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0538 - Der Wechselbalg

0538 - Der Wechselbalg

Titel: 0538 - Der Wechselbalg
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätte, mußte sich längst wieder auf der anderen Seite des Hauses befinden. Er war vermutlich nur durch lauten Zuruf zu erreichen. Davor scheute Zamorra zurück. Falls Kerr von dem Dämon nicht erkannt worden sein sollte - was möglich war, weil Zamorra drüben kein grelles Licht gesehen und Kerr auf seine Frage auch nicht reagiert hatte -, würde er dessen Anwesenheit nur verraten, weil dieser Ruf dann auch im Haus gehört werden mußte.
    Noch einmal probierte es Zamorra, diesmal reagierte Merlins Stern jedoch noch heftiger als zuvor. Keine Chance, mit dem Amulett durch das Sperrfeld zu kommen!
    Und ohne …?
    Es war ein verrückter Gedanke! Aber vielleicht war tatsächlich Merlins Stern das Hindernis! Vielleicht reagierte die Sperre auf die Aura des Amuletts! Konnte Zamorra es ohne Merlins Stern schaffen, die Sperre zu durchdringen -ohne in der entfesselten Flammenhitze umzukommen?
    Probieren geht über Studieren. Immerhin konnte er das Amulett, wenn er den Flammenvorhang durchschritten hatte, zu sich rufen - vorausgesetzt, er überlebte das. Ohne Zamorra, nur als magisches Metall, könnte Merlins Stern die Sperre möglicherweise mühelos durchdringen, zumal es sich dann mit einer unglaublichen Geschwindigkeit bewegte, die der des Lichtes nahekam! Die Flammen würden gar keine Zeit bekommen, sperrend wirksam zu werden…
    Zamorra löste die handtellergroße Scheibe von der Halskette und legte sie auf den Boden. Er hätte sie auch einfach fallenlassen können, aber so respektlos gegenüber der Schöpfung des Zauberers Merlin war er nun doch nicht.
    Tief atmete er durch.
    Wenn seine Kalkulation nicht stimmte, starb er in den nächsten Sekunden, und sicher nicht auf angenehme Weise…
    Doch er mußte es riskieren. Er konnte Brennan nicht einfach in den Klauen des Dämons lassen, wenn es auch nur den Hauch einer Chance gab, ihm zu helfen.
    Auch wenn Zamorra sich dabei selbst in Todesgefahr brachte.
    Er preßte die Zähne zusammen und dachte an seine Gefährtin Nicole Duval, die sehr einsam sein würde, wenn er hier starb.
    Dann gab er sich einen Ruck.
    Schwungvoll durchbrach er die Sperre…
    Die Flammen loderten nicht auf!
    Er konnte die Barriere durchschreiten!
    Er befand sich jetzt hinter der unsichtbaren Linie! Und er war unversehrt geblieben!
    Das Amulett rufen?
    Er zögerte.
    Vielleicht befand er sich noch zu nahe nn der Sperrzone. Vielleicht aber füllte sie auch das ganze Gebiet aus. Es war sicherer, zu warten, bis er den Dämon unmittelbar vor sich hatte. Dann konnte er das Amulett immer noch rufen. Und das würde dann so schnell bei ihm sein, daß weder die Sperre ansprechen noch der Dämon selbst zu reagieren vermochte!
    Bedächtig näherte er sich der Tür, um in das Haus einzudringen.
    ***
    Zorak brannte im Fieber.
    Nur noch wenige Stunden, dann war es soweit… und die Lebensenergie dieses jungen sterblichen Menschen würde ihm helfen, die Reproduktion erfolgreich zu vollziehen!
    Aber die Jäger waren nahe.
    Jemand mußte Zorak verraten haben. Wie anders sollten die Gegner herausgefunden haben, wo er das Ritual vollziehen wollte?
    Einer der Gegner war ein Auserwählter , und er trug das Medaillon der Macht.
    Er mußte Professor Zamorra sein…
    Zorak erschauerte.
    Ausgerechnet an Zamorra hatte er geraten müssen!
    Die Angst in ihm wurde immer stärker. Er wußte, daß nur wenige Dämonen in der Lage waren, eine Auseinandersetzung mit Zamorra zu überstehen. Und das waren die starken, die Erzdämonen. Und auch sie überlebten häufig nur, weil sie ihr Heil in der Flucht sahen. Selbst Asmodis, der Fürst der Finsternis persönlich, hatte schon Kompromisse schließen müssen. Die meisten Dämonen jedoch wurden von Zamorra einfach ausgelöscht.
    Der andere, der bei Zamorra war, war ein Silbermond-Druide. Das erstaunte Zorak. Er hatte geglaubt, daß es auf der Erde nur noch zwei von ihnen gäbe. Den achttausendjährigen Gryf und die jung geborene Rheken. Aber offenbar stimmte das nicht, gab es noch weitere dieser seltsamen Geschöpfe, die aus einer anderen Welt stammten.
    Doch es war nicht die Zeit, sich damit aufzuhalten. Zorak mußte handeln. Die Todfeinde waren zu schnell auf dem Plan erschienen, begünstigt durch den Verrat. Ihm blieb die Zeit nicht mehr, die er eigentlich benötigte.
    Ein heller Klagelaut entwich seinem Mund. Er zitterte. Der Verlust der potentiellen Lebensenergie bedeutete eine Katastrophe! Aber es sah nicht so aus, als würden die Feinde ihm die nötige Zeitspanne noch
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