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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angleichen würde, nachdem die Sauroiden die letzten Brücken zu ihrer sterbenden Welt abgebrochen hatten. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Ihr magisches Niveau ist auf unverändert hohem Stand geblieben.«
    Er räusperte sich.
    »Aber da ist noch etwas, was gegen einen Sauroiden spricht«, fuhr er fort. »Die Durchschnittsgröße ihrer Körper ist nur unwesentlich größer als unsere. Vielleicht zwei, drei Zentimeter. Dieses Monstrum im Cabrio war aber wenigstens dreimal so groß wie ein Mensch.«
    »Ein Mutant?« überlegte Nicole.
    »Eher tatsächlich eine Monstermaske, in der ein Mensch gesteckt hat. Oder ein ferngesteuerter Roboter, der plötzlich außer Kontrolle geraten ist. Das würde das Inferno halbwegs erklären. Allerdings gibt es noch eine weitere Möglichkeit.«
    »Ein Dämon«, nickte Nicole. »Nun ja, wenn es einer war, ist er jetzt ausgelöscht. Diese Feuerhölle kann er nicht überlebt haben.«
    Sie drehte sich herum und schmiegte sich mit verrutschendem Shirt an Zamorra. Er aber löste sich aus ihrer Umarmung.
    »He, was ist los?« stieß sie überrascht hervor. »Vorhin wolltest du mich unbedingt vernaschen, und jetzt…?«
    »Das nächste Mal«, sagte Zamorra finster, »nehmen wir dafür meine beziehungsweise unsere Schlafgemächer. Da steht wenigstens kein verdammter Fernseher herum. Wofür hast du das verflixte Ding auch ausgerechnet im Schlafzimmer stehen?«
    »Damit ich auch mal völlig ungestört meine Erotik-Videos anschauen kann!« gab sie zurück. »Was ist denn nun?«
    Er stieg wieder in Hemd und Hose. »Ich werde mal ein paar Nachforschungen anstellen«, sagte er und verließ das Zimmer.
    Nicole sah ihm fassungslos nach.
    ***
    Da war etwas…
    Julian schien es, als würde jemand intensiv an ihn… denken?
    Diesen Eindruck hatte er in den letzten Wochen schon mehrere Male gehabt; ein kurzes Aufflackern, das sofort wieder erlosch.
    Er hielt es für normal. Schließlich dachte garantiert immer jemand an ihn, ob Freund oder Feind.
    Deshalb hatte er sich niemals näher darum gekümmert. Er hielt es für eine Reaktion seines Para-Könnens, das er noch längst nicht völlig ausgelotet hatte.
    Auch diesmal dachte er sich nichts dabei…
    ***
    Zamorra betrat sein Arbeitszimmer. Bei Nacht blieb ihm dessen prachtvoller Panorama-Ausblick über das Loire-Tal leider versagt.
    Hinter seinem hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch nahm er Platz. Die drei Rechnerterminals ließ er ausgeschaltet und benutzte statt dessen die Telefonanlage.
    In Baton Rouge mußte es jetzt um 15 Uhr nachmittag sein. Aber dort wollte Zamorra nicht anrufen. Bei den Cascals gab es kein Telefon, und ein Versuch, bei der genannten Sendeanstalt, dem »Auge Amerikas« nähere Informationen zu erbitten, war mit Sicherheit ebensowenig erfolgversprechend wie eine Nachfrage bei der örtlichen Polizei. Zamorra kannte dort zu wenig Leute, als daß man ihm seiner guten Beziehungen wegen Auskunft erteilen würde.
    Er ging einen anderen Weg.
    Er rief in El Paso, Texas, an. Die Telefonzentrale der Tendyke Industries, Inc., stellte ihn zum Büro eines gewissen Sam Dios durch.
    Der einstige Fürst der Finsternis, der der Hölle den Rücken gekehrt hatte…
    Er säuberte auf seine eigene, unwiderstehliche Weise den weltweit organisierten Konzern von den »Maulwürfen« der Parascience- Society. So nannte sich diese Psycho-Sekte, die versuchte, die Tendyke Industries zu unterwandern, um wirtschaftliche Macht an sich zu reißen…
    Es dauerte etwas, bis die Satellitenverbindung freigeschaltet wurde. Zwischenzeitlich tauchte Nicole auf. Im Gegensatz zu Zamorra hatte sie wohl keine Lust gehabt, sich wieder anzuziehen. Sie trug immer noch allein nur das T-Shirt. Sie kauerte sich in einen anderen Sessel und zog die Knie bis unters Kinn hoch.
    Die Telefon Verbindung kam so klar herein, als stände Sam Dios unmittelbar neben Zamorra im Arbeitszimmer. Der Parapsychologe schaltete die Raumsprechanlage ein, damit Nicole mithören konnte.
    »Du, Zamorra?« wunderte sich der Ex-Teufel. »Was verschafft mir denn die unverdiente Ehre deines Anrufes?«
    »Ich brauche eine Information, die du mir am leichtesten beschaffen kannst. Für den Tip über den Aufenthaltsort des Dämons Zorak übrigens noch einmal herzlichen Dank…«
    »Sag mal, bist du betrunken, Zamorra?« fragte Sam Dios. »Was für ein Tip?«
    »Du hattest doch vor ein paar Tagen bei uns angerufen und mit Raffael gesprochen, der mir die Information weitergab. Du…«
    »Wenn dieses
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