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0546 - Satans Amulett

0546 - Satans Amulett

Titel: 0546 - Satans Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entführten. Rheken hätte also eigentlich mit der Betäubungswaffe rechnen müssen.
    Sie hätte überhaupt mit einer Waffe rechnen müssen! War sie wirklich so verrückt, zu glauben, Torre Gerret sei nicht auf Überfälle vorbereitet?
    Er zuckte mit den Schultern. Er hatte natürlich damit gerechnet, daß jemand ihn aufspüren würde. Allerdings hatte er geglaubt, daß es entweder Panshurab oder Zamorra sein würde. Beide wären allerdings mit Sicherheit entschieden vorsichtiger gewesen. Mit ihnen hätte er es nicht so leicht gehabt.
    Daß die Druidin sich jetzt wiederum gewissermaßen »freiwillig« in seine Gewalt begab, war fast schon ein Geschenk des Himmels.
    Das Betäubungsmittel, das er ihr in die Brust geschossen hatte, blockierte nebenbei auch ihre magischen Fähigkeiten. Solange es wirkte, konnte sie weder gegen Gerret aktiv werden noch per zeitlosem Sprung entfliehen. Er brauchte sie nicht einmal zu fesseln. Er mußte nur dafür Sorge tragen, daß die doppelte Betäubung nicht zu früh wieder nachließ.
    »Zamorra, mein Todfeind«, murmelte Gerret. »Jetzt habe ich doch wieder ein Druckmittel gegen dich.« Zwar konnte er den Dämonenjäger nicht mehr täuschen und ihn von sich auf Ssacah ablenken, aber das machte nichts. Natürlich würde Zamorra ein zweites Mal versuchen, diese Närrin zu befreien. Doch diesmal würde er es nicht mit einem verblödeten Schlangenpriester zu tun haben, der glaubte, Gerret über den Tisch ziehen zu können, sondern mit Torre Gerret selbst. »Und wenn wir zwei miteinander fertig sind, nehme ich mir diesen Panshurab vor«, zischte Gerret.
    Zufrieden rieb er sich die Hände.
    »Finale«, murmelte er. »Das wird dein Ende, Zamorra, mein Feind. Und du wirst schlimmer leiden als jemals zuvor. Du wirst für alles bezahlen, was du mir angetan hast - und ihm …«
    ***
    Unmittelbar vor Lucifuge Rofocale tauchte eine riesige Gestalt auf. Im ersten Moment vier-, fünfmal so groß wie der Herr der Hölle, schrumpfte er auf normale Größe zusammen - normal nach den Maßstäben der Dämonen. Mit einem Fußtritt wirbelte der braunhäutige Geflügelte, dessen Körper hier und da noch leichte Grünfärbung zeigte, die drei Amulette durcheinander.
    Lucifuge Rofocale brüllte wütend auf.
    Er schnellte sich empor. »Du?« donnerte er Zarkahr an. »Du wagst es, hierher zu kommen? Krieche vor meinen Hilfsgeistern und bitte untertänigst darum, daß ich dir die Gnade gewähre, dich zu empfangen! Du…«
    »… warst schon früher ein Schwätzer«, konterte Zarkahr in gleicher Lautstärke und gleichem Tonfall. »Außerdem ein erbärmlicher Feigling und ein ebenso erbärmlicher Intrigant. Ich hätte früher nie geglaubt, daß du solche Angst vor mir hast, daß du mich in meinem eigenen Tempel durch eine Sprengung zu ermorden versuchtest.«
    Lucifuge Rofocale begriff in diesem Moment überhaupt nicht, wovon Zarkahr sprach; daß Zarkahr ihn als den magischen Bombenleger erkannt hatte. Er begriff nur, daß er genau in dem Sekundenbruchteil, in dem Zarkahr ihn störte, im Begriff gewesen war, das Bewußtsein im Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana zu töten.
    Und Zarkahr hatte ihn mit seinem überraschenden Auftauchen daran gehindert!
    Aber es war schon früher so gewesen, schon immer hatte sich Zarkahr als ein unliebsamer Störenfried gezeigt. Lucifuge Rofocale war froh gewesen, als der Corr endlich zu Stein geworden war. Doch jene Phase war viel zu kurz gewesen. Zweihundert, zweihundertfünfzig Jahre? Sicher nicht viel länger als höchstens dreihundert. Wie im Fluge war diese Zeit vergangen, und jetzt war Zarkahr wieder da!
    Ausgerechnet jetzt!
    Die Amulette…!
    Lucifuge Rofocale warf sich Zarkahr entgegen. Mit aller Kraft seines starken, dämonischen Körpers und mit aller Magie, mit der er sich aufladen konnte, griff er Zarkahr an, um den Corr endgültig zu vernichten.
    Diesmal hatte Zarkahr es zu weit getrieben…
    ***
    Nicole sah Zamorra kopfschüttelnd an. »Aus dir spricht der pure Leichtsinn!« warnte sie und hob die Hand mit dem Dhyarra-Kristall. »Chef, das ist die einzige Waffe, die wir momentan besitzen! Eine Verteidigungsmöglichkeit für zwei Personen. Hast du mal lässig nachgerechnet, wie das Mißverhältnis gegenüber unseren Gegnern aussieht? Nur mal so mathematisch betrachtet…«
    »Weiß ich doch selbst, irgend etwas müssen wir aber tun, und das Problem, das wir mit Teri als Ssacah-Dienerin haben, ist auch noch nicht gelöst.« Er winkte heftig ab, und zusammen mit
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