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0542 - Die Stunde des Zentauren

Titel: 0542 - Die Stunde des Zentauren
Autoren: Unbekannt
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andererseits die Unterscheidung. Zufrieden?"
    „Vollkommen, Erhabener", erwiderte Gucky grinsend.
    „Du bist ein Genie."
    Icho Tolot beugte sich vor und vergrub den Kopf in seinen Handlungsarmen, um einen Lachanfall zu ersticken.
    Mentro Kosum saß - unberührt von all dem - unter der SERT-Haube. Er bewegte sich nicht, doch dafür bewegten seine Gedanken sich intensiv; sie lösten Impulse aus, die mit Lichtgeschwindigkeit zu den ausführenden Aggregaten eilten.
    Die GEVARI verschwand aus dem Einstein-Raum und raste im linearen Zwischenraumflug davon...
    Als das Diskusschiff nach dem dritten Linearmanöver in den Normalraum zurückfiel, hatte es sich insgesamt 680 Millionen Kilometer von Portier entfernt.
    Der zweite Empfangsplanet - Pförtner - schwebte als stark abgeflachtes ovales Gebilde vor der GEVARI. Atlan sah den Planeten etwa eine halbe Minute lang durch die Steuerkanzel hindurch an. Die rein optische Beobachtung befriedigte jedoch nicht, denn sie zeigte Pförtner nur als vagen Schemen mit einem hellen Lichtstreifen am unteren Rand.
    Auf den Schirmen der Ortungs-Bildzeichner war da schon erheblich mehr zu sehen.
    Fasziniert betrachtete der Arkonide den Trivideokubus mit dem elektronisch erzeugten verkleinerten Abbild des zweiten Empfangsplaneten.
    „Er gleicht der Form nach stark jenen Faustkeilen", sagte Atlan zu Ras Tschubai, „wie man sie auf der Erde neben Schädelresten des sogenannten Steinheim-Menschen gefunden hat: ein längliches Gebilde mit einem stumpfen und einem spitzen Ende sowie stark zerklüfteten Schneiden, nach dem stumpfen Ende zu verdickt, aber generell doch viel zu flach, als daß dieser Himmelskörper sich in der Phase der Entstehung von Sonne und Planeten gebildet haben könnte."
    „Ich habe ...", meldete sich Toronar Kasom mit der urgewaltigen Klangfülle einer ungedämpften Ertruser-Stimme. Als er seinen Mißgriff an den schmerzlich verzogenen Mienen einiger Besatzungsmitglieder erkannte, breitete er die Arme in einer um Entschuldigung bittenden Geste aus und fuhr leise fort: „Ich habe die Feldteleskop-Beobachtungen abgeschlossen und ausgewertet. Danach dürfen wir endgültig feststellen, daß außer GEPLA-I alle großen und kleinen Himmelskörper des Intern-Alpha-Systems die Bruchstücke eines zerstörten Riesenplaneten sind."
    Tschubai lächelte dem Umweltangepaßten zu.
    „Dann gibt es also nicht mehr den geringsten Zweifel daran, daß die Sauerstoffatmosphären der größeren Bruchstück-Planeten ausnahmslos künstlich erzeugt wurden." Es war keine Frage, sondern eine sachliche Feststellung gewesen, deshalb ging niemand darauf ein.
    Lordadmiral Atlan musterte die zehn Personen, die ihn auf diesem Erkundungsflug begleiteten. Sie verhielten sich diszipliniert und psychisch gelöst, obwohl außer der allgegenwärtigen tödlichen Gefahren auch noch drückende Enge in der für zehn normalgroße Menschen berechneten Zentrale der GEVARI herrschte.
    Takvorian, der Zentaur, der ohne seine Pferdekopfmaske vor den Feuerleitkontrollen saß, nickte dem Arkoniden ernst zu. Das lange Bart-und Haupthaar kontrastierte scharf mit dem kindlich geformten Gesicht. Der ockergelbe Schweif des Pferdekörpers schwang hin und her; die Hufe scharrten auf dem Boden der Steuerkanzel.
    Atlan erwiderte das Nicken, dann wandte er sich Ras Tschubai zu, der als sogenannter Positronik-Techno füngierte.
    Der schwarzhäutige Teleporter ließ seine Finger rasch und konzentriert über die Tastatur der Bordpositronik gleiten.
    Wenige Sekunden später zeigten akustische und optische Signale das Ende der Meßauswertung an. Die Berechnungen erschienen auf kleinen Bildschirmen und ausgestoßenen Symbolfolien.
    „Durchschnittliche Schwerkraft an der Oberfläche von Pförtner 0,67 Gravos bei erheblichen Differenzen zwischen den Äquatorund Polgebieten, wobei die Hochachse als Polachse angesehen wird", las Tschubai ab. „Die Umlaufbahn um Intern-Alpha beträgt 4,86 Jahre Standardzeit."
    „Und die Rotationszeit beträgt genau 2,43 Jahre Standardzeit", meinte Atlan. „Pförtner dreht sich also während eines Umlaufs nur zweimal um die eigene Achse, wodurch eine Licht- und Dunkelperiode jeweils 2,43 Jahre dauern. Das bedeutet, die jeweilige Nachtseite hat ständig Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, während die jeweilige Tagseite sich stark aufheizt.
    Die Folge müßten eigentlich furchtbare Wirbelstürme sein.
    Können Sie das bestätigen, Ras?"
    „Ja und nein, Lordadmiral", antwortete Tschubai. „Es gibt
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