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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herbeizuführen.
    Auch daß Zamorra von seinem Sonderausweis Gebrauch machte, war eher selten. Den hatte ihm vor Jahren der damals amtierende britische Innenminister ausgestellt, mit unbegrenzter Gültigkeitsdauer, weil Zamorra ihm einen sehr, sehr großen Gefallen getan und dort weitergemacht hatte, wo die Polizei nicht weiterkam - nicht weiterkommen durfte und konnte, weil Magie und Dämonen in einer Welt nüchterner Denker keinen Platz haben durften.
    Das war immer wieder der große Vorteil der dunklen Mächte: Weil es sie offiziell nicht zu geben hatte, brauchten sie auch keine offizielle Verfolgung zu fürchten. Ein Dämon, der seine Untaten mit Zauberei verschleierte, konnte weder verhaftet noch vor Gericht gestellt und abgeurteilt werden, von einer Vollstreckung des Urteils einmal ganz zu schweigen. Sicher gab es einzelne Polizisten, Staatsanwälte und Richter, die von der Existenz dieser teuflischen Mächte überzeugt waren. Doch sie konnten nur im Hintergrund wirken und ihre Hände schützend über Dämonenjäger wie Zamorra oder die Silbermond-Druidin halten. Offiziell ging das nicht; sie würden sich gegenüber den »Verstandesmenschen« nur lächerlich machen.
    Deshalb schaffte es Gerret alias Odinsson auch immer wieder, mit seiner Aktensammlung Zamorra üble Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Er hatte sogenannte »ungeklärte Fälle« zusammengestellt, in die Zamorra verwickelt war und in denen es Todesfälle gegeben hatte, die von Dämonen hervorgerufen wurden - und natürlich nicht offiziell geklärt werden konnten. Landete diese Aktensammlung auf dem Schreibtisch eines Staatsanwaltes, mußte der natürlich prompt gegen Zamorra aktiv werden…
    Es wurde immer schwieriger für den Parapsychologen, sich dagegen zu wehren. Odinsson zwang ihn zu einem »Zweifronten-Krieg«.
    War das seine Rache dafür, daß Zamorra ihm vor mehr als einem Dutzend Jahren an der Quelle des Lebens zuvorgekommen und gemeinsam mit Nicole Duval die relative Unsterblichkeit erlangt hatte, von der Torre Gerret selbst geträumt hatte? [1]
    Aber warum hatte er für diesen Rachefeldzug den Namen eines Mannes angenommen, der einmal einer von Zamorras besten Freunden gewesen war. Ein Mann, mit dem Zamorra oft zusammengearbeitet hatte und der sich schließlich im Kampf gegen die Dynastie der Ewigen geopfert hatte, um seinen Freunden das Überleben zu sichern? Colonel Balder Odinsson, Exekutivagent des Pentagon, der Mann mit den unbegrenzten Vollmachten, nur dem Präsidenten der USA selbst Rechenschaft schuldig…
    Das harte Lachen des Dunkelmannes riß Zamorra aus seinen Gedanken. Zamorra schrak zusammen. Die kostbare Zeit raste dahin, und er schwelgte in Erinnerungen…!
    »Wenn Sie mich niederschießen, Duval«, sagte der Fremde, »rettet das Rheken auch nicht mehr. Folgen Sie mir. Sie sind eingeladen, ihrem Sterben beizuwohnen.«
    »Wo ist Odinsson?« stieß Zamorra hervor.
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ich denke mal, Zamorra, Sie werden das schon rechtzeitig herausfinden. Folgen Sie mir jetzt. Oder Sie kommen zu spät, das Schauspiel zu genießen. Es wird sicher äußerst interessant.«
    »Ich breche diesem verdammten Zyniker jeden Knochen einzeln«, zischte Nicole zornig. »Wenn der so weiterredet, garantiere ich für nichts mehr.«
    Jetzt war es Zamorra, der sie zu beruhigen versuchte.
    »Aus seinem Gerede geht zumindest hervor, daß Teri noch lebt. Also können wir auch noch etwas für sie tun. Aber sie ist endgültig verloren, wenn jetzt einer von uns ausflippt. Wir folgen der Einladung und halten die Augen offen, klar? Achte auf versteckte Fallen. Leere Fabrikgebäude eigenen sich bestens für solche kleinen Gemeinheiten.«
    Sie folgten dem Dunkelmann, der vor ihnen her ging und die Fabrikhalle durch einen Seiteneingang betrat.
    Der Mann ging so langsam, als habe er alle Zeit der Welt zu seiner Verfügung…
    ***
    Torre Gerret war mit der Entwicklung des Geschehens nicht zufrieden. Seine Beobachter hatten Zamorra bei der wilden Taxifahrt durch London aus den Augen verloren. Mansur Panshurab, der oberste Diener des Ssacah-Kultes, verhielt sich nicht mehr kooperativ. Er schien eigene Wege gehen zu wollen.
    Alles war zu schnell gegangen. Die Sprengung von Zamorras Mercedes hatte Gerrets Plan durcheinandergebracht. Das war nicht abgesprochen gewesen. Schön, Panshurab hatte Teri Rheken als Geisel, aber Gerret war nicht einmal darüber informiert, wohin Panshurab mit der Silbermond-Druidin verschwunden war, nachdem er
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