Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nahm wieder einen Schluck. »Fahr endlich los! Ich will die Scheine sehen.«
    Efrim startete. Der Dieselmotor tuckerte nach dem Vorglühen ziemlich unregelmäßig. Für ihre Jobs besorgten sich die beiden Killer stets andere Fahrzeuge. Zumeist ältere Modelle, auch dieser Daimler hatte schon zehn Jahre auf dem Buckel.
    Die Straße war sehr schmal. Eigentlich verdiente sie die Bezeichnung nicht. Sie war mehr ein Weg, der geteert worden war. Ein dunkelgraues Band, das tagsüber das Grün der Sommerlandschaft durchschnitt. Sie fuhren nicht sehr schnell. Der Teppich aus Licht, den die Scheinwerfer hinterließen, wanderte vor ihnen her.
    Ein Fuchs huschte über die Straße und wäre fast noch vom linken Vorderreifen erwischt worden.
    Gunnar lachte. »Den hättest du zu Ketchup fahren können.« Allein dieser Satz zeigte die Gefühlsrohheit des Killers an.
    Efrim hob die Schultern. Sein ungutes Gefühl war noch nicht verschwunden. Das Mißtrauen wuchs nach wie vor in ihm wie ein Krebsgeschwür. Je mehr Zeit verstrich, um so nervöser wurde er, obwohl die Tat bereits hinter ihnen lag.
    Es passierte völlig überraschend. Keiner von ihnen hatte damit gerechnet.
    Links der schmalen Straße befand sich ein Graben, in der Dunkelheit allerdings war er nicht zu sehen.
    Jenseits des Grabens fiel das Gelände ab. Der langgestreckte Hang endete am Rand eines Waldes.
    Wahrscheinlich hatte die Gestalt im Graben gelauert. Gesehen worden war sie weder von Täte noch von Clear. Sie bekamen nur deren Tat voll mit. Etwas Schwarzes wischte durch den Lichtschein und nahm Kurs auf die breite Frontscheibe.
    Der Stein war groß wie ein Männerkopf und zerhämmerte die Scheibe, als wäre sie überhaupt nicht vorhanden.
    Gunnar brüllte auf. Splitter fegten wie Schnee in sein Gesicht.
    Aber auch der Stein erwischte ihn.
    Er wuchtete gegen die untere Hälfte seines Gesichts und auch gegen die Brust. Clear spürte die wahnsinnigen Schmerzen. Er hatte das Gefühl, jemand hätte seinen Kopf eingerissen. Überall sah er das Blut, er schmeckte es auch.
    Daß Efrim, der sich im letzten Augenblick geduckt hatte, den Wagen nach links riß, ohne zu bremsen, bekam er nicht mit. Der schwere Daimler hüpfte über den Graben und geriet mit den Vorderrädern auf das Gelände, das schräg abfiel.
    Efrim bremste noch immer nicht.
    Auf dem feuchten, etwas seifigen Boden bekam der Daimler noch einmal richtig Fahrt. Während Gunnar Clear mit seinen Schmerzen zu kämpfen hatte, sah Efrim plötzlich den Rand des Waldes auf sich zukommen. Erst jetzt nagelte er das Bremspedal fest.
    Ohne Erfolg.
    Der Daimler war schon zu nahe an den Rand des Waldes herangekommen. Dort standen die Bäume sehr dicht, und vorhandene Lücken waren durch Unterholz versperrt.
    Täte brüllte auf, als die lange Kühlerschnauze mit einem Baumstamm kollidierte. Er war angeschnallt, kippte vor und zurück, stieß sich hart den Hinterkopf an der Nackenstütze und bekam mit, wie sich die gewaltige Kühlerschnauze zusammenschob. Sie wurde zu einer Ziehharmonika und klappte gleichzeitig auf.
    Noch einmal kreischte Metall, sägte Blech, dann war es still, bis auf das Stöhnen, das Gunnar Clear von sich gab…
    ***
    »John, wenn ich dich jetzt bitte, zunächst einmal als Privatmann und erst in zweiter Hinsicht als Yard-Beamter zu mir zu kommen, würdest du mir dann zustimmen?«
    So hatte mich mein Vater, Horace F. Sinclair gefragt, und ich hatte einfach nicht ablehnen können. Zudem lag im Augenblick nichts an.
    Den letzten Fall hatten wir glücklich hinter uns gebracht, und ich hatte auch daran gedacht, einige Tage Urlaub zu machen.
    Der Anruf meines Vaters war mir dazwischengekommen. Ich hatte zugestimmt und war allein losgefahren, denn Suko würde seinen im Preisausschreiben gewonnenen 535i bekommen. Er war happy.
    So war ich allein losgefahren, hatte meine Eltern glücklich gemacht, besonders meine Mutter, die mich wieder mit einem Essen verwöhnte, das als super bezeichnet werden konnte.
    Bis spät in die Nacht hatten wir zusammengesessen und erzählt.
    Natürlich mußte ich von meinen Fällen berichten, tat es aber etwas abgeschwächt, um meine Mutter nicht zu erschrecken.
    Vater merkte es wohl. Er lächelte hin und wieder verschmitzt und streckte ansonsten die Beine aus.
    Am nächsten Tag wollten wir fahren. Nach einem langen Schlaf fühlte ich mich erfrischt und konnte wieder zuschlagen. Das Frühstück übertraf sämtliche Erwartungen.
    Staunend schaute ich über den gedeckten Tisch und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher