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0543 - Die Fliegen-Königin

0543 - Die Fliegen-Königin

Titel: 0543 - Die Fliegen-Königin
Autoren: Jason Dark
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unseren Blicken ab.
    »Da kommt keiner mit dem Wagen zwischen«, sagte Suko. Hin und wieder strahlte er mit seiner Lampe den Rand ab. Er hielt dabei den rechten Arm aus dem Fenster.
    Das Gras war dünn geworden. Den Belag bildeten jetzt mehr Flechten und Moose. Hin und wieder schimmerte im Licht der Scheinwerfer der blanke, hellgraue Fels.
    Der Volvo tat seine Pflicht. Leider konnte Peter Garner nicht allen festgewachsenen Steinen ausweichen. Hin und wieder schrammte Fels außen an der Karosserie entlang oder kratzte unter der Wanne.
    »Da ist er!«
    Nicht Suko hatte das Fahrzeug entdeckt. Das helle Licht war am Rand des Waldes entlanggestreift und hatte einen Reflex geworfen.
    Wahrscheinlich von einem Spiegel oder dem Lack der Karosserie abgegeben.
    Wir stoppten.
    Vorsichtig verließen wir Sekunden später den dunklen Volvo.
    Auch rechneten wir damit, von Fliegen attackiert zu werden, die aber hielten sich zurück.
    Fast fehlte es mir!
    Neben dem Geländefahrzeug blieben wir stehen. Es war nicht abgeschlossen. Suko kletterte in das Auto und durchsuchte es.
    »Keine Spuren«, meldete er.
    Peter Garner deutete in den Wald. Dahinter stiegen die Bergflanken wie breite Schatten schräg in die Höhe. »Dort wird sie stecken. Es gibt genügend Höhlen und Spalten.«
    »Die Sie nicht kennen?«
    »Nein.«
    Er und ich hatten das Gespräch geführt. Suko suchte derweil im Licht der Halogenlampe nach Spuren.
    »Hier ist sie hergegangen«, meldete er und winkte uns.
    Auch wir schauten nach.
    Der Inspektor hatte sich nicht geirrt. Tatsächlich zeichneten sich im weichen Untergrund Fußabdrücke ab. »Jetzt brauchen wir die nur zu verfolgen, dann haben wir sie.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Peter Garner. »Sie gehen später nur auf Fels.«
    Ich nickte. »Gesetzt den Fall, wir finden die Höhle oder das Versteck. Dann müssen wir damit rechnen, daß wir nicht nur dieser Elvira Klein gegenüberstehen, sondern auch ihren zahlreichen, in die Tausende gehenden Helfern. Wie können wir sie vernichten?«
    Niemand gab mir eine Antwort. Wir überlegten krampfhaft. Bis Suko die Schultern hob. »Ihr könnt sagen, was ihr wollt, ich bin dafür, sie mit Feuer zu bekämpfen.«
    »Dann kann der Wald brennen.«
    »Sollten wir das nicht riskieren?«
    »Meine ich auch«, sagte Peter Garner.
    Ich war einverstanden. »Wo willst du das Feuer hernehmen. Doch nicht mit einem Streichholz oder einem Feuerzeug.«
    Sukos Gesicht verzog sich zu einem Lächeln, das ich mehr ahnte als sah. »Das brauchen wir auch. Ich habe da eine Idee.« Er wandte sich an unseren Fahrer. »Haben Sie Benzin im Kofferraum? Ich meine, einen Reservekanister?«
    »Klar, der ist sogar gefüllt. Zweimal zehn Liter.«
    »Wunderbar. Und wie sieht es mit Decken aus. Oder zumindest einer Decke?«
    Jetzt verstanden wir, worauf der Inspektor hinauswollte. »Das ist eine Möglichkeit!« keuchte Garner. »Kommen Sie.«
    Wir brauchten nur drei Schritte, um den Kofferraum des Volvo zu erreichen. Als die Klappe hochschwang, sahen wir die beiden Kanister aus Kunststoff, aber auch die Decken, die sorgfältig zusammengefaltet daneben lagen.
    Suko holte sie hervor, breitete sie aus, ich kümmerte mich um die Kanister.
    »Es ist die einzige Chance«, sagte mein Freund.
    »Der Ansicht bin ich auch. Ich möchte sie nicht schon hier tränken. Erst wenn wir am Ziel sind.«
    »Wobei es zu spät sein kann.«
    »Das Risiko müssen wir eingehen, bevor uns das Benzin aus den Decken verdunstet.«
    »Mann!« flüsterte Garner. »Sie… Sie wollen es tatsächlich wagen?«
    Ich lächelte ihm zu. »Keine Sorge, Herr Garner. Sie können beruhigt hier auf uns warten.«
    »Beruhigt ist gut.«
    »Wenn Sie uns noch so etwas Ähnliches wie einen Weg zeigen könnten, wäre das toll.«
    »Es gibt keinen. Sie müssen sich schon durchschlagen.«
    »Okay, machen wir.« Ich schlug leicht auf das Autodach. »Sie tauchen am besten unter oder fahren wieder zurück.«
    »Nein, ich warte hier im Wagen.«
    »Gut.«
    Er schaute in die Höhe. Sogar die Gänsehaut konnten wir auf seinem Gesicht entdecken. »Fliegen!« flüsterte er. »Diese verdammten, widerlichen, kleinen Bestien lassen sich nicht blicken. Mir kommt es vor, als hätte ich alles nur geträumt.«
    »Dann schauen Sie sich mal die Frontscheibe an. Da klebt noch der Fliegenschmier.«
    »Klar.« Er stieg ein.
    Ich nahm die beiden Kanister, Suko bewaffnete sich mit den Decken. Wir beide waren schon oft gegen schwarzmagische Feinde angetreten. Das gehörte
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