Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
herausgefunden hatte, was an dem Bild nicht stimmte: die zusätzlichen Gerätekomplexe waren zwar sehr eindrucksvoll gestaltet, aber nicht an die Energieversorgung angeschlossen.
    Ich lachte leise.
    „Worüber lachen Sie, Tatcher?" fragte Rorvic.
    Ich erklärte es ihm, woraufhin er den betreffenden Monitor genau musterte.
    „Sie haben ausnahmsweise recht", meinte er. „Das dürfte endgültig beweisen, daß die Technik der Cynos unserer unter dem Strich bestenfalls gleichwertig ist. Es gibt selbstverständlich Gebiete, auf denen sie uns überlegen sind, dafür aber nicht wenige, auf denen sie geradezu rückständig sind."
    „Aber sie gleichen ihre teilweise Unterlegenheit durch ihre parapsychischen Fähigkeiten aus", sagte ich.
    Ein anderer Bildschirm leuchtete auf. Kommandant Otech war darauf zu sehen. Der Cyno erklärte: „Wir gleichen nichts aus, Captain a Hainu, wir sind dank unserer psionischen Kräfte unschlagbar."
    „Das haben schon viele von sich behauptet, die längst besiegt sind", sagte Rorvic gelassen.
    „Wir werden Ihnen bald beweisen, daß wir allen anderen Intelligenzen grenzenlos überlegen sind, Commander Rorvic", entgegnete der Cyno. „In dreißig Minuten Ihrer Zeit durchstoßen wir den sogenannten Schmiegschirm."
     
    *
     
    Immer mehr verborgene Bildschirme hatten sich in den Wänden gezeigt, aber das Interesse galt vornehmlich dem größten Schirm, der eine große Halle zeigte.
    In dieser Halle - Dalaimoc Rorvic hatte festgestellt, daß sie sich im ungefähren Mittelpunkt des Schiffes befand - hatten sich etwa tausend Cynos eng zusammengedrängt. Sie alle starrten auf ein kugelförmiges glitzerndes Gebilde, das über ihnen in der Luft schwebte.
    „Das Gebilde muß so etwas wie eine Paralinse sein", flüsterte Commander Rorvic, „mittels der die psionischen Impulse der Cynos gebündelt und gerichtet werden."
    Ich verließ meinen Sessel, wandte mich unauffällig um und holte Hron aus der Außentasche meines Kampfanzuges.
    „Was hattest du eigentlich in der Nähe des Schwarms zu suchen, Hron?" flüsterte ich so leise, daß meine Gefährten es nicht hören konnten.
    „Ich wartete auf die Kinder des Nyda, Tatcher", antwortete das seltsame Wesen.
    Es dauerte einige Zeit, bevor ich den Hinweis verarbeitet hatte.
    Ich fragte: „Du hast also auf die Kinder des Nyda gewartt. Und, sind sie gekommen?"
    „Nein, Tatcher."
    „Weshalb hast du eigentlich auf die Kinder des Nyda gewartet?
    Hat dir jemand gesagt, sie müßten kommen? Und sollten sie aus dem Schwarm kommen?"
    „Ich weiß, daß sie hätten kommen müssen", erwiderte Hron.
    „Sie sind offenbar jedesmal gekommen, aber ich kann dir nicht sagen, ob das stimrnt, denn es ist nur ein Instinkt, der mich etwas erwarten ließ, was vielleicht niemals kam, niemals kommt und niemals existiert hat."
    Ich dachte angestrengt nach.
    „Nein, wenn es sich um einen Instinkt handelt, dann ist die darin enthaltene Information nicht falsch", murmelte ich, „Instinkte trügen nicht. Allerdings können Instinkte von Umweltveränderungen überholt werden, dann reagiert das betreffende Lebewesen irreal. Vielleicht war das bei dir der Fall.
    Vielleicht haben irgendwann und irgendwo Vorfahren von dir in der Nähe des Schwarms auf die Kinder des Nyda gewartet - und zwar erfolgreich. Dann veränderte sich etwas - und nun wartest du vergebens."
    „Worüber unterhalten Sie sich, Takcher?" dröhnte Rorvics Stimme.
    Ich zuckte zusammen und ließ vor Schreck Hron fallen. Im nächsten Moment war das Wesen verschwunden, ich sah es weder, noch hörte ich es auf den Boden prallen.
    „Ich habe Sie etwas gefragt, Captain Hainu!" mahnte der widerliche Albino.
    Mühsam zagelte ich meine Wut.
    „Ich hatte nur laut gedacht, Commander", antwortete ich. „Oder denken Sie etwa, ich hätte mit Hron gesprochen?"
    „Was ich denke, geht Sie überhaupt nichts an", gab Dalaimoc gereizt zurück. „Setzen Sie sich auf Ihren Platz und verhalten Sie sich still. In wenigen Minuten durchstoßen wir den Schmiegschirm, und ich möchte dieses Ereignis genau verfolgen.
    Also rauben Sie mir nicht die Ruhe!"
    Ich gehorchte. Innerlich aber schwor ich dem Albino Rache.
    Wenn er sich einbildete, er könnte mich ungestraft vor meinen Gefährten abkanzeln, dann hatte er sich gewaltig geirrt.
    Nach einiger Zeit klang meine Erregung ab. Ich vermochte die Geschehnisse wieder mit der kühlen Aufmerksamkeit zu betrachten, die einen Wissenschaftler wie mich auszeichnete.
    Die rund tausend Cynos hockten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher