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0539 - Der Alptraum-Schädel

0539 - Der Alptraum-Schädel

Titel: 0539 - Der Alptraum-Schädel
Autoren: Jason Dark
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denn verrückt!« schrie er seine veränderten Gäste an. »Geht keinen Schritt weiter, ihr…«
    Sie ließen sich nicht aufhalten.
    Bevor ich eingreifen und Pablo zurückhalten konnte, stürzte er auf sie zu.
    Sein Fehler, denn zwei von ihnen rissen gemeinsam einen der schweren Gartentische hoch und schleuderten ihn Pablo entgegen, der nicht mehr ausweichen konnte. Die Hände bekam er halb hoch.
    Dann riß ihn die schwere Platte von den Beinen und begrub ihn unter sich. Stöhnend blieb er liegen. Ich konnte mich nicht um ihn kümmern, denn die Veränderten waren wichtiger. Sie ließen sich durch nichts aufhalten. Wenn Hindernisse im Weg lagen, traten sie diese kurzerhand weg.
    Ich sprang vor. Auch Suko blieb nicht mehr auf seinem Platz. Als ich die Hand mit dem Kreuz in die Höhe riß und es vor den Gesichtern der Veränderten erschien, sahen diese plötzlich aus wie helles Gummi, an dem gezogen wurde.
    Sie verzerrten sich, sie drifteten dabei in die Breite als auch in die Länge.
    Schreie klangen mir entgegen. Arme wurden schützend hochgerissen, trotzdem versuchten harte Fäuste noch nach mir zu schlagen. Ich räumte sie zur Seite. Körper flogen weg, auch Suko stand mir bei, dann war der Weg endlich frei.
    Feuerstrahlen leckten mir entgegen. Sie drangen aus den leeren Augenhöhlen, umfluteten meine Hände und auch das Kreuz, als wollten sie es zerschmelzen.
    Es hielt dem Feuer stand.
    Holz hatte gebrannt, das Metall nicht. Es löschte die Flammen, ich hörte noch das Zischen.
    Carmen fluchte.
    »Gib auf!« schrie ich ihr entgegen.
    Sie hörte nicht. Statt dessen riß sie ihr Bein hoch, um mir einen hochhackigen Absatz ins Gesicht zu rammen.
    Ich wich im letzten Moment aus. Der Absatz erwischte mich nur an der Schulter. Zwar nahm meine Kleidung etwas von der Wucht, dennoch tat es verdammt weh.
    Dann rammte ich den Tisch um.
    Carmen hatte meine Bewegung zwar im Ansatz gesehen, konnte nicht mehr rechtzeitig genug abspringen und fiel rücklings zu Boden. Sie brüllte, als sie aufschlug. Haßtiraden schleuderte sie mir mit ihrer Männerstimme entgegen, aber sie war schnell wieder auf den Beinen.
    Doch ich hatte den Schädel aus ihren Händen schleudern können.
    Als sie stand, berührte ich ihn mit dem Kreuz.
    Plötzlich machte er sich selbständig. Er hätte zu Boden fallen müssen, doch entgegen aller Gravitationsgesetze flog der gelbe Knochenschädel in die Höhe.
    Im Nu hatte er die Baumgrenze erreicht. Ich hörte einen Schuß.
    Suko hatte gefeuert, ihn aber verfehlt, und wir beide rechneten damit, daß er verschwinden würde.
    Wir irrten uns.
    Etwas anderes geschah. Wahrscheinlich war mein Kreuz mächtig genug gewesen, um ihm die Magie zu rauben, und genau das Phänomen übertrug sich auch auf die veränderten Gäste.
    Die Totengesichter lösten sich!
    Es war ein unheimliches und gleichzeitig makabres Schauspiel, das man uns bot.
    Die Menschen bewegten sich hektisch. Sie rissen die Arme hoch und Finger krallten sich in die Haut, als wollte sie sie einfach abziehen. Das war aber doch nicht möglich, dafür glitten die Totengesichter weg, und sie wurden zu schemenartigen Gebilden, die niemand mehr aufhalten konnte.
    Als hätte sie jemand fortgeschleudert, so jagten sie hinein in die Dunkelheit der Nacht, wo sie dann mit dem grauen Himmel verschmolzen und auch nicht mehr zu sehen waren.
    Nur noch der Schädel!
    Ich hatte mit einer Flucht gerechnet, aber er blieb über unseren Köpfen schweben.
    Die Magie des Kreuzes mußte nicht stark genug gewesen sein.
    Ich hörte die Stimme. Mit der gleichen hatte ich auch gesprochen, nur drang sie jetzt als Flüstern in meine Ohren und war nur für mich zu hören. ›Mach nicht den gleichen Fehler wie damals, mach ihn nicht. Die Formel, du mußt…‹
    Ich wußte Bescheid. Während Suko sich um die Menschen kümmerte, sprach ich den schwebenden Schädel direkt an. »Damals hat man dich unterschätzt, heute wird es mir nicht passieren!«
    Er wollte lachen, ich sah auch, wie sich Carmen Grenada spannte, da rief ich die Aktivierungsformel:
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    ***
    Hörte ich den Schädel schreien – oder war ich es? Ich konnte es nicht herausfinden, denn eine Lichtbahn jagte gegen den gelben Totenkopf und hüllte ihn ein.
    Plötzlich waren die Flammen da. Sie leuchteten bläulich, an den Spitzen gelb. Der Schädel brannte mitten in der Luft, aber verbrannte nicht. Er veränderte sich nur.
    Aus den Knochen stieg Rauch, und dieser Rauch setzte sich wie
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