegangen war, erörterten Morna Ulbrandson und Iwan
Kunaritschew die Probleme, die sich ergeben hatten.
    »Wir müssen von dem Gedanken ausgehen, daß die Dinge die ganze
Zeit schon unter der Oberfläche schwelten und daß sie vor zwei Tagen
schlagartig ausbrachen. Ein langangestauter Haß kam zum Ausbruch.
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